Siegen-Wittgenstein. Der Nahverkehr mit Bussen und Bahnen fährt in Siegen und roten Bereich. Doch ab Dezember sind neue Angebote geplant.
Durchweg in den roten Bereich abgerutscht sind die Regionalexpress-Verbindungen nach Sieg. Jeder fünfte Zug hat mehr als drei Minuten Verspätung, für den Nahverkehrs-Zweckverband ist das „nicht akzeptabel“. Noch schlimmer sieht es bei den Zugausfällen aus. Die aktuellen Werte wurden jetzt der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Personennahverkehr (ZWS) vorgelegt:
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RE 9 Aachen-Köln-Siegen (Rhein-Sieg-Express): Nur 72,2 Prozent der Züge sind seit Januar in Siegen pünktlich angekommen, jeder dritte bis vierte Zug also verspätet. Ausgefallen sind 6,4 Prozent aller Fahrten – als „nicht akzeptabel“ gelten bereits Ausfälle von mehr als 1,5 Prozent.
RE 99 Frankfurt-Gießen-Siegen (Main-Sieg-Express): Die Pünktlichkeit dieser Linie auf 72,8 Prozent heruntergefallen. 1,21 Prozent der Fahrten fielen aus – damit ist das in der Ausfallstatistik die zuverlässigste Linie. „Sehr gut“ sind Ausfallquoten von weniger als 0,75 Prozent, die in diesem Jahr bisher von keiner Linie erreicht werden.
RE 16 Essen-Hagen-Siegen (Ruhr-Sieg-Express): Nur noch 76,3 Prozent der Fahrten kamen pünktlich in Siegen an. 5,09 Prozent fallen aus.
RB 90 Altenkirchen-Betzdorf-Siegen (Westerwald-Sieg-Bahn): Mit 85,6 Prozent Pünktlichkeit gilt diese Linie in der Pünktlichkeit als „mittelmäßig“, mit fallender Tendenz. Ausfallquote: 3.09 Prozent
RB 91 Hagen-Siegen (Ruhr-Sieg-Bahn): 84,6 Prozent der Züge kamen pünktlich an, auch das gilt als „mittelmäßig“. Ausfallquote:; 5,63 Prozent
RB 93 Betzdorf-Siegen-Bad Berleburg (Rothaarbahn): Die Pünktlichkeit ist mit 82,3 Prozent in etwa unverändert geblieben. Ausfallquote: 2,98 Prozent.
RB 95 Dillenburg-Siegen (Sieg-Dill-Bahn): Auch hier ging der Wert zurück auf 82,9 Prozent. Ausfallquote 1,87 Prozent.
RB 96 Dillenburg-Burbach-Betzdorf (Hellertalbahn): Mit unverändert 98,0 Prozent Pünktlichkeit ist das die einzige Linie im Siegerland im grünen Bereich. Ebenfalls als „sehr gut“ eingestuft werden beim ZWS darüber hinaus die RB 92 Olpe-Finnentrop (Biggesee-Express) mit 95,7 Prozent und die RB 94 Marburg-Erndtebrück (Obere Lahntalbahn) mit 94,1 Prozent. Ausfallquote: 1,87 Prozent.
Im Busverkehr wurde im Mai eine Pünktlichkeit von 86,6 Prozent erreicht, im Jahresschnitt bisher 88,3 Prozent. Angestrebt werden 90 Prozent. Ausgefallen sind 4,4 Prozent der Fahrten, akzeptiert werden höchstens zwei Prozent. Gemessen wird im Kreis Siegen-Wittgenstein die Ankunftszeiten in Siegen, Weidenau, Kreuztal, Neunkirchen und Erndtebrück.
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Das wird anders
Der Nahverkehr Westfalen-Lippe hat am Montag über den Mitte Dezember in Kraft tretenden Fahrplan beraten. Vor allem die „A-45-Ersatzverkehre“ machen sich bemerkbar, die allerdings schon ab August eingesetzt werden sollen. Ziel ist, mit der Bahn eine Alternative zur Autofahrt Richtung Ruhrgebiet anzubieten, die in den nächsten Jahren wegen der Sperrung der Rahmede-Talbrücke bei Lüdenscheid erheblich länger dauert.
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Der neue RE 34 Dortmund-Siegen fährt in den Stunden, in denen der Intercity nicht auf dem Fahrplan steht. Die Fahrt wird damit gegenüber den bisherigen Regionalexpress um 15 bis 20 Minuten beschleunigt. Fahrgäste aus Hagen können in Letmathe zusteigen. Täglich fahren neun Zugpaare auf der neuen Linie. Die Kosten dafür trägt das Land NRW.
Der RE 16 (Ruhr-Sieg-Express) fährt nur noch mit dem Zugteil von Essen über Letmathe nach Iserlohn und nicht mehr nach Siegen.
Die RB 91 (Ruhr-Sieg-Bahn) wird weiterhin stündlich zwischen Hagen und Siegen eingesetzt. Abends gibt es zusätzliche Fahrten, in Siegen soll der Anschluss an den RE 99 nach Frankfurt verbessert werden. Insgesamt sollen auch nach der Umstellung zwei Fahrmöglichkeiten pro Stunde von und ins Ruhrgebiet angeboten werden.
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Mehr frühe und späte Verbindungen nach Köln und Marburg
Auf der Rothaarbahn (RB 93) gibt es eine zusätzliche Frühverbindung von Erndtebrück nach Bad Berleburg. Verbessert wird der Anschluss über Bad Laasphe nach Marburg: In Zukunft können auch Fahrgäste der 21.16-Uhr-Bahn ab Siegen noch in Erndtebrück nach Marburg umstiegen, bisher ging dies nur bis 18.59 Uhr. Aus Marburg kommt man dann auch noch um 20.24 Uhr über Wittgenstein nach Siegen. Derzeit fährt der letzte Zug auf der Oberen Lahntalbahn schon um 18.24 Uhr in Marburg ab. Der Haltepunkt Stift Keppel-Allenbach soll ab Dezember nur noch Bedarfshaltestelle sein – damit soll die Rothaarbahn etwas schneller werden.
Auf der Siegstrecke von und nach Köln werden wieder Verstärkerzüge eingesetzt: morgens um 5.25 und 6.25 Uhr ab Siegen, nachmittags um 16 und 17 Uhr ab Köln. Diese Fahrten des RE 9 waren 2020 wegen der Baustellen in Köln-Deutz gestrichen worden.
Service-Chat kommt im nächsten Jahr
Neu eingeführt werden soll ab Oktober 2023 ein Service-Chat. Über Webseiten und Apps können Kunden dann Fahrplanauskünfte, Tarifinformationen und Informationen zu Störungen erfragen. Antworten geben Mitarbeitende des Callcenter, verwendet werden soll aber auch „Künstliche Intelligenz“.
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