Siegen. Depressionen werden häufig verschwiegen. Nun stehen sie bei den Mut-Mach-Wochen in Siegen endlich einmal im Zentrum des Geschehens.
Ausstellungen, Workshops, Lesungen und Filmaufführungen zum Thema Depression – das Programm der Mut-Mach-Wochen, die zwischen dem 7. Juli und dem 28. Oktober im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe stattfinden, ist vielfältig. Das Ziel: Informieren, Vorurteile abbauen und Betroffenen aufzeigen, wie man umgehen kann mit der Volkskrankheit Nummer eins.
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„Die Krankheit Depression kann einen Menschen völlig verändern. Betroffene sowie ihre Angehörigen leiden darunter, sind aber auf unterschiedliche Art und Weise von der Krankheit und deren Auswirkungen betroffen. Wir möchten daher mit unseren Veranstaltungen nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige sowie Interessierte erreichen“, sagt Katharina Stocks-Katz, Psychiatriekoordinatorin des Kreises Siegen-Wittgenstein und gleichzeitig Sprecherin des Bündnis gegen Depression Olpe-Siegen-Wittgenstein. Statistisch betrachtet, erkrankt jeder Fünfte einmal im Leben an einer Depression – Frauen doppelt so häufig wie Männer.
„Mut-Tour“ und Mental Health Festival in Siegen
Die Reihe beginnt am Donnerstag, 7. Juli, mit dem Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Mut-Tour“ in Siegen. Sie radeln auf Tandems oder wandern durch ganz Deutschland, um ein Zeichen für mehr Mut und Wissen im Umgang mit Depressionen zu setzen. „Zwischen 11 und 17 Uhr begrüßt das Bündnis gegen Depression Olpe-Siegen-Wittgenstein die Tandem-Teams am Sieg Carré, und kommt gleichzeitig mit interessierten Bürgerinnen und Bürger an einem Infostand ins Gespräch“, heißt es in der Veranstaltungsankündigung.
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Ein Highlight der Mut-Mach-Wochen ist das Mental Health Festival (wir berichteten), das am 3. September ab 14 Uhr in der Siegener BlueBox und erstmals in NRW stattfindet. Unter dem Motto „Lass ma‘ mehr über Psyche reden“ sollen besonders Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen werden. Das Festival wurde gemeinsam mit der Mental Health-Aktivistin „@erfolgreich_durchgeknallt“ und der Wendener Band „TIL“ organisiert.
Ausstellungen, Zeichen-Workshop und Lesung im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe
Auch Kunstinteressierte kommen bei den Mut-Mach-Wochen auf ihre Kosten, heißt es in der Ankündigung weiter. Etwa beim Besuch der Ausstellung „Inklusion exklusiv-kreativ“ ab dem 29. August, 15 Uhr, im Krönchen Center, oder bei der Ausstellung „Kunst ist auch heilsam“. Die Vernissage ist am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr im Kultur Bahnhof, Bahnhofsplatz 10, in Lennestadt-Grevenbrück.
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Wer selbst kreativ werden möchte, kann an einem Zeichen-Workshop am Freitag, 9. September, von 16 bis 18 Uhr im STS Siegener Technik Service, Wallhausenstraße 30, teilnehmen. Das Angebot richtet sich nicht primär an geübte Künstlerinnen und Künstler, sondern an Menschen, die Interesse haben, sich beim Zeichnen auf „das Glück der kleinen Dinge“ zu konzentrieren und das Gedankenkarussell abzubremsen“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Siegen-Wittgenstein. Um Anmeldung wird gebeten bei Regina Steudel-Hadlich (r.steudel-hadlich@awo-siegen.de oder Tel. 0160 369 71 22).
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Wer etwas über Depressionen aus erster Hand erfahren möchte, ist bei der Lesung von Markus Bock, „Der Depressionist“ am Donnerstag, 8. September, um 18 Uhr, Vorm Bahnhof 1, in Drolshagen richtig. „Er erzählt fesselnd, authentisch, aber niemals tragisch und immer mit einer Prise Ironie, was es bedeutet, an der Volkskrankheit Depression zu leiden und gleichzeitig ein Kind großzuziehen.“
Details zu den Veranstaltungen sind im Internet unter www.osw-gegen-depression.de zu finden. Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe beantwortet Katharina Stocks-Katz per Mail an k.stocks@siegen-wittgenstein.de oder per Telefon unter 0271 333-2808.
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