Siegen. Im St. Marien-Krankenhaus Siegen erfolgt die Untersuchung der Herzkranzgefäße meist über den Radialis-Zugang. Nun wurde das Drumherum optimiert.
Warten in angenehmem Ambiente, schneller wieder nach Hause: Die Untersuchung der Herzkranzgefäße soll für Patientinnen und Patienten im St. Marien-Krankenhaus künftig noch komfortabler vonstatten gehen. Dafür nahmen nun die „Radialis-Lounge“ ihren Betrieb auf.
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„Was zunehmend Standard wird, ist bereits im St. Marien-Krankenhaus Siegen etabliert“, heißt es in einer Mitteilung: „der sogenannte Radialis-Zugang als bevorzugter Zugangsweg zur Untersuchung der Herzkranzgefäße in der sogenannten Koronarangiographie“. Dieser sei dem „klassischen“ Zugangsweg über die Leistenarterie in vieler Hinsicht überlegen. Die Untersuchung über die Speichenarterie (lateinisch arteria radialis) am Unterarm des Patienten biete große Vorteile, was Patientenkomfort aber auch Sicherheit angeht.
St. Marien-Krankenhaus Siegen: Zugang über Radialisartiere bietet einige Vorteile
„Die Komplikationsrate ist deutlich niedriger, Blutungen sind seltener und lassen sich leichter beherrschen“, erklärt sagt Prof. Dr. med. Michael Buerke, Chefarzt der Kardiologie. Die Patienten könnten sofort nach der Untersuchung aufstehen und – falls keine Intervention, also keine Einlage einer Gefäßstütze (englisch Stent), notwendig ist – „im Prinzip noch am selben Tag nach Hause gehen“.
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Die am St. Marien-Krankenhaus fest etablierte Methode finde sehr großen Anklang bei Patienten, Pflegepersonal und zuweisenden Ärzten. Knapp 80 Prozent der jährlich 3000 Koronarangiografien erfolgen inzwischen über diesen Zugangsweg, wie es weiter heißt. „Der Radialis-Zugang macht die Behandlung der koronaren Herzkrankheit und des Herzinfarktes eindeutig sicherer“, betont der Kardiologe. „Ein Patient, der einmal erfolgreich über die Radialisarterie untersucht wurde, lässt sich in der Folge nur noch schwer von einer Untersuchung über die Leistenarterie überzeugen.“
Siegen: Neue Radialis-Lounge am St. Marien-Krankenhaus mit viel Komfort
Nachdem bereits vor vier Jahren eine Kurzliegerstation eingerichtet wurde, auf der die Patienten von niedergelassenen Ärzten eingewiesen wurden, nur eine Nacht verbringen mussten und direkt am Folgemorgen wieder entlassen werden konnten, geht das St. Marien-Krankenhaus mit der Radialis-Lounge „den konsequenten nächsten Schritt“, wie der Mitteilung zu entnehmen ist.
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Hier werden Patienten, bei denen in der am Aufnahmetag durchgeführten Koronarangiografie über die Radialisarterie keine Aufdehnung vorgenommen wird, nach Ablauf der Nachüberwachungsphase in den Räumen der Radialis-Lounge am selben Tag wieder entlassen. Die Wartezeit verbringen die Patienten bequem in einem Sessel. Dabei stehen außer Getränken und einem Imbiss auch tagesaktuelle Zeitungen sowie ein TV-Angebot zur Verfügung. Zur Entlassung erhalten die Patienten einen vollständigen Entlassungsbrief mit Empfehlungen zur Nachbehandlung für den weiterbehandelnden Hausarzt.
St. Marien-Krankenhaus Siegen: Mehr Leistungen ambulant erbringen
Mit diesem Konzept von ambulanten Herzkatheteruntersuchungen nimmt die Kardiologie am St. Marien-Krankenhaus nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle in der Region Siegen-Wittgenstein ein. „Wir folgen konsequent dem Trend der letzten Jahre und bereiten uns damit auch auf Vorgaben der Politik vor, die in den kommenden Jahren eine Zunahme ambulanter Krankenhausleistungen fordert“, sagt Michael Buerke. „Zudem verbessern wir den Patientenkomfort, da viele unserer Patienten nach erfolgter Untersuchung gerne so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus wieder nach Hause entlassen werden möchten.“ Weiterhin gilt aber: Patienten, bei denen eine Koronarintervention notwendig ist, müssen für eine Nacht auf der angrenzenden Kurzliegerstation überwacht werden.
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