Kreuztal. Kreuztal hat die Planungen für die Stadthalle überarbeitet und ausgeweitet. Nun soll das Projekt 4,54 Millionen Euro kosten – 800.000 Euro mehr.

Es wurde spekuliert, warum die Kreuztaler Stadthalle zwar seit rund einem Jahr gesperrt ist, sich aber bisher nicht viel getan hat. Anfang des Jahres fand dort die letzte Veranstaltung statt, seitdem weicht das Kulturamt auf neue Spielstätten aus. Eigentlich hätte die Stadt mit dem Umbau der Halle und der Verwandlung in ein modernes Bürgerforum längst beginnen wollen. Europaweite Ausschreibungen sollen dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Die Verwaltung hat sich in der Zwischenzeit in Verbindung mit den Planungen für die angrenzenden Schulen noch einmal intensiv mit den Ideen auseinandergesetzt. Jetzt hat Frieder Bosch, Sachgebietsleiter Hochbau, die überarbeiteten Pläne dem Kulturausschuss vorgestellt. Dieser begrüßt die Ideen. Kulturamtsleiter Holger Glasmachers spricht von einem „Quantensprung“. Es entstehe ein Forum, „das den Namen auch verdient – mit Eleganz und Leichtigkeit“. Ende 2021 soll es fertig sein.

Es wird noch barrierefreier

Das Bürgerforum wird größer, barrierefreier, heller und teurer: 4,54 Millionen Euro soll es kosten, schätzt die Stadt. Das sind 800.000 Euro mehr, als ursprünglich gedacht. Das liegt unter anderem daran, dass die alte Kalkulation aus 2017 stammt, seitdem die Preise in der Baubranche stark gestiegen sind und ein Bodengutachten gezeigt hat, dass die Planungen abgewandelt werden mussten.

So sieht das Foyer später aus.
So sieht das Foyer später aus. © Stadt Kreuztal

Auch die baulichen Veränderungen im Inneren gehen aber ins Geld. Das angrenzende Gymnasium und die Gesamtschule werden stärker einbezogen und geben Räume ab, damit das Forum wachsen kann. Dadurch entsteht neben dem Atrium zum einen eine feste Garderobe für die Besucher des Forums auf der einen Seite und zum anderen ein Künstlerbereich auf der anderen Seite. Es wird dort zwei Einzelgarderoben, einen Technikbereich, ein Bad sowie eine Sammelgarderobe für Künstler geben. Alles wird entzerrt und der Wandelgang, der um die eigentliche Halle führt und eine mobile Theke sowie Lounge-Elemente bekommt, kann länger werden. Durch zusätzliche Durchgänge und einen neuen Bühnenlift wird der gesamte Bereich barrierefrei. Rollstuhlfahrer können demnächst auch direkt vor der Bühne Plätze bekommen. Auch an der Be- und Entlüftung wird gearbeitet, das Atrium wird neu gestaltet und der Außenbereich aufgehübscht. Der Flügel bekommt einen eigenen Bereich neben der Bühne. Es gibt viel zu tun.

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Aufstockung der Fördermittel

Die zusätzlichen Kosten müssen im Haushalt 2020 berücksichtigt werden. Darüber soll beraten werden, nachdem in der kommenden Woche die neuen Planungen für den Schulcampus vorgestellt wurden. Die Planungen hängen zusammen (siehe Box). „Die Zahlen sind mit dem Kämmerer abgestimmt. Das kriegen wir hin. Mit einer Förderung wird es noch verträglicher“, sagte Stadtbaurat Eberhard Vogel mit Blick auf das Bürgerforum. Die Stadt arbeite gerade einen Kostenerhöhungsantrag aus, der bei der Bezirksregierung in Arnsberg eingereicht werden soll. Denn der Bewilligungsbescheid über Fördermittel liegt zwar schon vor, bezieht sich aber auf die Kalkulation von 2017. Die Stadt hofft – wie zuletzt bei der Jugendbegegnungsstätte – auf eine Nachfinanzierung. Eine Förderung über 75 Prozent der Gesamtkosten ist theoretisch möglich, so Vogel.

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