Netphen. Glasfaser bis ans Haus steigert den Wert der Immobilie, weiß Siegen-Wittgensteins Breitbandkoordinator Martin Schreier.
Wem ein Privatunternehmen einen Glasfaseranschluss auf eigene Rechnung anbietet, der sollte dieses Angebot „auf jeden Fall“ wahrnehmen. Dazu rät Martin Schreier, Breitbandkoordinator des Kreises Siegen-Wittgenstein. „Der Wert der Immobilie steigt auf jeden Fall mehr als der Eigenanteil, den man vielleicht haben mag.“
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Jetzt kommen Anschlüsse für über 300 Adressen in Netphen
Die Möglichkeiten der öffentlichen Hand sind genau festgelegt. „Wir können nur ausbauen, was der Bund uns vorgibt.“ Der ist derzeit beim „6. Call“ angelangt, dem Breitbandförderprogramm für die „weißen Flecken“ auf der Ausbaukarte – das sind die, die noch nicht über mindestens 30 Mbit Download verfügen. Damit werden in Netphen 204 Adressen in Gewerbegebieten, 99 Privatadressen und drei Schulen bedient. Das Beantragungsverfahren für die Fördermittel „frisst unglaublich viel Zeit“, berichtet Martin Schreier dem Stadtentwicklungsausschuss. Kreisweit wird eine dreistellige Millionensumme verbaut, zu leisten sei „eine Unmenge an Tiefbau-Kilometern. Elf Bautrupps stehen bereit, um nach Eintreffen des Förderbescheids – „wir erwarten ihn täglich“ – loszulegen. Das soll noch im September sein, Netphen wird zu den ersten Baustellen gehören.
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Zum Schluss die „grauen Flecken“ in Netphenb
54 Gewerbeadressen und 530 Privatadressen wurden beim 2. Call versorgt: Glasfaser liegt bis zu den Verknüpfungspunkten im Ort, von dort werden die Daten in den alten Kupferleitungen zu den Hausanschlüssen geleitet. 50 Mbit Download werden so möglich, „das reicht für die ortsüblichen Anwendungen“, als Homeoffice und das Streamen von Filmen, zum Beispiel. „Mehr war da nicht drin.“ Je nach Anbieter sind Upload und Download nicht synchron -- man kann also viel langsamer hoch- als runterladen, was gerade für berufliche Anwendungen ein Handicap ist.
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Nächster Schritt nach der Beseitigung der weißen Flecken im 6. Call wird die Arbeit an den „grauen Flecken“, bis 2023 zunächst, wo erst 30 bis 100 Mbit Download erreicht werden, danach dann überall da, wo Leitungslängen von bis zu 400 Metern Länge ausreichen. „Ziel ist es“, sagt Martin Schreier, „Glasfaser in jeden Haushalt zu bringen.“ Wo das partout nicht gelingt, bleibt nur die Hoffnung auf den Mobilfunk. Für den Ausbau des 5-G-Netzes will der Kreis Siegen-Wittgenstein einen eigenen Mobilfunkkoordinator einsetzen
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