Siegen/Kreuztal. Die SPD kritisiert den Planfeststellungsbeschluss. Der Siegener Fraktionschef wirft Bezirksregierung und Amprion „Arroganz der Macht“ vor.

Die SPD Siegen-Wittgenstein unterstützt den Widerstand gegen die Amprion-Stromtrasse. Seit sechs Jahren wehren sich Bürgerinitiativen gegen die geplante 380-kV-Höchstspannungsfreileitung Kruckel – Dauersberg, vor allem im Bereich Junkernhees und Meiswinkel. Nun ist der Planfeststellungsbeschluss erlassen, Amprion könnte jederzeit mit dem Bau der Anlage beginnen.

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Die Sozialdemokraten stellen sich hinter die Interessen der Bürgerinitiativen Meiswinkel und Junkernhees und auch hinter die Haltung der Städte Siegen und Kreuztal, heißt es in einer Pressemitteilung.. „Wir können diese Haltung von Amprion überhaupt nicht nachvollziehen“, so Karl Ludwig Völkel, Co-Vorsitzender der SPD Siegen-Wittgenstein. Amprion will die mögliche Alternativroute, die sowohl die Städte als auch die Bürgerinitiativen bevorzugen, in seinen Planungen nicht berücksichtigen. „Die Alternativtrasse ist auch aus unserer Sicht die bessere Lösung. Sie rückt deutlich von der Bebauung ab. Wir werden bis zum Schluss dafür kämpfen“, erklärt Völkel.

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„Schandfleck für die schöne Natur im Heestal“

Auch der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik, Falk Heinrichs, vertritt diese Meinung. Heinrichs hat schon in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter an der Seite der Bürgerinitiativen gestanden. „Vor allem das geplante Umspannwerk in Junkernhees ist mir ein großer Dorn im Auge. Das wäre ein Schandfleck für die schöne Natur im Heestal“, bezieht der ehemalige Landespolitiker Stellung.

Die SPD-Ratsfraktion Kreuztal signalisiert bereits, dass sie die Verwaltung unterstützen, sollte es zu Klagen kommen. „Wir ziehen alle an einem Strang“, sagt Jochen Schreiber, Fraktionsvorsitzender. Der Siegener SPD-Fraktionschef Detlef Rujanski wird sogar noch etwas deutlicher: „Diese Arroganz der Macht von Amprion und auch der Bezirksregierung kann man nicht mehr länger dulden. Wir unterstützen die Bürgerinitiative Meiswinkel so gut wir können.“

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Durchs Heestal mit Umspannwerk in Junkernhees

Die Höchstspannungsleitung soll von Altenkleusheim über die Ostheldener Höhe ins Heestal geführt werden, von dort weiter an Meiswinkel und Buchen vorbei. Sie durchschneidet das Naturschutzgebiet Trupbacher Heide und das geplante Gewerbegebiet Oberschelden/Seelbach und knüpft in Mudersbach an den nächsten Abschnitt an. In Junkernhees soll auf der Dänischen Wiese gegenüber dem Schloss ein Umspannwerk errichtet werden. Dadurch wird der Neubau einer Leitung zum Umspannwerk Setzer Wiese in Geisweid überflüssig.

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