Kreuztal. . Jugendliche befreien Kreuztaler Stadtbibliothek von unheimlichen Todessern. Hinweise finden, Rätsel lösen und Puzzle zusammensetzen.
Die Stadtbibliothek Kreuztal wurde von Todessern eingenommen. Vier Jugendliche folgen Hinweisen, lösen Rätsel und setzen ein Puzzle zusammen, damit sie die Bücherei von den Bösewichten aus dem Kultfilm „Harry Potter“ befreien können. Die Bibliotheksmitarbeiterinnen Annamarie Escher-Schenkschuck und Nina Völkel haben sich diese Art des Escape-Rooms, den sie „Escape the library“ („Entkommt der Bücherei“) nennen, ausgedacht. Ein Erfahrungsbericht.
Vor dem Start...
…werde ich am Eingang mit den Worten „An alle Hogwarts-Schüler: Bitte wartet hier bis ihr von den Vertrauensschülern abgeholt werdet“ begrüßt. Harry Potter und seine Freunde waren die Helden meiner Kindheit. Ich grinse und habe die Worte von Vertrauensschüler Percy aus dem ersten Film im Kopf,. Er ruft: „Nicht bummeln!“, als er die Zauberschüler Harry, Hermine und Ron über Treppen, die immer wieder die Richtung ändern, in das Gryffindor-Haus führt. Sofort fühle ich mich in die Zeit zurückversetzt, aber es gilt sich zurückzuhalten! Schließlich sollen die Jugendlichen die Rätsel lösen und ich möchte ja nicht so neunmalklug wie Hermine im ersten Teil sein.
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Collin Gattwinkel (12), Luke Homrighausen (12), Marit Schütz (14) und Max Rath (13) sind für den „Escape Room“ in die Stadtbibliothek gekommen. Es handelt sich um ein Gruppenspiel, bei dem Menschen in einer vorgegebenen Zeit in einem Raum Aufgaben oder Rätsel lösen müssen, um das Spiel zu meistern. Die Veranstaltung ist Teil der Kreuztaler Ferienspiele.
Es geht los...
…und die vier Jugendlichen und ich schauen erstmal einen kurzen Film. Wir erfahren, dass die Todesser den Zeitumkehrer gestohlen haben und sogar Professor McGonagall in ihren Händen haben. Auror Alastor Moody hat uns sein magisches Auge überlassen, das einen Todesser in der Stadtbibliothek aufgezeichnet hat. Wir sollen dessen Weg folgen.
Die vier Jugendlichen machen sich zu ihrem ersten Rätsel auf. In sechs Kugeln finden sich Papierstücke mit Zahlen, die zusammengesetzt werden müssen. Dann geht es Richtung Norden – in einem Buch über die bekannteste Sportart der Zauberwelt soll der nächste Hinweis versteckt sein. Collin Gattwinkel greift zum Kompass, der neben dem Puzzle liegt, und führt alle Teilnehmer in die richtige Richtung. Dort finden die jungen Hogwarts-Schüler ein Zaubertrank-Rezept, auf dem mehrere Buchstaben durchgestrichen sind. Collin Gattwinkel schreibt die Buchstaben auf: EDMGRO. „Vielleicht hat das etwas mit den Zahlen zu tun! Vielleicht müssen wir gucken, ob sie mit den Buchstaben identisch sind“, sagt Max.
Die Jugendlichen rätseln. Es könnte eine Signatur sein – ich will den Kindern ja nicht ihre Aufgaben wegnehmen. Ich halte mich also zurück, auch wenn es mir schwer fällt …
Nina Völkel kommt zu Hilfe und gibt den wegweisenden Tipp. Das nächste Rätsel führt die Jugendlichen dann zum „Astronomieturm“ – dem zweiten Stock der Stadtbibliothek. Die Vier lösen ein Quiz. Sind der Nimbus 2000 und der Feuerblitz Besen oder nicht? Und in welches Tier kann sich Sirius Black verwandeln? Hier kommen die wahren Harry-Potter-Kenntnisse zum Einsatz und besonders Marit Schütz sticht mit ihrem Fachwissen hervor.
Wir erfahren, dass die Todesser verrückt nach dem „Tagespropheten“ – der Zeitung der Zauberer – sind. Wir laufen zur Zeitungsecke der Bibliothek. Das finde ich natürlich besonders toll! Hier wartet ein Sudoku auf uns.
„Kannst du Sudoku?“, fragt Luke Homrighausen. „Ein bisschen“, antwortet sein Freund Collin Gattwinkel. „Ich mache manchmal Sudoku“, sagt Marit Schütz. Die Jugendlichen sitzen allerdings vor keinem gewöhnlichen Sudoku mit Zahlen, sondern vor einem mit Zauberzeichen. „Dahin muss die Kugel“, sagt Luke Homrighausen und deutet auf ein noch freies Feld.
Psst! Wer selbst mitmachen möchte, sollte ab hier nicht weiterlesen.
In diesem Moment kann ich mich dann doch nicht mehr zurückhalten. „Das ist keine Kugel, das ist ein Schnatz. Den Schnatz hat Harry Potter beim Quidditch mit seinem Mund gefangen und vielleicht muss er im letzten Teil den Schnatz mit seinem Mund öffnen.“ „Ein Schnatz? Mit seinem Mund? Ich habe eine Seite von Harry Potter gelesen und das reicht dann schon. Den mit der Eule oder so“, sagt Luke Homrighausen. Ich bin etwas schockiert über das mangelnde Harry-Potter-Wissen. Zu meiner Zeit hat man sehnsüchtig auf das nächste Buch gewartet, die Tage gezählt. Bin ich zu alt?
Die vier Jugendlichen lösen das Sudoku und erhalten einen Zahlencode, mit dem sie an der letzten Station den Tresor öffnen können. Darin liegt ein Zeitumkehrer. Als Collin Gattwinkel ihn sieben Mal gedreht hat, erscheinen plötzlich selbst gemachter Kürbissaft und Bertie-Botts-Bohnen auf der Theke. Eine echte Harry-Potter-Mahlzeit!
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