Siegen. Am Siegener Kornmarkt zeichnen sich wieder Probleme an Sommerwochenenden ab. Die Stadt wartet ab, schließt drastische Schritte aber nicht aus.

Um ausufernden Gelagen am Kornmarkt Einhalt zu gebieten, könnte auch in diesem Jahr eine nächtliche Sperrung des Bereichs an den Sommerwochenenden drohen. Zu dieser Maßnahme hatte die Stadt bereits 2020 und 2021 gegriffen, nachdem es dort freitags- und samstagsnachts wiederholt Vandalismus und Ruhestörungen teilweise bis in die Morgenstunden gegeben hatte und alle Versuche, die Feiernden durch Ansprache zu einer Verhaltensänderung zu bewegen, erfolglos blieben.

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„Das Ordnungsamt der Stadt Siegen steht bezüglich der Situation am Kornmarkt in Kontakt mit der Kreispolizeibehörde und behält die Situation weiter im Blick“, teilt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage mit. „Sofern Bedarf besteht, soll mit weiteren Maßnahmen reagiert werden, ein allgemeines Aufenthaltsverbot wird dabei nicht ausgeschlossen.“ Probleme gab es in diesem Jahr vor allem am letzten Wochenende im Juni: Da musste der Kornmarkt geräumt werden, „weil es die dort Feiernden übertrieben und diese auf Ansprache hin uneinsichtig waren“, heißt es seitens der Polizei. „Vereinzelt flogen sogar Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte.“

In den vergangenen beiden Jahren waren Kornmarkt und Fissmer-Anlage in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt vor allem für junge Leute. Die Stadtreinigung hatte danach allerdings meist reichlich zu tun, um den Bereich vom Müll zu befreien. (Archivbild)
In den vergangenen beiden Jahren waren Kornmarkt und Fissmer-Anlage in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt vor allem für junge Leute. Die Stadtreinigung hatte danach allerdings meist reichlich zu tun, um den Bereich vom Müll zu befreien. (Archivbild) © Jürgen Schade

Kornmarkt Siegen: Behörden würden Sperrung an den Wochenenden gerne vermeiden

Die Stadt hatte sich in den vergangenen beiden Jahren für die vorübergehenden Betretungsverbote von Kornmarkt und Fissmer-Anlage ab dem späten Abend entschieden, weil Lärm, Vermüllung und Sachbeschädigungen aus dem Ruder gelaufen waren. Auch die Tatsache, dass gar nicht mal so wenige Leute gegen die Nikolaikirche urinierten, kam nicht gut an. Die Verwaltung hatte betont, dass hinter der Maßnahme keinesfalls eine Ablehnung der überwiegend jungen Menschen, die sich dort trafen und friedlich eine gute Zeit verbringen wollten, richtete, sondern dass angesichts des Verhaltens weniger und der Vermüllung des Areals keine andere Alternative gesehen werde, um Anwohnerschaft und Anlagen zu schützen.

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Ob es zu der Sperrung auch im diesjährigen Sommer kommt, hängt nach Angaben von Stadt und Polizei von den Leuten ab, die den Bereich benutzen. Wie in den Vorjahren möchten die Behörden es zunächst mit Appellen an Vernunft und Rücksichtnahme versuchen. 2020 waren nach Lärm- und Müllexzessen übrigens auch die Neuen Ufer zeitweise in den Abend- und Nachtstunden gesperrt worden.

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