Siegen/Wilgersdorf. Um CO2-neutral zu werden, wird die Kirchenkreis Siegen Gebäude aufgeben müssen. Die Synode wird auf einen „schmerzhaften Prozess“ eingestimmt.

Um das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 in der Evangelischen Kirche von Westfalen zu erreichen, werden auch im Evangelischen Kirchenkreis Siegen künftig mehr Geld und personelle Ressourcen in den Klimaschutz fließen.

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Klimamanager auch für Kirchenkreis Siegen

Wie der Synodale Ulrich Bernshausen aus der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde Siegen auf der Kreissynode in Wilgersdorf berichtete, sollen dazu nach dem Willen der Landessynode in allen westfälischen Kirchenkreisen Klimamanagerinnen und –manager eingestellt werden. Sie sollen dazu insbesondere den kirchlichen Gebäudebestand in den Blick nehmen, erläuterte Bernshausen, der den Kirchenkreis Siegen als einer der Abgeordneten auf der westfälischen Landessynode vertritt. Von den Ergebnissen der Landessynode, die als oberstes Leitungsorgan der Evangelischen Kirche von Westfalen in der vergangenen Woche in Bielefeld tagte, berichtete Bernshausen am Mittwoch auf der Siegener Kreissynode.

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Die Evangelische Kirche von Westfalen hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu werden. Oliver Berg, Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamts Siegen/Wittgenstein, unterstrich die Notwendigkeit, perspektivisch eine Fachperson für den Bereich Klimaschutz im Kirchenkreis einzustellen. „Ich bin froh, dass wir bereits fähige Leute in unserer Bauabteilung haben“, sagte Berg. Die „Herkulesaufgabe“ der Klimaneutralität könnten die vorhandenen Bauingenieure aber nicht „on top“ übernehmen.

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Glauben lässt keine Alternative zum Klimaschutz

Nach einer Entscheidung der Landessynode sollen zudem künftig vier Prozent der Kirchensteuerzuweisungen der Landeskirche und der Kirchenkreise in die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen fließen. Um Klimaneutralität gerade bei der Gebäudenutzung zu erreichen, seien Einschnitte unvermeidlich, betonte Bernshausen auf der Siegener Kreissynode.

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Pfarrer Frank Boes aus der Kirchengemeinde Klafeld erwiderte, dass dies zwar ein „schmerzhafter Prozess“ sei, Kirchengemeinden zugleich aber langfristig etwa von eingesparten Heizkosten profitieren könnten. Pfarrer Michael Junk aus der Kirchengemeinde Oberfischbach unterstrich die Bedeutung des Themas: „Von unserem Glauben her gibt es keine Alternative dazu, uns intensiv mit dem Thema Klimaschutz zu beschäftigen.“

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