Buschhütten. Grundschüler aus Kreuztal-Buschhütten säubern Sportplatz von Abfall. Die Kinder finden es schade, dass so viele Menschen Müll achtlos wegwerfen

In Zweierreihen stehen die Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule in Buschhütten bereit. An diesem Morgen gehen sie nach der Pause auf dem Schulhof nicht, wie üblich, zurück in ihre Klassenzimmer, sondern auf den benachbarten Sportplatz. Ihre Mission: Müll sammeln.

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Mit ihrem Engagement unterstützen sie die Aktion „Saubere Landschaft“ des CVJM Buschhütten. Bevor es los geht, bedankt sich Almut Winkler, Vorstand des örtlichen CVJM, bei den Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 1 bis 4 für ihr Engagement: „Wir machen morgen auch eine Putzaktion in Buschhütten und deswegen finden wir es ganz toll, dass ihr heute schon den Sportplatz sauber macht.“ Als Anerkennung hat sie ein Geschenk mitgebracht: Mit zwei neuen Fußbällen können die Schüler ab jetzt ihren Spaß haben.

Kreuztaler Kinder sorgen sich um Mikroplastik und Schäden für Tier und Mensch

Sind die Handschuhe, Müllsäcke und Greifzangen verteilt, beginnen 64 Schülerinnen und Schüler in Gruppen den Müll auf dem gesamten Gelände des Sportplatzes zu sammeln. Die Säcke füllen sich schnell, viel Plastikmüll sammeln die Kinder auf. „Müll sollte man nicht auf die Straße werfen“, sagt Eray. Der 11-Jährige findet es schade, dass „so viele Menschen die Erde dreckig machen“. Er wünscht sich, dass sich dieses Bild ändert: „Auch für meine Kinder, die ich haben werde.“

Auf und neben dem Sportplatz finden die Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule in Buschhütten viel Plastikmüll.
Auf und neben dem Sportplatz finden die Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule in Buschhütten viel Plastikmüll. © Aaron Sayko

Sorgen macht sich Defne um Mikroplastik, das in den Tieren landet: „Wenn die das essen, dann essen wir das ja auch.“ Eliana sieht schwerwiegende Konsequenzen: „Wenn zu viel Müll in der Welt ist, sterben die Insekten, dann sterben größere Tiere und dann auch wir Menschen.“ Um einen Beitrag für Umwelt zu leisten, nehme sie an der Putzaktion teil. Beim Müllsammeln ist der 9-Jährigen aufgefallen: „Bei der Turnhalle finden wir viele Zigaretten und Glasscherben, weil die da eine Party gemacht haben.“

Kinderparlament der Grundschule Buschhütten beschließt regelmäßigen Mülldienst

Für Anna-Lena Nies ist es wichtig, dass „die Kinder merken, wie viel Müll rumliegt und dass das keine gute Sache ist“. Es gebe Kinder, sagt die Lehrerin weiter, bei denen das bereits „im Bewusstsein“ sei, doch „im Alltag wird das oft wieder vergessen“.

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Am Ende kommen sechs volle Mülltüten zusammen. Sogar alte Tischdecken sind dabei. Dass den Grundschülern das Thema Umwelt wichtig ist, betont Ann-Christin Bock, haben sie im Kinderparlament der Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule bewiesen: „Da haben die Kinder beschlossen, dass es montags und freitags Mülldienst geben soll.“ Das Kinderparlament setzt sich zusammen aus den zwei Klassensprechern aus allen Klassen der Schule und trifft sich einmal in der Woche. Etabliert wurde das Kinderparlament, damit „die Kinder die Demokratie lernen“, erläutert Ann-Christin Bock. .