Netphen-Salchendorf. Die Sanierung der Johannlandhalle Salchendorf soll Ende 2022 fertiggestellt werden. Das nimmt „Druck aus dem Kessel“, betont der Bürgermeister.
Die Johannlandhalle in Salchendorf ist nicht einfach nur eine Halle. Es ist quasi der Dreh- und Angelpunkt des kleinen Dorfs: Großveranstaltungen finden hier statt, zig Vereinsaktivitäten. „Ohne die Halle würde in Salchendorf unheimlich viel fehlen“, sagt Martin Wienkamp, Vorsitzender des Heimatvereins Salchendorf. Umso größer war der Schock, als es im vergangenen Sommer hieß, dass die Halle nicht mehr nutzbar sei. Das Dach war nicht mehr tragfähig. Nun geht es aber zu Freude aller Beteiligten voran: 653.000 Euro erhält die Stadtverwaltung Netphen für die Sanierung vom Land. Zum Spatenstich kam nun NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach nach Salchendorf.
Netphen-Salchendorf: Den Bau der Johannlandhalle noch miterlebt
„Ich habe 1976 noch miterlebt, wie die Halle gebaut wurde“, sagt Martin Wienkamp. „Da haben wir noch Geld für die Bestuhlung gesammelt.“ Seitdem sei die Johannlandhalle ein Anlaufpunkt weit über die Salchendorfer Grenzen hinaus gewesen. Als die Sanierung unumgehbar war, setzten sich die Salchendorfer mit unglaublich viel Elan für ihre Halle ein (wir berichteten).
Und das mit Erfolg: Ende dieses Jahres soll das Gebäude nun wieder nutzbar sein. „Das hängt aber auch von dem Material, den Handwerkern und mehr ab“, sagt Martin Wienkamp. „Ein Schritt nach dem anderen.“ Aber die Salchendorfer haben das Ziel endlich vor Augen. „Wir werden die Halle wieder in Beschlag nehmen, die Salchendorfer Vereine warten nur darauf!“
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Er habe Ina Scharrenbach angerufen, die Johannlandhalle für eine Förderung ins Spiel gebracht, betont Bürgermeister Paul Wagener. „Mit dem Land haben wir einen verlässlichen Partner“, sagt er bei seinem Grußwort. „Wir bewegen heute nur ein kleines Stück Erde, erreichen aber damit hoffentlich viel für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Netphen und die Salchendorfer Vereine.“ Der Spatenstich stehe für Aufbruch, pflichtet Ina Scharrenbach dem Bürgermeister bei. Ihr sei es immer wichtig gewesen, dass auch die kleineren Städte von den NRW-Fördermitteln profitieren, nicht nur die großen.
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Mit der absehbaren Fertigstellung der Johannlandhalle würde „enormer Druck aus dem Kessel“ genommen, betont Paul Wagener. Da sie nicht mehr nutzbar ist, belegen die Vereine derzeit andere Netphener Räumlichkeiten und Hallen für ihre Zwecke. Nach der Sanierung ist damit Schluss.
Schnellere Sanierung
Die Sanierung der Johannlandhalle wird zu 90 Prozent aus NRW-Landesfördermitteln finanziert, zu 10 Prozent von der Stadtverwaltung Netphen, erläutert Bürgermeister Paul Wagener. Insgesamt werden 725.000 Euro für die Baumaßnahme einkalkuliert. Sie ist Teil des NRW-Programms „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“. Die Stadtverwaltung hat einen „vorzeitigen Maßnahmebeginn“ beantragt, der vom Land NRW schnell genehmigt wurde. Das beschleunige die Sanierung, so Paul Wagener.
Dann ist wieder Platz für Tischtennis, Fußball, Turngruppen und die Musikkapelle, zählt Ortsbürgermeisterin Alexandra Wunderlich auf. In der Vergangenheit habe dort der Schnäppchenmarkt, Musikkonzerte und mehr stattgefunden. „Die Halle war jeden Tag belegt.“ Bald soll das wieder so sein.
Johannlandhalle in Netphen: „Wir Salchendorfer gelten ja als feierwütig“
Als Ortsbürgermeisterin werde sie allen Beteiligten, die sich für die Sanierung einsetzten, „auf ewig dankbar sein“, unterstreicht Alexandra Wunderlich. Der Stein, der ihr vom Herzen gefallen sei, als klar war, dass der Sanierung nichts mehr im Wege steht, müsste für ein „Beben unter den Füßen“ gesorgt haben.
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Noch sind es ja viele Monate, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind, wieder Leben in die Halle kommt. Aber die Salchendorfer dürfen wieder träumen: „Wir können doch auch kein Salchendorfer Musikkonzert woandershin verlegen“, sagt Alexandra Wunderlich. Die Menschen aus dem Ort würden das Ganze auch in ihrem Ort erleben wollen. „Schön ein Bierchen trinken – wir Salchendorfer gelten ja als feierwütig“, sagt Alexandra Wunderlich und lacht.
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