Kreuztal. Der Bürgerbusverein Kreuztal bereitet seine Jubiläumsfeier vor. Viel wurde in fast 25 Jahren erreicht, doch die Pandemie hat ernste Konsequenzen.

Der Bürgerbus-Verein Kreuztal wird auf längere Sicht „den kompletten Fahrbetrieb nicht sicher weiter aufrecht halten können“. Das schreibt der Verein in seiner Bilanz für das vergangene Jahr. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 seien circa 40 Prozent weniger Fahrgäste befördert worden: „Das bedeutet etwa 40 Prozent weniger Fahrgeldeinnahmen bei gleichbleibenden Betriebskosten.“

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Für den weiteren Einsatz würden Entscheidungen „deshalb langfristig zu treffen sein“. Der vierte Bus seit Betriebsbeginn – 2022 wird das 25-jährige Bestehen des Bürgerbus-Angebots in Kreuztal gefeiert – wird in den kommenden Monaten die 400.000-Kilometer-Grenze erreichen und durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden müssen. Neue Richtlinien für den Öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) erfordern dabei inzwischen einen barrierefreien Zugang ins Fahrzeug. Der neue Bus, dessen Anschaffung bereits geplant ist (wir berichteten), wird etwa 95.000 Euro kosten. „Das kann der Bürgerbus Kreuztal mit einem größeren Landeszuschuss und mit seinen Rücklagen gerade noch finanzieren“, so der Verein. „Wir hoffen, damit einen weiteren Beitrag auch für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer leisten zu können.“

Bürgerbus Kreuztal: Mehrere Fahrerinnen und Fahren ziehen sich in Pandemie zurück

In den vergangenen Jahren hätten nicht alle Fahrerinnen und Fahrer weiter eingesetzt werden können, wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist. Viele seien über 65 Jahre alt und hätten wegen Corona den Fahrdienst ausgesetzt. Deshalb hätten andere Fahrer mehr Einsätze übernommen. Zwischen Fahrerbereich und Fahrgastraum wurde zur Sicherheit eine Schutzfolie angebracht. Coronabedingt dürfen zudem keine Hilfen mehr beim Ein- und Aussteigen angeboten werden.

Kontinuität im Vorstand

2021 standen im Kreuztaler Bürgerbusverein Vorstandswahlen an.

Als 1. Vorsitzender wurde Achim Walder bestätigt, der das Amt bereits seit den Anfängen vor mehr als 24 Jahren inne hat. Wolfgang Kirsch bleibt stellvertretender Vorsitzender, Elisabeth Kamer Schatzmeisterin. Armin Weber betreut das Fahrzeug und organisiert die Reparaturen.

Außerdem gehören dem Vorstand an: Claudia Schmitt als 2. Schatzmeisterin, Dieter Julius als Schriftführer sowie Erhard Klappert und Christiane Dickel für die Mitgliederbetreuung.

Jürgen Klein ist zuständig für Internet und Presse und Ortwin Brückel für Sonderaufgaben.

Für den kommenden Herbst ist die 25-Jahr-Feier des Bürgerbus-Vereins in Vorbereitung. „Ein großer Dank gilt den derzeit 26 ehrenamtlich Aktiven des Vereins, die in den vielen Jahren seit Gründung, besonders aber in den beiden letzten Corona-Jahren durch ihr Engagement und ihren Einsatz dazu beigetragen haben, den Betrieb des Bürgerbusses aufrecht zu erhalten“, heißt es in dem Bericht zur Bilanz. „Damit konnte den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kreuztal ein wohnortnahes Angebot im öffentlichen Verkehr angeboten werden.“ Bisher seien insgesamt etwa 1,3 Millionen Kilometer mit mehr als 200.000 Fahrgästen zurückgelegt worden. Das bedeute insgesamt rund 74.000 Stunden ehrenamtlichen Einsatzes für die Menschen in Kreuztal. Und: „Es wurde die Strecke zwischen Erde und Mond in dieser Zeit fast 3,3 Mal zurückgelegt.“

Bürgerbus Kreuztal: Vorreiter in der Region für ehrenamtliche Konzepte im ÖPNV

Von Kreuztal aus habe sich die Idee des Bürgerbusses außerdem verbreitet – Hilfestellung bei der Planung weiterer Angebote in der Region inklusive. Die Kreuztaler nennen in ihrem Rückblick Bürgerbusvereine in Neunkirchen, Netphen, Hilchenbach, Burbach sowie Bad Laasphe, Wenden, Erndtebrück, Kirchhundem und Finnentrop. „Leider fanden sich in Attendorn, Olpe, Lennestadt, Bad Berleburg und Freudenberg nicht genügend freiwillige Aktive.“

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Das Team hofft auf weitere Nutzerinnen und Nutzer des Angebots – und würde sich auch über Verstärkung bei der Organisation und im Fahrbetrieb sehr freuen. Infos gibt es auf buergerbus-kreuztal.de

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