Trupbach. Einmal im Jahr wird für den Naturschutz auf der Trupbacher Heide Schwerstarbeit geleistet: Warum der „Pflegepanzer“ die Landschaft umpflügt:
Einmal im Jahr wird in der Trupbacher Heide Schwerstarbeit für den Naturschutz geleistet: Ein entmilitarisierter Panzer vom Typ „Leopard 1“ hat jetzt wieder seine Runden gedreht. Was auf den ersten Blick zerstörerisch wirkt, hat einen positiven Effekt für die Vorkommen von Amphibien auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz.
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Durch die frühere militärische Nutzung konnten sich in der Trupbacher Heide Lebensräume erhalten und entwickeln, die zu den wertvollsten Naturschutzflächen in ganz NRW zählen. Infolge des intensiven Panzerfahrbetriebs haben sich in den Fahrspuren Stillgewässer gebildet, die als Lebensraum für zahlreiche Amphibien- und Pflanzenarten dienen.
Der Panzereinsatz verdichtet den Boden der Trupbacher Heide in Siegen
Der Panzereinsatz bewirkt, den Boden dieser Stillgewässer langfristig zu verdichten und die Vegetation zu revitalisieren. „Der Einsatz mit diesem schweren Gerät sieht abenteuerlich aus, wirkt aber wie eine Verjüngungskur für die Landschaft“, weiß Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRW-Stiftung. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras, wissenschaftliche Leiterin der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, ergänzt: „Bodenverwundungen und Ausmagerung haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass sich hier eine Heidelandschaft mit Mager- und Borstgrasrasen etabliert hat. Der Pflegeeinsatz mit dem gut 30 Tonnen schweren Panzer hilft dabei, den offenen Charakter der Trupbacher Heide zu erhalten.“
Die Trupbacher Heide gehört zum Nationalen Naturerbe und befindet sich seit 2016 im Eigentum der NRW-Stiftung. Das Areal wird von der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein in Kooperation mit dem Bundesforstbetrieb Rhein-Weser und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein naturschutzfachlich betreut.
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Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 rund 3500 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt 296 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.