Siegen-Wittgenstein. Der Immobilienmarkt in Siegen-Wittgenstein erreicht 2021 neue Höhen. In manchen Lagen gibt es aber noch günstige Objekte. Wir geben Überblick.

Die Immobilienpreise im Kreisgebiet sind im Jahr 2021 weiter gestiegen. Neue Eigentumswohnungen waren in Siegen-Wittgenstein – ohne Stadt Siegen – im Schnitt 14 Prozent teurer als im Vorjahr, Baugrundstücke 11 Prozent, Ein- und Zweifamilienhäuser 7 und gebrauchte Eigentumswohnungen 3 Prozent. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2022 hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Siegen-Wittgenstein nun vorgelegt hat. Die Stadt Siegen ist darin nicht berücksichtigt, da für diese ein eigener Gutachterausschuss gebildet wurde. Wie tief Käuferinnen und Käufer in die Tasche greifen müssen, variiert dabei stark – je nach Kommune und Lage.

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372 Millionen Euro Gesamtumsatz und 2507 Kaufverträge im Jahr 2021 sind „die höchsten bisher im Kreisgebiet erzielten Zahlen“, wie der Kreis konstatiert. Verglichen mit den beiden Vorjahren werden die Preissteigerungen offensichtlich: Mit 2498 Verträgen in 2020 und 2501 Verträgen in 2019 ist die Menge zwar annäherend konstant geblieben – doch die damit verbundenen Umsätze fielen zuvor mit rund 347 beziehungsweise 340 Millionen Euro deutlich niedriger aus.

Siegener Umland: Ein- und Zweifamilienhäuser sind 2021 teurer als im Vorjahr

218.000 Euro kosteten Ein- und Zweifamilienhäuser im Kreisgebiet im Schnitt (2020: 203.000 Euro). 871 solche Häuser wurden für insgesamt fast 190 Millionen Euro verkauft (2020: 844 Objekte für rund 171 Millionen Euro).

Alles im Blick

Der Grundstücksmarktbericht basiert auf der vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Siegen-Wittgenstein geführten Kaufpreissammlung. In diese werden alle Grundstückskaufverträge aufgenommen.

Die mit der Beurkundung beauftragten Notare sind gesetzlich verpflichtet, dem Ausschuss Kopien alle abgeschlossen Kaufverträge zu senden.

3386 Euro wurden 2021 durchschnittlich pro Quadratmeter Wohnfläche bei neu gebauten Eigentumswohnungen gezahlt (2020: 2967 Euro). Bei gebrauchten Objekten waren 1661 Euro pro Quadratmeter fällig (2020: 1567). Insgesamt wechselten im vergangenen Jahr 260 Eigentumswohnungen aus beiden Kategorien den Besitzer beziehungsweise die Besitzerin. Das sind zwar 34 weniger als im Vorjahr – also ein Rückgang um 12 Prozent ; aber mit 49,4 Millionen Euro ein nur um 200.000 Euro niedrigerer Umsatz als 2020.

Immobilienpreise rund um Siegen: Freudenberg ist die im Schnitt teuerste Lage

298 Bauplätze für Wohnbebauung wurden für insgesamt 25,7 Millionen Euro verkauft (2020: 275 Grundstücke für 18,9 Millionen Euro). Der Preisumsatz ging demnach um 35 Prozent nach oben.

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250 Euro pro Quadratmeter Baugrund in „guter Lage“ bescheren Freudenberg mit Abstand den höchsten Bodenrichtwert im Ranking der zehn Kommunen. Kreuztal und Wilnsdorf folgen mit je 180 Euro. Die günstigsten Grundstücke für private Wohnbebauung in „guter Lage“ gibt es mit 85 Euro pro Quadratmeter in Erndtebrück, gefolgt von Bad Laasphe mit 100 Euro und Burbach und Neunkirchen mit jeweils 110 Euro. Wer sich mit „mäßiger Lage“ anfreunden kann, kommt in Erndtebrück, Bad Laasphe und Bad Berleburg mit jeweils 25 Euro pro Quadratmeter hin. In Freudenberg und Kreuztal wären in dieser Kategorie 60 Euro pro Quadratmeter zu investieren.

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Sowohl der Grundstücksmarktbericht 2022 als auch die Bodenrichtwertkarten können im landesweiten Internetportal www.boris.nrw eingesehen werden. Dort stehen die Daten aller Gutachterausschüsse in Nordrhein-Westfalen kostenlos zum Download bereit. Außerdem beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Siegener Kreishaus Fragen: Koblenzer Straße 73, 0271/333-1550.

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