Eichen. Stolze 21.000 Euro haben Nachbarn in der Eichener Jahnstraße eingesammelt und an die Ahr gebracht. Es wird nicht ihr letzter Besuch gewesen sein.
Am Wochenende waren sie in Dernau: eine Abordnung der Eichener, die im Dezember den „Lichterglanz fürs Ahrtal“ auf die Beine gestellt haben. 21.000 Euro sind bei dem privaten Weihnachtsmarkt an drei Adventswochenenden zusammengekommen.
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In Dernau mit dem Schlauchboot aus dem zweiten Stock geretttet
Zwei Familien haben sie besucht, Bargeld und Möbelgutscheine überreicht: Ein älteres Ehepaar hatte sich mit Kindern und Enkelkindern in den zweiten Stock ihres Wohnhauses gerettet, wo sie zwei Tage ausharrten, bis sie mit dem Schlauchboot herausgeholt werden konnten. „Die haben alles verloren“, berichtet René Reuter, der sich zusammen mit seinem Ehemann Dennis, mit Jens und Ilona Zscherna, David Stutte und Anke Gelber auf den Weg gemacht hatte. Das andere Ehepaar traf es ähnlich: „Auch die haben nichts mehr“ – unmittelbar vor der Flut hatte der Mann eine schwere Herzoperation zu überstehen.
Die einen haben sich ins Obergeschoss zurückgezogen – kochen müssen sie woanders, bis das Haus saniert ist. Die anderen haben eine Wohnung in einem Nachbarort gemietet. „Das alles hat einen sehr traurig gemacht“, erzählt René Reuter. Mitbekommen haben die Besucher aus Kreuztal, wie die von der Flut im Juli Heimgesuchten unterstützt werden: Eine Handwerkerkolonne reist zum Beispiel regelmäßig vom Bodensee an, hilft ehrenamtlich, übernachtet auf Pritschen. Den Menschen fehlt es an Geld, um Handwerker regulär zu bezahlen. Denn die staatliche Hilfe tröpfelt spärlich: „Ein ziemliches Armutszeugnis“, findet René Reuter.
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Kleiner Weihnachtsmarkt in Eichen mit großem Effekt
Eine Nachbarin, die schon im Sommer bei den Aufräumarbeiten geholfen hatte, hatte den Kontakt zu den beiden Familien mitgebracht. Daraus entstand die Idee zu dem kleinen „Lichterglanz“ – der große in Dreslers Park war ja erneut wegen der Pandemie abgesagt worden. Die Stadt Kreuztal unterstützte das Vorhaben nicht nur mit den erforderlichen Genehmigungen, sondern half auch mit vier Weihnachtsmarktbuden aus. Verkauft wurden Speisen und Getränke, Blumen aus dem örtlichen Blumengeschäft, Geschenkartikel aus der Ferndorfer Kreativwerkstatt, selbst gestrickte Socken und manch anderes mehr, es gab eine Tombola und Thorsten Denker machte dazu an zwei Abenden live Musik. „Das kam gut an“, erzählt René Reuter.
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Um die 1400 Besucher aus Kreuztal und Umgebung
Um die 1400 Leute sind gekommen – das wissen die Nachbarn aus der Jahnstraße deshalb ziemlich genau, weil sie für den Einlass Bändchen ausgegeben haben. Gut ein Dutzend Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben den Abenden, immer von 17 bis 22 Uhr, mitgeholfen. „Die Besucher kamen hauptsächlich aus dem Kreuztaler Raum“, berichtet René Reuter. Dennoch: Irgendwie hat sich die Aktion bis in den Kreis Olpe hinein herumgesprochen. „Viel Reklame haben wir ja nicht gemacht“, die Pandemie halt.
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Für René Reuter ist das Dernau-Kapitel nicht abgeschlossen. Der Landschaftsgärtner mit eigenem Betrieb hat die Patenschaft für einen Garten übernommen – damit bald wieder etwas blüht. „Ich habe überhaupt erst mal gesehen, wie viel Elend dort noch herrscht.“
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