Hilchenbach. Bei der Spendenaktion „Hilchenbacher für die Ukraine“ sind der Zuspruch und die Solidarität „immer noch grandios“. Die Wagen werden aufgestockt.
„Die Spendenbereitschaft ist einfach Wahnsinn“, sagt Michael Schunk. Er hat sich mit Matthias Kerkenberg zusammengetan und mit ihm und vielen anderen Helferinnen und Helfern Hilfsgüter für die Menschen im ukrainischen Krisengebiet gesammelt (wir berichteten). Am Freitag, 18. März, erfolgt der Hilfstransport bis zur polnisch-ukrainischen Grenze. Von dort aus werden die Hilfsgüter dann weiterverteilt.
Ukraine-Hilfstransport aus Hilchenbach: „Die Anspannung steigt“
In der vergangenen Woche war Michael Schunk von der Hilfs- und Spendenbereitschaft bereits enorm bewegt – das sei nun immer noch so. „Aber die Anspannung steigt“, erzählt er, er sei „total angespannt“. Die „letzten Kleinigkeiten“ müssten noch organisiert werden – am Donnerstagmittag werden auch die übrigen Hilfsgüter sortiert und verpackt.
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Das war bereits die zweite Runde: Am vergangenen Wochenende war es bereits für „knapp die Hälfte von dem, was wir insgesamt zu verarbeiten haben“, so weit. Dafür brauchten rund 18 Helfer ungefähr fünf Stunden, erläutert Michael Schunk. Sein Haus ist mittlerweile zur Lagerstätte geworden: Waschküche und der Flur seien voll, „meine Tochter hat die Hälfte ihres Zimmers geopfert“, erzählt er lachend.
Hilchenbach: Mehrere Tonnen Hilfsgüter für Ukraine-Krisengebiete
Geplant war, dass die Privatleute mit zwei Transportern mit Anhängern an die Grenze fahren. Das reiche längst nicht mehr aus: Zwei Sprinter und zwei Bullis mit Anhängern sind nötig, um alles zu transportieren. Von einem Volumen von 50 bis 55 Kubikmetern geht Michael Schunk aus, in Gewicht seien das schätzungsweise „drei bis vier Tonnen“ Hilfsgüter wie etwa Verbandsmaterialien, Schlafsäcke, Decken und mehr.
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Den Materialwert schätzt Schunk auf rund 30.000 Euro, hinzu kommen Geldspenden. Die Initiatoren hatten dazu aufgerufen, an den Lions-Club Kreuztal für die „Ukrainehilfe“ zu spenden. Auch da sei viel zusammengekommen, berichtet Michael Schunk.
Unterstützung aus Hilchenbach für Ukrainer: Geflüchtete auf dem Rückweg mitnehmen
Eine Firma aus Kreuztal habe für 5000 Euro Hygiene und Gesundheitsartikel gekauft und der Privatinitiative zur Verfügung gestellt, eine weitere Firma aus der Nähe von Wilnsdorf für dieselbe Summe Hygiene- und Nahrungsmittel. „Der Zuspruch und die Solidarität sind immer noch grandios“, betont Michael Schunk.
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Der Versicherungsberater ist froh, mit Fuhrunternehmer Matthias Kerkenberg jemanden an der Seite zu haben, der sich mit Logistik auskennt. Und bei so einem Hilfstransport gibt es eben einiges zu bedenken: Maut muss gezahlt werden, die Versicherungsnachweise für die Autos mitgenommen werden. Am Ende gehe es auch darum, „wann wer wo ist“, sagt Michael Schunk, der selbst Fahrer beim Hilfstransport ist.
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Beim Rücktransport werden die Helferinnen und Helfer vermutlich neun Ukrainerinnen und Ukrainer mit nach Deutschland nehmen, berichtet der Hilchenbacher. Unterstützung erhalten sie bei der Organisation von Tomas Irle, der zusammen mit Carsten Irle, Sven Wengenroth und Oliver Müller bereits Mütter und Kinder aus der Ukraine rettete (wir berichteten). Falls die Geflüchteten in Hilchenbach bleiben wollten, würde eine langfristige Unterkunft gesucht, erläutert Schunk. Kurzfristig würden sie erst einmal in (Ferien-)Wohnungen untergebracht.
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