Wilnsdorf. Nach der Sprengung war vor der Sprengung: Am Sonntag ist die Rälsbach-Talbrücke der A 45 gefallen. Warum es diesmal kein Publikum gab.
Die spektakuläre Sprengung der Autobahn-Talbrücke Rinsdorf liegt gerade drei Wochen zurück, da war es am am Sonntag, 27. Februar, schon wieder so weit: Die nächste Brücke an der A 45 wurde gesprengt – nur einen Hügel weiter, gewissermaßen: Die verbliebene Alt-Hälfte der rund 26 Meter hohen und 161 Rälsbach-Talbrücke. Die erste Hälfte war bereits Ende 2017 kontrolliert zu Boden gebracht worden.
12,5 Kilogramm Sprengstoff brachten die Rälsbach-Brücke am Mittag zum Einsturz. „Das war eine 1A-Sprengung“, sagte Sprengmeister Michael Schneider.
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Im Dezember 2021 wurde der Verkehr bereits auf das neu errichtet Teilbauwerk gelegt. Seit Ende Januar liefen die Vorbereitungen für die Sprengung. Michael Schneider und sein Team haben 160 Löcher gebohrt, in die der Sprengstoff platziert wurde. Zwölfeinhalb Kilogramm sind lediglich ein Zehntel dessen, was für die Talbrücke Rinsdorf benötigt wurde, so die Autobahn GmbH Westfalen.
Enges Rälsbach-Tal ist nicht einsehbar – keine Schaulustigen bei der Sprengung
Wie auch bei der Sprengung der nur rund 300 Meter entfernten großen Schwester wurde am frühen Morgen des Sprengtages eine Sperrzone in einem Radius von 300 Metern eingerichtet. 24 Absperrposten des THW-Ortsverbandes Siegen sorgten dafür, dass niemand den Absperrbereich betritt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten die Sprengung diesmal nicht verfolgen: Die Talbrücke Rälsbach liegt in einem engen Tal und ist nicht einsehbar. Selbst der Sprengmeister und die Projektbeteiligten konnten das Fallen der Brücke nur über einen Monitor verfolgen.
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Talbrücke Rälsbach wird gesprengt: A 45 von 8 bis 17 Uhr gesperrt
Am Sonntag ist die A 45 zwischen den Anschlussstellen Siegen-Süd und Wilnsdorf von 8 bis 17 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt. Die Bedarfsumleitungen sind ausgeschildert. Die Autobahnmeisterei Freudenberg nutzt die Vollsperrung außerdem, um die Fahrbahn im Bereich der Talbrücke Eisern zu sanieren.
Sperrung der L 907 seit Samstag aufgehoben
Währenddessen laufen die Aufräumarbeiten an der Talbrücke Rinsdorf nach Plan. Die Trümmerteile werden abtransportiert und das Fallbett abgetragen. Ende April sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass die Vorarbeiten für den Neubau beginnen können.
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Bereits am Samstag, 26. Februar, wurde die Sperrung der L 907 aufgehoben, so dass der Verkehr zwischen Rinsdorf und Wilnsdorf wieder fließen kann. Während der Vollsperrung der A 45 am Sonntag wird die Umleitungsstrecke deshalb auch wieder über die L 907 führen.
Der Ausbau der Sauerlandlinie A 45 gehört zu den größten Bauprojekten an nordrhein-westfälischen Autobahnen. Auf der gesamten Strecke gibt es 60 Talbrücken, die in die Jahre gekommen sind und Stück für Stück erneuert werden müssen. Derzeit sind mehr als ein Dutzend davon im Bau oder werden noch in diesem Jahr in Bau gehen.
Für gravierende Probleme sorgt die seit Anfang Dezember gesperrte, marode A-45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid auf der wichtigen Nord-Süd-Verkehrsachse. Auch sie soll gesprengt und dann komplett neu gebaut werden. (mit dpa)