Hilchenbach. Der Bauspielplatz in Hilchenbach ist in den Ferien immer der Hit: Kinder bauen ihre eigenen Häuser – da ist auch Platz für Harry, Ron und Hermine.
Niclas, Hanna und Oliver bauen ein Zauberhaus. „Mit je einem Zimmer für Hermine, Ron und Harry“, erzählt Hanna. Einen neutralen Aufenthaltsraum soll es auch geben – Niclas ist kein Harry-Potter-Fan. Die anderen beiden dafür umso mehr. „Ich gucke nur die Filme“, sagt Oliver. „Ich mag ‘Der Gefangene von Askaban’ am liebsten“, ruft Hanna. Egal, ob Buch oder Film, genug Zauberwissen haben sich die drei Kinder schon einmal aneignet. Das brauchen sie auch, denn diesmal steht der Bauspielplatz in Hilchenbach unter dem Motto „Akademie der Zauberkünste“.
Bauspielplatz in Hilchenbach: Es gibt einen neuen Rekord
120 Kinder und Jugendliche nehmen diesmal an der Veranstaltung teil. Das ist Rekord – so viele waren es noch nie. Dieses Jahr sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie vor Corona von Montag bis Freitag am Werkeln, hinzu kommt das erste Mal der Samstag mit einer Übernachtung auf dem Platz. „Das Thema Zaubern fanden alle Betreuer toll“, sagt Heike Kühn vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Hilchenbach.
+++ Lesen Sie auch: Hilchenbach: Eva-Maria Graß ist mehr als eine Buchhändlerin +++
Auch die Kinder lieben es: „Wir könnten auch einen Kessel neben die Haustür stellen“, sagt Sophia. Emil möchte unbedingt einen Zaun bauen und am liebsten ein Flachdach auf die Zauberhütte seiner Gruppe setzen. „Die Hütte soll so groß sein, dass wir gerade reinpassen“, meint Alena. Dann ist das Ganze einfach viel gemütlicher. Egal, wie ungewöhnlich oder kreativ die Ideen der Kinder sind, am Ende entstehen immer ausgefallene und tolle Holzkonstruktionen.
Bei Niclas, Hanna und Oliver läuft’s: Der Boden wird einfach zur Wand umfunktioniert – schließlich reicht als Untergrund auch die Wiese. „Wir werden Striche auf ein Harry-Potter-Schild an unserer Haustür malen, in unseren Lieblingsfarben“, sagt Hanna. Vor ihrem inneren Auge steht ihr Haus schon. Je zwei Tage wollen die drei Kinder für den Aufenthaltsraum und die Räume der drei Zauberer brauchen. Ein etwas zu großzügiger Zeitplan. Doch Niclas, Hanna und Oliver lassen sich davon nicht beirren. Meistens geht’s ja schneller als man denkt. Lara, Johanna und Nella fangen zuerst mit der Tür für ihr Haus an. „Da wird es ganz viele Gänge geben“, sagt Lara.
Bauspielplatz in Hilchenbach: Faszinierend wie eh und je
25 Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich in unterschiedlichen Schichten um die sieben- bis dreizehnjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wer einmal da war, kommt meist immer wieder. Die Faszination des Bauspielplatzes ist einfach unvergleichbar. Heike Kühn freut sich, dass in diesem Jahr auch Kinder aus Afghanistan und der Ukraine, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, an der Veranstaltung teilnehmen.
Zum 18. Mal
Unterstützt wird der Bauspielplatz von der Christian-Goswin-Stiftung und weiteren Kooperationspartnern.
Insgesamt handelt es sich um die 18. Auflage. Eröffnet hat sie der stellvertretende Bürgermeister Olaf Kemper. Er wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern „eine gute Zeit“. Er schnitt auch das erste Holz durch, was nun von den Kindern verbaut wird.
Die Bauprojekte können nach dem Ende des Bauspielplatzes mit nach Hause genommen werden – wenn es dort genug Platz gibt und der Transport sichergestellt ist.
„Es wird ein Turnier für ein Zauberspiel geben“, sagt Betreuerin Mandana Krämer über das Programm in den nächsten Tagen. Diesmal steht auch wieder ein Filmprojekt an. Videodesigner Julius Leuthold wird die Kinder bei der Produktion wie im vergangenen Jahr unterstützen, auch Künstlerin Mirjam Elburn wird mit ihrer Stop-Motion-Kunst dabei mithelfen. Für die Kostüme sorgt Teresa Peŝl vom Bruchwerktheater Siegen. Der fertige Film soll schließlich auch an offizieller Stelle präsentiert werden – in der Vergangenheit war das wegen des Datenschutzes nicht möglich.
+++ Lesen Sie auch: Hilchenbach: Alles einmal doppelt auf dem Bauspielplatz +++
Die Geschichte für den Bauspielplatz-Film steht. „Wir müssen noch eine Hauptfigur finden“, sagt Heike Kühn. Mit dem Dreh geht es dann am Donnerstag los – die Kulisse mit den unterschiedlichen Zauberhütten, -schlössern und -laboren muss ja stimmen. Am Anfang werden die Kinder in der Menschenwelt sein, bis sie schließlich in die Zauberwelt hinüber wechseln. Eben wie bei Harry Potter. In ihren Köpfen sind es Oliver, Niclas und Hanna schon. Vielleicht kriegt ihr Haus auch einen Wasseranschluss – Hanna schwebt schon eine Lösung mit einer Wasserflasche vor.
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++
+++Täglich wissen, was in Siegen und dem Siegerland passiert: Hier kostenlos für den Newsletter anmelden!+++