Siegen-Wittgenstein. Landtagswahl in Siegen und Umland: Kreuztal bleibt als letzte Stadt SPD-rot – ein Blick auf die Parteien.
Die beiden Siegen-Wittgensteiner Wahlkreise bleiben in der Hand der CDU. Anke Fuchs-Dreisbach aus Bad Berleburg und Jens Kamieth aus Siegen haben bei der Landtagswahl am Sonntag ihre Direktmandate verteidigt. Das erste Siegerländer Ergebnis kam schon um 18.17 Uhr aus dem Freudenberger Stadtteil Niederholzklau: die CDU vor der SPD – das Ergebnis aus dem kleinen Stimmbezirk spiegelte die Prognose und die folgenden Hochrechnungen aus Düsseldorf. Ob es weitere Abgeordnete aus dem Kreisgebiet geben wird, wird möglicherweise erst am frühen Montagmorgen feststehen. Ob und wie weit die Landeslisten der Parteien ziehen, hängt von der Größe des Parlaments ab.
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Die Parteien
CDU: Die Erststimmenergebnisse von Jens Kamieth und Anke Fuchs-Dreisbach lagen 2017 jeweils um sieben Prozentpunkte über den Zweitstimmenergebnissen für die CDU – wobei die CDU im 127er Wahlkreis mit Wittgenstein um vier Prozentpunkte besser abschnitt als im Wahlkreis 126 mit der Stadt Siegen. Am Sonntagabend zeichnet sich ab, dass Anke Fuchs-Dreisbach in ihrem Wahlkreis schlechter abschneidet als die CDU. Sie habe lange eine große Anspannung verspürt in den vergangenen Wochen, erzählt Anke Fuchs-Dreisbach -- nun falle ihr mehr als nur ein Stein vom Herzen: „Ein dicker Brocken!“ „Ich hätte ein knapperes Rennen erwartet“, sagt Jens Kamieth. „Im Wahlkampf sind wir mit unseren Themen offensichtlich durchgedrungen“, glaubt Kamieth, „die Menschen haben sich nicht verrückt machen lassen.“
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SPD: Die SPD war mit zwei neuen Kandidaten in den Wahlkampf gezogen, nachdem Tanja Wagener und Falk Heinrichs 2017 ihre Mandate verloren hatten – Heinrichs war erst im Februar für wenige Woche in den Landtag nachgerückt, weil ein Landtagsabgeordneter aus Hagen verstorben war. Anders als 2017 scheinen Samir Schneider und Adhemar Molzberger aber besser als ihre Parteien abzuschneiden. Am Zuspruch im Wahlkampf gemessen sei er schon enttäuscht, sagt Molzberger. Immerhin habe die SPD das Wahlziel erreichen können, schwarz-gelb abzuwählen. „Es hat sich abgezeichnet, dass ich die Wahl wegen des Trends gegen die SPD im Land nicht gewinnen konnte“, sagt Samir Schneider.
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Grüne: Erstmals seit fast 30 Jahren sind die Siegen-Wittgensteiner Grünen wohl nicht mehr im Landtag vertreten – auch wenn sie ihren Stimmenanteil im Kreisgebiet nach der Schlappe von 2017 mehr als verdoppeln konnten. Johannes Remmel, von 2010 bis 2017 Umweltminister, kandidierte nur noch im Wahlkreis, hatte aber keinen vordere Platz mehr auf der Landesliste. Johannes Remmel wertet das gute Ergebnis seiner Partei auch als persönlichen Erfolg: „Der Sprung von vor fünf Jahren zu heute ist gewaltig“, sagte er. Seine beiden Nachfolgerinnen Manuela Köninger und Theresa Pflogsch sind weit hinten postiert – ob das insgesamt gute Landesergebnis für Manuela Köninger doch noch reicht, wird erst mit dem amtlichen Endergebnis feststehen. Manu Köninger ist begeistert vom besten NRW-Ergebnis aller Zeiten für die Grünen: „Der Wandel ist da“.
FDP: 2017 wurde die FDP in Siegen-Wittgenstein drittstärkste Kraft. Diesen Rang haben ihnen nun die Grünen abgelaufen. Andreas Weigel ist mit seinem Listenplatz weit von einem Mandat entfernt.
AfD: Die AfD hat ihren Stimmenanteil halten können, nicht jedoch ihren vierten Platz hinter CDU, SPD und FDP. Nach den landesweiten Hochrechnungen bekommt die Partei 12 Sitze – Christian Zaum (Platz 16), der Gymnasiallehrer aus Bad Laasphe und Chef der Kreistagsfraktion ist wohl nicht drin.
Die Kommunen
2017 hatte die SPD noch in Kreuztal und Hilchenbach die Nase vorn, jetzt nur noch in Kreuztal.
Burbach: Das Endergebnis: Jens Kamieth 45,9 Prozent, Adhemar Molzberger 25,5 Prozent.
Freudenberg: Jens Kamieth 40,3 Prozent, Adhemar Molzberger 32,6 (Endergebnis).
Hilchenbach: Hilchenbach hat um 19.51 Uhr als erste Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein ein Endergebnis. Anke Fuchs-Dreisbach (33,4 Prozent) liegt mit hauchdünnen 35 Stimmen Vorsprung vor Samir Schneider (32,9 Prozent).
Kreuztal: Samir Schneider 35,7 Prozent Anke Fuchs-Dreisbach 31,1 (Endergebnis)
Netphen: Anke Fuchs-Dreisbach 40,4 Prozent, Samir Schneider 28,2. (Endergebnis)
Neunkirchen: Das Endergebnis: 38 Prozent für Jens Kamieth, 30 Prozent für Adhemar Molzberger.
Siegen: Jens Kamieth 35,5 Prozent, Adhemar Molzberger 28,8 (Endergebnis).
Wilnsdorf: Das Endergebnis: 42,9 Prozent für Anke Fuchs-Dreisbach, 25,6 Prozent für Samir Schneider.
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