Siegen. Das Lyz in Siegen feiert sein 25-jähriges Bestehen. Zeit für einen Blick zurück: Wie das Kulturhaus an der St. Johann-Straße wurde, was es ist.

So fangen sonst Witze an: Kommt eine Comedienne an einen Veranstaltungsort. Die Geschichte ist tatsächlich witzig – und wahr, wie Andreas Schmidt, Programmplaner im Lyz, betont. Eine Comedienne kommt also an einen Veranstaltungsort in der Region, macht den Soundcheck und kriegt dann vom Techniker zu hören: „Du weißt ja jetzt, wie’s geht.“ Dann ist der Mann weg – und die Dame kann zusehen, wie sie zurechtkommt. Was das mit einem Artikel über das 25-jährige Bestehen des Lyz’ zu tun hat? Ganz einfach: Im Lyz wäre das nicht passiert.

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Wer die Comedienne war, verrät Andreas Schmidt nicht. Und auch über den Veranstaltungsort schweigt er diskret. Nur so viel gibt er noch preis: Es gab auch keine Heizung und es war kalt. Die Künstlerin war danach aber auch mal im Lyz zu Gast und erlebte dort das, was seit 25 Jahren einer der Gründe ist, wieso das Kulturhaus immer wieder so viele Hochkaräterinnen und -karäter präsentieren kann: Die Mischung aus professioneller Begleitung und menschlich angenehmer Betreuung.

Siegen: Das Lyz bietet Promis, Profis und Kulturschaffenden aus der Region eine Bühne

„Das gesamte Kulturbüro, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Wir haben noch immer dieses Herzblut“, sagt Kulturbüroleiter Jens von Heyden. „Das spüren die Künstler. Wir legen viel Wert darauf, dass sie sich wohlfühlen und einen guten Auftritt hinlegen können.“ Und sie würden noch etwas Anderes spüren: Dass das Publikum sich auf die Gäste freut. Insgesamt entsteht so die Lyz-Atmo, die ebenso Teil des Markenkerns ist wie das spezifische Profil des Programms mit Kleinkunst, Kabarett, Musik, Theater – und durchaus auch experimentellen Formaten. Wobei nicht nur Profis zum Zuge kommen, sondern das Lyz von Beginn an auch und gerade regionalen Kulturschaffenden eine Bühne gibt.

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Im Nachhinein kann man natürlich leicht sagen, dass die Erfolgsgeschichte sich schon bei der Eröffnung im November 1996 – damals noch als Medien- und Kulturhaus – klar abzeichnete. Das Team hält den Ball flacher und drückt es bescheidener aus. „Die Vorzeichen waren sicherlich gut“, sagt Patrick Zöller, Programmplaner. Der Mauerfall sei noch nicht lange her gewesen, Mitte der 1990er herrschte Aufbruchstimmung; die Politik unterstützte die Kulturarbeit, da Kultur inzwischen als Standortfaktor erkannt worden war (und nicht mehr als „schön, aber irgendwie auch verzichtbar“ belächelt wurde).

Lyz in Siegen wird 25 Jahre alt: Viele bekannte Künstler machten dort ihre ersten Schritte

Das Lyz eröffnete zu einer Zeit, als die lokale Szene noch weit weniger bot als heute: Damals gab es das Apollo noch nicht, auch in den Nachbarkommunen tat sich noch nicht so viel wie heute. Bei den Menschen in der Region kam das Konzept gut an. „Das Publikum hat das Haus immer auch als sein Kulturhaus verstanden“, sagt Patrick Zöller. Und „man merkte, es gab Bedarf“, ergänzt Ralf Gerecht vom Kulturbüro. „Die Leute kamen ja.“ Und sie kommen noch immer.

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In der Lyz-Historie stehen viele prominente Namen – von denen einige noch nicht bekannt waren, als sie das erste Mal an der St. Johann-Straße auftraten. Dieter Nuhr zum Beispiel war schon zu Beginn seiner Karriere da und kehrte seitdem immer wieder zurück. „Viele Künstler erinnern sich daran, wenn man ihnen eine Bühne geboten hat, als sie noch keine Hallen füllten“, sagt Andreas Schmidt. Außerdem gibt es feste Ansprechpartner, man kennt sich. Auch das trägt zur angenehmen Atmosphäre bei.

„Ein Haus ist ein Haus“, bringt es Jens von Heyden auf den Punkt. „Aber es wird von Menschen betrieben.“

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