Siegen-Wittgenstein. Corona-Bürgertestungen kosten ab Montag Geld. Das DRK reduziert seine Teststationen in Siegen-Wittgenstein. Und was machen Schüler? Der Überblick

Ab Montag gelten neue Regeln rund um die Bürgertestungen. Die sicherlich wichtigste: Die Corona-Schnelltests sind nicht mehr kostenlos. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss für zahlreiche Zwecke noch einen negativen Antigen-Schnelltest (POC) vorlegen. Gleichzeitig reduzieren mit steigender Impfquote im Kreis die Betreiber der Teststationen ihre Angebote.

„Wir bleiben weiterhin geöffnet“, bekräftigt Cindy Toczkowski, Leiterin von „Meinschnelltestzentrum“ auf dem Parkplatz der Siegerlandhalle. Dort kann die Testung weiter wie gewohnt über die Homepage des Anbieters gebucht werden, dafür wird ein Betrag von 14,90 Euro fällig. Seit vergangener Woche bietet das Unternehmen auch PCR-Testungen an, die für bestimmte Zwecke obligatorisch sind, in einigen Fällen aber auch durch einen höchstens sechs Stunden alten offiziellen Schnelltest ersetzt werden können. Eine Einzel-PCR-Testung kostet 89,90 Euro, es gibt aber auch die Möglichkeit, Pooling-Tests für insgesamt 125 Euro zu buchen – für bis zu fünf Probanden, etwa Familien.

Das kosten die Corona-Bürgertestungen in Siegen-Wittgenstein ab Montag

In einem ähnlichen Rahmen wie bei „Meinschnelltestzentrum“ werden sich die Preise bei den Bürgertestungen des DRK bewegen: „Wir rufen 15 Euro pro Test auf“, sagt Marcus Sting, Pressesprecher des Kreisverbands Siegen-Wittgenstein. Und für bestimmte Personengruppen werde es ja auch weiter kostenlose Bürgertests geben: Schwangere beispielsweise oder andere Personen, die aus medizinischen Gründen keine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Oder Personen, die sich aus der Quarantäne freitesten lassen können, dafür benötige es aber ein ärztliches Attest.

Das Testzentrum an der Siegerlandhalle: Hier werden nun auch PCR-Testungen angeboten (Archivbild).
Das Testzentrum an der Siegerlandhalle: Hier werden nun auch PCR-Testungen angeboten (Archivbild). © Hendrik Schulz

In den DRK-Testzentren besteht die Möglichkeit, den Betrag mit EC-Karte zu bezahlen, optional steht teilweise auch die Bezahlung direkt bei der Online-Terminbuchung zur Verfügung. Die digitalen Voraussetzungen jedenfalls sind geschaffen, die an die Terminbuchungssoftware angedockt ist. Auch Barzahlung soll demnach vor Ort möglich sein.

Das Testzentrum an der Siegerlandhalle in Siegen hat genug Kapazitäten

Das Testaufkommen an der Siegerlandhalle, sagt Toczkowski, ist seit einiger Zeit gesunken, habe sich aber auf dem neuen, niedrigeren Niveau verstetigt. Definitiv noch kein Anlass zur Schließung der Teststation; man werde zunächst abwarten und beobachten, wie sich die Zahlen entwickeln, wenn die Tests kostenpflichtig werden. „Meinschnelltestzentrum“ hat Umfragen durchgeführt, viele der Probanden hätten nach wie vor Zweifel, sich impfen zu lassen und würden sich daher lieber weiter testen lassen.

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Über ausreichend Kapazitäten verfüge man jedenfalls genug: Zwei Container, bei Bedarf zwei Teststraßen, ausreichend Personal. Pro Stunde könne man 100 Testungen durchführen, sagt Toczkowski, „Minimum“.

Einige DRK-Ortsvereine in Siegen-Wittgenstein schließen ihre Teststationen

Leicht sinkenden Testzahlen, mutmaßlich beschleunigt durch Wegfall der Kostenfreiheit für die Probanden, steht zumindest beim DRK gleichzeitig erhöhter Aufwand vor Ort gegenüber: Denn nun muss es in jeder Teststelle eine Bezahlmöglichkeit geben. Bei Apotheken, die ohnehin über Kassensysteme verfügen, ist das weniger ein Problem, das Rote Kreuz muss die entsprechende Ausstattung und digitale Infrastruktur aber erst schaffen. „Einige Ortsvereine werden ihre Teststellen daher nicht weiterführen“, sagt Marcus Sting mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen und den zusätzlichen Verwaltungsaufwand.

Das DRK-Testzentrum in Buschhütten (Archivbild): Der Ortsverein betreibt die Station nicht weiter.
Das DRK-Testzentrum in Buschhütten (Archivbild): Der Ortsverein betreibt die Station nicht weiter. © Jürgen Schade

Konkret werden die Ortsvereine Bad Laasphe Eiserfeld/Eisern, Obersdorf und Buschhütten ihre Teststationen schließen. Die ehrenamtlichen Rotkreuzler hatten diese Stationen auch genutzt, um ihren Ortsverein zu finanzieren, die Testungen wurden mit der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet, nun aber sei ein Punkt erreicht, an dem der Aufwand zu hoch werde, um das noch unentgeltlich leisten zu können, so der DRK-Pressesprecher. Zumal aktuell die Zahl der Veranstaltungen wieder ansteigt und damit das Kerngeschäft der Ortsvereine wieder anläuft: Sanitätsdienste leisten oder auch eigene Veranstaltungen durchführen.

Siegen-Wittgensteiner Schüler werden in Herbstferien nicht in den Schulen getestet

Nach wie vor bietet das DRK im Kreisgebiet aber zahlreiche Teststellen an. Der Bedarf ist da: Allein beim Kreisverband an der Bismarckstraße seien im August 2197 Testungen durchgeführt worden, im September noch 1950. „Wir müssen abwarten, wie es sich mit dem Bezahlen entwickelt“, sagt Marcus Sting.

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Die gelten eigentlich als getestet, weil in den Schulen regelmäßige Testungen obligatorisch sind. Während der Herbstferien werden sie aber nicht zur Kasse gebeten: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können sich unbürokratisch bei allen Anbietern kostenlos testen lassen und müssen dazu nur ihren Personal- oder Schülerausweis vorlegen.

Diese Corona-Schnellteststationen betreibt das DRK in Siegen-Wittgenstein

Die Teststationen des DRK: Ortsverein Siegen-Nord (Schneppenkauten 1, Weidenau), Kreisverband (Bismarckstraße 68 (Seitenaufgang von der Straße „Am Ufer“, Weidenau), Ortsverein Kaan-Marienborn ( Augärtenstraße 2A), Ortsverein Dreis-Tiefenbach (Feldwasserstraße 9), Ortsverein Hilchenbach (Ruinener Weg 2), Ortsverein Neunkirchen in Kooperation mit A-Vita-Apotheke/Hellerthaler Hirsch-Apotheke/Neue Apotheke (Untere Daadenbach 5, Ortsverein Niederschelden in Kooperation mit Glückauf Apotheke (Siegtalstraße 204).

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