Dahlbruch. Bronze, Schiefer, rot oder grün: Auf dem Kulturellen Marktplatz Dahlbruch geht es ins Detail – aber nicht nur für Äußerlichkeiten.

Die Außenverkleidung „Light Bronze in Eloxaloptik“, den Bodenbelag aus Schiefer in Grüngrau, die Akustikdecke im Foyer wahlweise in Gelboliv oder Schokoladenbraun, Bestuhlung und Vorhang im neuen, zweiten Kino- und Theatersaal entweder grün oder rot. Die Arbeit für den Kulturellen Marktplatz Dahlbruch geht sehr ins Detail. Jetzt hat Architekt Reinhard Angelis Vertretern der Stadt und der Nutzergruppen das Farb- und Materialkonzept vorgestellt: für das gerade entstehende Haus der Alltagskultur und für den danach zu errichtenden Anbau an das Theater.

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Äußerlichkeiten: Linoleum in Terracotta

Keine Einzelheit bleibt in dem 106 Seiten starken Konzept unerwähnt: Die Papierhandtuchspender haben einen Vorrat von bis zu 600 Falthandtüchern. Für die Umkleiden von Sporthalle und Hallenboden werden Linoleumböden in „Terracotta“ und in „Rosemary Green“ eingesetzt. Und die hochglanzverchromten Toilettenpapierhalter werden für 100 bis 120 Millimeter breite Rollen angeschafft.

So wird der Kulturelle Marktplatz aussehen: Innen Schiefer, außen Bronze.
So wird der Kulturelle Marktplatz aussehen: Innen Schiefer, außen Bronze. © Steffen Schwab | Steffen Schwab

Mit besonderer Freude habe der Architekt betont, dass man sich für den Bodenbelag in den Foyers im Erd- und Obergeschoss für Schiefer entschieden hat, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung: „Damit wollen wir ein Zeichen für Siegen-Wittgenstein als bekannte Schieferregion setzen.“ Der Architekt hatte in seinem Vortrag deutlich gemacht, dass nicht über jede Farbabstufung und jede Gestaltung entschieden worden ist: „Das Konzept steht, aber wir schauen im Einzelnen vor Ort nochmals genau hin, wie zum Beispiel die Wirkung der Farben bei den Wandanstrichen ist und wählen dann abschließend aus.“

Ziel: Ende 2023

Mit der Fertigstellung des 12,5-Millionen-Euro-Projekts rechnet die Stadt Hilchenbach Ende 2023. Die tatsächlichen Gesamtkosten stehen noch nicht fest, die Stadt bemüht sich um weitere Zuschüsse.

Die Auftragsvergaben für die einzelnen Gewerke stocken: Eine Ausschreibung wurde jetzt aufgehoben, eine blieb ohne Angebot.

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Interessierte dürfen alles anfassen

Während bei der Farbgestaltung das Ziel ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild des gesamten Gebäudes ist, legen die Planer beim Licht Wert auf eine auf die jeweilige Nutzung individuell abgestimmte Beleuchtung der einzelnen Räume. So wird zum Beispiel der große Saal festlich beleuchtet werden können, um Feierlichkeiten aller Art zu ermöglichen. Die Dimmbarkeit der Beleuchtung ist demgegenüber Standard in vielen Räumen.

Die Teilnehmenden konnten sich ausführlich über die für die Fassaden- und Innengestaltung vorgesehenen Materialien für den „Kulturellen Marktplatz“ informieren
Die Teilnehmenden konnten sich ausführlich über die für die Fassaden- und Innengestaltung vorgesehenen Materialien für den „Kulturellen Marktplatz“ informieren © Stadt Hilchenbach | Stadt Hilchenbach

Im Anschluss an seinen Vortrag stand Reinhard Angelis in der Runde von 25 Interessierten für Fragen, Kritik und Anregungen zur Verfügung. Dabei machte Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis deutlich, dass es ihm nicht leicht fällt, sich aufgrund der Zeichnungen und der ausgelegten Material- und Farbproben vorzustellen, wie das im Großen und vor Ort umgesetzt wirklich aussieht. Etwas Phantasie war bei allen Beteiligten gefragt. Aber die Veranstaltung bot auch Greifbares: Die Teilnehmer durften alles anfassen.

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Innenleben: Das Projekt in Szene setzen

Mit dem Innenleben des Kultur- und Freizeitzentrums, an dem zu Beginn dieses Monats Richtfest gefeiert wurde, befassen sich derweil auch andere Gremien:

Die AG Kommunikation hat sich bereits das erste Mal getroffen. Jugendliche aus Jugendforum und dem städtischen Jugendcafé, Bürgerverein und Vertreter der Nutzgruppen, unter ihnen vor allem Gebrüder-Busch-Kreis und Viktoria-Kino, wollen sich zunächst vor allem um die interne Kommunikation der Beteiligten sowie um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Außerdem entstanden bereits erste Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes. So könnten Postkarten von verschiedenen Akteuren gestaltet werden, um den „Kulturellen Marktplatz Dahlbruch“ noch bekannter zu machen. Zudem könnte an den städtischen Grundschulen ein Malwettbewerb für die Gestaltung von Bauzaunbannern ins Leben gerufen werden.

Informationen über das Baugeschehen stehen ganz oben auf der Liste – „um das Projekt in Szene zu setzen“, wie es Hans-Jürgen Klein, Leiter des Bürgermeister-Referats, formuliert. Einen Vorstoß hat bereits der Bürgerverein mit einem Instagram-Kanal @marktplatz_dahlbruch unternommen. Langfristig werden in der AG auch Marketing und Vertrieb, als die Vermietung der Räume, verhandelt.

Die Arbeitsgruppe „Kommunikation“ bei ihrem ersten Treffen (von links): Mandana Krämer, Lina Giebeler, Joachim Menn, Thomas Klein, Jana Müller und Vanja Petrovic.
Die Arbeitsgruppe „Kommunikation“ bei ihrem ersten Treffen (von links): Mandana Krämer, Lina Giebeler, Joachim Menn, Thomas Klein, Jana Müller und Vanja Petrovic. © Stadt Hilchenbach | Stadt Hilchenbach

Demnächst geht es um Programm und Inhalte

Die AG Programm und Inhalte wird sich Mitte Mai zum ersten Mal treffen. 17 Personen, wiederum vor allem aus den Nutzergruppen, haben sich dafür angemeldet. Thema dort wird spätestens nach dem Betriebsstart die Steuerung des Kulturellen Marktplatzes: Das im vorigen Jahr beschlossene Nutzungskonzept sieht eine Verbindung von professionellem zentralem Management und der Beteiligung von AGen und eines Beirates vor.

Beirat: Der „Aufsichtsrat“ des Kulturellen Marktplatzes ist noch nicht gebildet worden. In diesem Gremium werden neben den Nutzern und der Verwaltung auch die Ratsfraktionen vertreten sein.

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