Kreuztal. Die Kreuzkirche in Kreuztal soll umgebaut werden. Sie soll moderner, offener und kleiner werden. So sieht der bisherige Entwurf für den Umbau aus.

Moderner, offener und kleiner soll die Kreuzkirche in Kreuztal werden. Vielleicht auch ein stückweit geselliger: „Wir wollen die Gemeinschaft stärken“, sagt Pfarrer Thies Friederichs. Derzeit sei man noch in der „Findungsphase“ – die detailliertere Planung soll im nächsten Jahr erfolgen, erklärt Architekt Norbert Sonntag. Doch ein erster Umbauentwurf steht.

Kreuztal: „Die Kreuzkirche ist zu groß für die jetzigen Bedürfnisse“

„Die Kreuzkirche ist zu groß für die jetzigen Bedürfnisse“, sagt der Siegener Architekt. Thies Friederichs führt die notwendige Verkleinerung auf mehrere Gründe zurück: Die Kirchenmitgliederzahlen gehen auch in der Ev. Kirchengemeinde Kreuztal durch Austritte zurück, dazu komme der demografische Wandel und der Personalmangel bei den Pfarrstellen. Auch die Finanzen spielen eine Rolle – „jeder Quadratmeter kostet“, so Norbert Sonntag.

Die Finanzierung

Der Umbauentwurf des Siegener Architekturbüros Sonntag wurde der Gemeindeversammlung bereits Anfang des Jahres vorgestellt. „Es gab positive Rückmeldungen, aber auch sehr kritische“, sagt Pfarrer Thies Friederichs. Finanziert werden soll das Projekt u. a. mit Mitteln aus dem Verkaufserlös des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses. Zudem habe man Rücklagen gebildet, betont Thies Friederichs. Die genaue Finanzierung sei noch zu klären.

Darüber hinaus wird sich auch die Gemeindearbeit verändern – der Umbau soll diesen Anforderungen gerecht werden. Die Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit ist Thies Friederichs hierbei besonders wichtig. „Momentan ist der Zugang zur Kreuzkirche für Menschen mit Handicap sehr umständlich.“ Auch wolle man eine Gemeinde für junge Familien aufbauen.

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Die Pläne sehen den Rückbau des alten Teiles der Kreuzkirche aus den 1950er Jahren vor. Übrig bleibt der Kirchenraum, der Turmtrakt und der Kirchturm – das sind die Gebäudeteile, die 1963 in Betrieb gingen. „Das Ursprungsgebäude ist in die Jahre gekommen und schlecht nutzbar“, erläutert Norbert Sonntag. Mit dem Abriss fällt auch der bisherige Haupteingang weg. Es wird ein Eingang direkt beim Kirchsaal geschaffen, der vom Kirchenplatz aus möglich ist. „Wir öffnen uns zur Stadt hin“, sagt Pfarrer Friederichs. Auch ein separater Eingang für das Untergeschoss wird eingerichtet.

Kreuztal: So könnte der Kirchsaal der Kreuzkirche bald aussehen

Der Kirchsaal selbst soll verkleinert werden. Zukünftig werden um die 150 Personen dort ihren Platz finden – derzeit sind es 350 Menschen. Nach der derzeitigen Planung wird der Kirchsaal neu ausgerichtet: Der Abendmahltisch wird verschoben und soll dann vor der großen, bunten Fensterfront seinen Platz finden. „Wir werden im Halbkreis sitzen“, erklärt Thies Friederichs – bislang saßen die Gemeindemitglieder auf Bänken hintereinander. „Die schöne Fensterfront erhalten wir natürlich“, betont Architekt Norbert Sonntag.

So könnte der Innenraum der Kreuzkirche aussehen: Der Abendmahltisch steht vor der Fensterfront, die Gemeinde nimmt drum herum Platz.
So könnte der Innenraum der Kreuzkirche aussehen: Der Abendmahltisch steht vor der Fensterfront, die Gemeinde nimmt drum herum Platz. © Sonntag + Partner Architekten u. Ingenieure | Sonntag + Partner Architekten u. Ingenieure

„Wir wollen auch mehr Licht in die Kirche bringen“, sagt Thies Friederichs. Hinzu kommen im Kirchsaalbereich zwei Versammlungsräume in der Größe von rund 45 Quadratmetern, die durch abtrennbare Wände zum Kirchsaal hin geöffnet werden können. „So kann man nach dem Gottesdienst in die Gemeinderäume gehen“, so Sonntag.

Kreuzkirche: Große Küche soll im Untergeschoss entstehen

„Ein neu zu schaffendes Treppenhaus geht dann nach unten“, erklärt er weiter. Natürlich wird es auch einen Aufzug geben. Im Untergeschoss werden sich nach derzeitigen Planungen Toiletten, ein Abstellraum, ein 90 m2 großer Versammlungsraum und eine große Küche mit Lagerraum befinden. Betreten werden kann der Gebäudeteil ebenerdig über einen Empfangsbereich mit Theke.

Die Gemeinschaftsräume können nach dem derzeitigen Entwurf ganz leicht durch flexible Wände an den Kirchsaal angeschlossen werden. 
Die Gemeinschaftsräume können nach dem derzeitigen Entwurf ganz leicht durch flexible Wände an den Kirchsaal angeschlossen werden.  © Sonntag + Partner Architekten u. Ingenieure | Sonntag + Partner Architekten u. Ingenieure

Gerade die große Küche und der Versammlungsraum sind für den Kreuztaler Mittagstisch und die Lebensmittelversorgung der Bedürftigen wichtig. „Da kann man kochen und bewirten“, so Norbert Sonntag.

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Im Turmtrakt könnten unten das Gemeindebüro, oben eine kleine Wohnung Platz finden. Der Beginn der Bauarbeiten wird für 2024 angepeilt, erklärt Sonntag. Nun gehe es um „verschiedene Verfeinerungen“.

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