Siegen-Wittgenstein. Der Kreis Siegen-Wittgenstein will die Stelle eines Mobilfunkkoordinators einrichten. Dieser soll helfen, Lücken im Mobilfunknetz zu schließen.
Um den Mobilfunkausbau in Siegen-Wittgenstein zu beschleunigen, will der Kreis einen Mobilfunkkoordinator einsetzen. Der Ausschuss für Wirtschaft, Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Kreises wird am Mittwoch, 8. Dezember, erstmals darüber beraten.
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„Noch immer kann man nicht überall in Siegen-Wittgenstein mit dem Handy telefonieren, geschweige denn mit dem Smartphone surfen“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. „5G gibt es ohnehin nur in dichter besiedelten Ballungsräumen und auch da nicht flächendeckend.“ Um Abhilfe zu schaffen, möchte der Kreis mit finanzieller Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen die Stelle eines Mobilfunkkoordinators einrichten.
Siegen-Wittgenstein: Funklöcher beseitigen, 5G-Netz aufbauen
„Der Mobilfunkausbau kommt leider nicht so schnell voran, wie er müsste, obwohl die Mobilfunkbetreiber entsprechende Ausbaupläne verfolgen“, sagt Landrat Andreas Müller. Er hatte bereits 2019 die Aktion „Funklöcher“ gestartet, bei der Siegerländer und Wittgensteiner konkrete Orte ohne Empfang melden konnten. Diese hat der Kreis dann nach eigenen Angaben an die Mobilfunkbetreiber weitergeleitet und unter anderem mit einem Vertreter der Telekom auch im entsprechenden Ausschuss diskutiert. „Seitdem ist viel Positives passiert“, bilanziert der Landrat, „aber leider hat es auch kritische Entwicklungen und neue Herausforderungen gegeben: So hat die Abschaltung des UMTS-Netzes bereits begonnen und der 5G-Aufbau läuft. Dieses Hochleistungsfunknetz braucht aber viele zusätzliche Sendestandorte, die alle an das Glasfasernetz angeschlossen werden müssen. Das ist eine neue, große logistische Herausforderung“, so der Landrat.
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Die maßgeblichen Hürden für den künftigen Mobilfunkausbau seien „die Identifizierung geeigneter Standorte, langwierige Genehmigungsverfahren, die erwähnte Anbindung der neue Sendestandorte an das Glasfasernetz und Bedenken von Anwohnern insbesondere mit Blick auf die Mobilfunkstrahlung“, heißt es seitens des Kreises weiter. Der Mobilfunkkoordinator soll bei der Lösung dieser Fragen konkrete Hilfestellungen geben. Er könne „Mobilfunkunternehmen, Kommunen, Bezirksregierungen und Land vernetzen“. Vor Ort solle er helfen, „Verfahren zu beschleunigen und zum Beispiel schneller kommunale Liegenschaften für Sendemasten finden“. Zudem könne er Antrags- und Genehmigungsverfahren fachlich begleiten und den Kreis und die Städte und Gemeinden zu allen Belangen des Mobilfunkausbaus beraten.
Siegen-Wittgenstein: Mobilfunkversorgung binnen drei Jahren deutlich verbessern
Der Mobilfunkkoordinator soll zudem eng mit dem sogenannten Gigabitkoordinator, der für den Breitbandausbau zuständig ist, zusammenarbeiten. Die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG SWF) werde die Arbeit der Mobilfunkkoordinatoren in Südwestfalen bündeln, so wie es heute bereits bei den Gigabitkoordinatoren geschehe.„Mobilfunkausbau ist ein Thema, mit dem man nie fertig sein wird“, sagt Landrat Andreas Müller. „Der technische Fortschritt wird uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen.“ Der Mobilfunkkoordinator könne dabei helfen, „in den nächsten drei Jahren die richtigen Weichen zu stellen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung umzusetzen.“
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