Siegen. „Wo kommen Sie her?“ Die vermeintlich harmlose Frage kann Rassismus ausdrücken – je nach dem, wer sie wem stellt.
Dem Weiterbildungskolleg Siegen wurde als 13. Schule im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein die Urkunde zur „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ übergeben.
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Paten sind mit dem Kolleg besonders verbunden
Der Weg bis zur Urkunde „war gar nicht so einfach“, berichtet die Schule. Corona hatte den Abstimmungsprozess verzögert. Die betreuenden Lehrkräfte Alexandra Hamm und Gerhard Feldmann sowie die Schulsprecher Daniel Schmidt und Jonas Müller freuen sich, nun den ersten Schritt des Projekts vollendet zu haben. Zur feierlichen Übergabe der Urkunde waren einige Laudatoren und Laudatorinnen gekommen, die die Schule noch aus ihrer eigenen Zeit im Zweiten Bildungsweg kennen. So waren Stadtrat Arne Fries sowie die Paten der Schule Dieter Pfau und Andreas Köhler selbst vor etlichen Jahren Studierende am damaligen Abendgymnasium
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Dezernent Dr. Stefan Werth, der für die Weiterbildungskollegs im Regierungsbezirk Arnsberg verantwortlich ist, forderte mit einem Augenzwinkern auf, ihn als gebürtigen Sauerländer im Siegerland vorurteilsfrei willkommen zu heißen, während Friederike Wille von der Regionalen Schulberatungsstelle auf ihre besondere Rolle als Wittgensteinerin hinwies.
Alle Schulabschlüsse möglich
Das Weiterbildungskolleg Siegen, das aus der Zusammenlegung von Siegerland-Kolleg und Abendrealschule/-gymnasium hervorgegangen ist, hat vom nächsten Schuljahr an auch einen Teilstandort in Olpe. Erwachsene können am Kolleg alle Schulabschlüsse nachholen, in Siegen auch das Abitur online.
Damit wurde auf die Frage „Wo kommen Sie her?“ angespielt, die sich eben besonders oft an Menschen richtet, die nicht dem weißen Deutschen entsprechen,und ein Zeichen von Alltagsrassismus ist. Alle Redner und Rednerinnen waren sich einig, dass diese Urkunde ein Auftrag sei, an diesen Themen weiter zu arbeiten und sie im Bewusstsein zu halten.
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Rassismus beginnt nicht erst bei Gewalttaten
Schulleiterin Dr. Karin Jänicke betonte, dass ihre Schule eine besonders multikulturelle und diverse Schule sei und es ihr aus diesem Grund besonders wichtig erschien, sich gegen Rassismus und Diskriminierung und für Courage einzusetzen. Sie betonte, dass es, wie überall, auch an dieser Schule zu Zwischenfällen komme. Es herrsche aber eine überaus hohe Sensibilisierung der Studierenden, sodass die Streitkultur auf Rassismen hinweise und diese konstruktiv abwende.
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Friederike Wille betonte, dass man Alltagsrassismus nicht hinnehmen solle. Rassismus bezeichne nicht nur Gewalttaten. Die beiden Studierendensprecher beschrieben ihre persönliche Motivation für das besondere Engagement für dieses Projekt: Sie möchten, dass das Weiterbildungskolleg eine Schule ist, die neben den Schulfächern auch Courage vermittelt und gegen Rassismus vorgeht.
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