Kreuztal. Der Kreuztaler Kulturausschuss hat sich im Bürgerforum den Baustellen-Fortschritt angesehen. Die Sanierung der Stadthalle verspricht neue Chancen.
Noch braucht es viel Fantasie, um sich ein gemütliches Bürgerforum vorzustellen. Die Bühne der Stadthalle in Kreuztal lässt erahnen, dass dort bald wieder viele tolle Kulturveranstaltungen stattfinden werden. Ansonsten sieht man derzeit vor allem eins: viel Gerüst. „Ende November soll der geschlossene Rohbau abgeschlossen sein“, sagt Frieder Bosch, Leiter des Technischen Gebäudemanagements (Hochbau) der Stadt Kreuztal, bei der Baustellenführung des Kulturausschusses. Auf ein Datum, bis der Bau dann fertig ist, lässt sich der Bürgermeister Walter Kiß nicht festlegen. „Am 13.“, sagt er, und lacht.
Stadthalle/Bürgerforum Kreuztal: Im April begannen Baumaßnahmen
„Es ist schön, dass man sieht, dass es weitergeht“, sagt Kulturausschussvorsitzender Jochen Schreiber (SPD). „Im April haben wir mit den Baumaßnahmen begonnen“, erläutert Frieder Bosch. Nun könne man bald mit den technischen Werken beginnen, wenn der Rohbau geschlossen ist.
So sieht das Bürgerforum Kreuztal aus
Frieder Bosch führt die Kulturausschussmitglieder durch die Baustelle, macht die Baupläne konkret vorstellbar. Besonders wichtig ist ihm dabei die Barrierefreiheit: Ein „Wandelgang“ mit Bistro, Lounge und Foyer, der den Veranstaltungssaal umschließen wird, trägt dazu bei, dass alle drei Ebenen des Saales stufenlos erreichbar werden.
Auch die Bühne ist durch einen Lift für Menschen mit Handicap leicht zugänglich. „Es ist alles rollstuhlgerecht“, sagt Frieder Bosch. Weiterhin wird eine „induktive Hörschleife“ installiert, die es Schwerhörigen ermöglicht, an den Veranstaltungen ohne Einschränkungen teilnehmen zu können.
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Auch von Außen wird die Stadthalle mit der richtigen Beleuchtung „strahlen“, sagt Frieder Bosch. Eine Belüftungsanlage wird wiederum innen für die richtige Klimatisierung sorgen. 12 Kubikmeter Luftleistung pro Stunde könne sie aufbringen, sowohl Heizen als auch Kühlen, erläutert der Leiter des Technischen Gebäudemanagements. Das Bürgerforum würde „frei, transparent, offen, einladend und mit farbigen Möbeln“ ausgestattet.
Bürgerforum Kreuztal: Bürgermeister betont Multifunktionalität des Gebäudes
„Das Bürgerforum soll auch anders genutzt werden statt nur für Veranstaltungen“, erläutert Walter Kiß. Durch die Sanierung ergeben sich neue Möglichkeiten, eine solche „Multifunktionalität war vorher nicht gegeben“. So sind durch das Foyer, Bistro und die Lounge auch andere, kleinere Veranstaltungsformate denkbar. Es müssen nicht immer die 617 Sitzplätze im Veranstaltungssaal belegt werden, es gibt Ausweichmöglichkeiten.
Ein Stück Altes wird aber auch weiter genutzt: So werden die früheren Stuhlgestelle aufgearbeitet und mit neuen Sitzflächen versehen. „Wir konnten uns auch ein digitales Sitzplatznummerierungssystem leisten“, sagt Kulturamtsleiter Holger Glasmachers. Auch der größere Raum hinter der Bühne würde nach dem Umbau optimal für größere Künstlergruppen geeignet sein. Holger Glasmachers denkt da etwa an die Philharmonie Südwestfalen. „Wir können auch elf verschiedene Bühnensituationen bauen.“
Hinter dem Zeitplan
Trotz der Fortschritte liegt die Sanierung der Stadthalle hinter dem Zeitplan. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie etwa die Pandemie und das Hochwasser, was zu Lieferverzögerungen der Baumaterialien führte (wir berichteten). Aber auch die Stadt selbst trat 2019 noch mal auf die Bremse, weil sich eine Erweiterung des Schulzentrums ergab, was unmittelbare Auswirkungen auf die Planungen der Stadthalle hatte.
Walter Kiß freut sich, dass man durch die neue Lüftungsanlage nicht mehr „bei 40 Grad in der Halle sitzen“ muss und lobt die geplante verbesserte Akustik. Bei der Veranstaltungstechnik setzt Holger Glasmachers auf eine Mischung zwischen Neuanschaffung und dem Geräte mieten. Das Kreuztal-Kultur-Programm für die Öffnungssaison hat er schon im Kopf. „Das wird richtig brummen.“
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