Siegen. Die aktuelle Corona-Welle macht sich auch in Siegen auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Es wird wieder mehr Kurzarbeit angemeldet.

Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Siegen der Agentur für Arbeit ist im November 2021 gesunken. Insgesamt waren 10.179 Personen arbeitslos gemeldet, 205 Personen oder 2,0 Prozent weniger als im Oktober. Im Vergleich zum November 2020 sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 2.062 Personen bzw. -16,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,2 Prozent. Im Kreis Siegen-Wittgenstein selbst sinkt die Arbeitslosenquote von 5,6 auf 4,8 Prozent; 7511 Personen sind dort arbeitslos.

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„Nicht jede Personengruppe profitiert gleichermaßen von der gestiegenen Arbeitskräftenachfrage“, erläutert Daniela Tomczak, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur. Die Zahl schwerbehinderter Menschen in Arbeitslosigkeit ist im November um 28 Personen gesunken und die Zahl schwerbehinderter Beschäftigter ist zuletzt um 2,4 Prozent gestiegen. Dennoch ist die Erwerbsbeteiligung dieser Personengruppe deutlich niedriger als bei der nicht-schwerbehinderten Bevölkerung. „Ich möchte die Arbeitgeber ermutigen, Menschen mit Handicap eine Beschäftigung zu ermöglichen und unsere Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Vor dem Gesichtspunkt der Fachkräfteengpässe müssen Unternehmen sich für die Zukunft neu aufstellen und das vorhandene Potenzial ausschöpfen.“

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Jugendarbeitslosigkeit: 913 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Agenturbezirk Siegen unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 5 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 341 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -0,5 Prozent zum vorherigen Monat bzw. -27,2 Prozent im Vorjahresvergleich.

Wieder mehrältere Menschen ohne Arbeit

Ältere Arbeitslose: Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (+21 Personen oder +0,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 358 Arbeitslose weniger (-8,4 Prozent).) Insgesamt sind 3.903 Menschen ab 50 Jahre in der Arbeitsagentur Siegen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Langzeitarbeitslose: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. 4.199 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 81,8 Prozent (3.435 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 128 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 171 Personen.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.869 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 49 Personen bzw. 1,3 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 1.812 Personen oder 31,9 Prozent.

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In der Grundsicherung sind 156 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 250 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -2,4 Prozent zum Vormonat oder -3,8 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt zählen 6.310 Personen und damit 62,0 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung.-

Stellenangebote: Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 962 Stellen gemeldet (+104 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.212 offene Stellen, fünf mehr als im Vormonat und 1.276 mehr als im Vorjahresmonat.

Corona und Lieferengpässe bringen Firmen in die Klemme

Kurzarbeit: Mit aktuellstem Datenstand für Oktober 2021 sind im Agenturbezirk Siegen insgesamt 70 Anzeigen auf Kurzarbeit für rund 2.272 Personen eingegangen, das sind 33 Anzeigen mehr als im Monat zuvor. „Die Auswirkungen der Lieferengpässe und das erneute pandemische Geschehen sorgen für einen Anstieg der Anzeigen“, erklärt Daniela Tomczak. Den Agenturen für Arbeit stehen jetzt die Daten über die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit im Mai 2021 zur Verfügung. In dem Monat lag der Arbeitsausfall für Personen in Kurzarbeit bei durchschnittlich 40,8 Prozent. Im Mai 2021 haben im Agenturbezirk Siegen insgesamt 1.422 Betriebe für 11.031 Personen Kurzarbeitergeld beantragt. Das waren 1.174 Kurzarbeiter weniger als im Monat zuvor.

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