Siegen. Benteler-Belegschaft, IG Metall und Politik appellieren in Siegen an Eigentümer: Keinerlei Entgegenkommen passt nicht zu Familienunternehmen.
Hoffnung wollen sie mitnehmen, in die Weihnachtszeit und das neue Jahr. Die Hoffnung darauf, dass beim Management und bei der Familie Benteler auch etwas von dieser Atmosphäre Wirkung zeigt und zu positiven Signalen für die Siegener Beschäftigten führt. Ansonsten werde es einen heißen Januar für die andere Seite geben, versprechen die Gewerkschafter, die am Montagabend zu einer letzten Demo vor dem Fest auf den geschmückten Kornmarkt gebeten haben.
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Die Familie sitze warm im Ausland und die Mitarbeiter stünden vor einer ungewissen Zukunft, kritisiert Hartmut Steuber. Der heimische CDA-Vorsitzende ist gekommen, um seine Solidarität mit den 270 Betroffenen des Weidenauer Werks und mit ihren Familien zu zeigen. IG-Metall-Sekretär Peter Richter hat zudem „Volkmar Klein und die SPD-Fraktion“ unter den Anwesenden ausgemacht und ist dankbar für die Unterstützung, die der Kampf der Belegschaft des Automobilzulieferers bislang in Siegen erfahren hat, auch von der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA).
IG Metall: Zulieferindustrie schaut sehr genau auf Benteler in Siegen
Die Aktion in der Oberstadt soll noch einmal ein Zeichen setzen, dass Siegen hinter den Beschäftigten steht, verbunden mit einer Petition an die Politik in Land und Bund, sich ebenfalls für die Benteler-Belegschaft einzusetzen. Dass es trotz aller Unterstützung kein Entgegenkommen der Gegenseite gibt passe nicht zu den hehren Begriffen von Werten und Tradition, die im Image des Unternehmens eine solch große Rolle spielten, so Richter.
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Für Andree Jorgella, den 1. Bevollmächtigte der IG Metall, „gehört Benteler zur DNA der Siegerländer Industrie“, ist ein Unternehmen, das er nicht missen möchte. Er erinnert sich gut an den Zukunftstarifvertrag, der vor wenigen Jahren mit dem Management geschlossen worden sei, der Hoffnung auf eine sicherere Periode gebracht habe. Die Belegschaft sei in all den Jahren immer beweglich gewesen, habe Zugeständnisse gemacht. Jetzt sei es kalt, am Abend hier vor dem Rathaus, aber auch allgemein. Er kann immerhin die Grüße der Kollegen aus der Zuliefererindustrie überbringen, die sehr genau auf die Ereignisse in Siegen schauten und hinter den Benteler-Leuten stünden. Alle Bevollmächtigten der Gewerkschaft seien informiert.
Benteler-Betriebsrat kritisiert: Millionen für die Manager, „aber für Euch ist nichts da“
Dritter Redner des etwa 30 Minuten dauernden Demonstrationsabends am Fuße der Nikolaikirche ist der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Dirk Euteneuer, der verspricht, alles zu unternehmen, um ein möglichst gutes Ergebnis für die Kollegen zu erzielen bei den Verhandlungen im neuen Jahr. Bislang gebe es nichts, außer einer Zahl des Managements, die auf den Tisch geworfen worden sei, um danach kein Angebot mehr zu diskutieren. Das Management habe über die Jahre immer die gleichen Fehler gemacht und Verhaltensweisen gezeigt. Da habe es zweistellige Millionenausschüttungen an Prämien gegeben, „aber für euch ist nichts da!“, ruft er unter dem Beifall der Menschen, darunter auch viele Familienangehörige. Ganz bewusst werde ein schlechtes Jahresergebnis nach 2022 übertragen, um die Mitarbeiter zu benachteiligen. Das werde sich die Verhandlungsdelegation aber nicht bieten lassen.
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