Siegen. Das Coronatestzentrum an der Siegerlandhalle ist am Montagmorgen startklar. Siegener können sich dort einmal wöchentlich kostenlos testen lassen.

Am Montag soll der Betrieb starten. Um Punkt 9 Uhr. Dann steht auf dem Parkplatz der Siegerlandhalle im neuen Schnelltestzentrum täglich bis 17 Uhr ein 16-köpfiges Team bereit, um die Siegerländer auf das Coronavirus zu testen. Zwei Fahrspuren und eine für Fußgänger werden seit Freitagnachmittag errichtet, dazu Container, in denen die Abstriche untersucht und nach einer Viertelstunde ausgewertet werden.

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Wäre es nach Thomas Füllengraben gegangen, „hätten wir schon vor einer Woche anfangen können“. Er ist einer von drei Gesellschaftern des Unternehmens, das im Auftrag ab sofort loslegen will und von 400.000 Tests im Monat ausgeht. Wenn die Bürger so reagieren, wie alle es sich erhoffen. Das sei sicher auch eine Gewöhnungssache, wirft Wolfgang Cavelius ein. Der Siegener Beigeordnete stellt im Namen der Stadt die Ausrüstung zur Verfügung. Wenngleich der Kreis die Verantwortung habe, gehe es der Kommune darum, jede Form von möglicher Unterstützung zu leisten. „Damit wir endlich vor die Lage kommen“, betont er im Vokabular von Feuerwehr und Rettungsdienst, „für die ich ja auch zuständig bin.“ Viel zu lange schon liefen die Verantwortlichen hinter der Krise her.

Testzentrum Siegen: Terminvereinbarung online ab Sonntag möglich

Ein Baustein dafür und auch, um in Zukunft wieder mehr Öffnungen zu vertreten, seien die Tests, erklärt Thomas Füllengraben und findet vor allem den Begriff „Bürgertest“ für eine schnelle Akzeptanz durch die Bevölkerung wichtig. Einmal pro Woche können die Bürger ab Montag kommen und sich umsonst testen lassen. Dafür müssen sie sich vorher über die Webseite „meinschnelltestzentrum.de“ registrieren, die „spätestens ab Sonntag“ für Siegen frei geschaltet sein soll. Dort gibt es die Möglichkeit, ein Zeitfenster von 15 Minuten zu buchen.

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Danach erhalten Anmelder oder Anmelderin einen QR-Code, dessen Scan vor Ort den Vorgang einleitet. Das medizinisch geschulte Personal des Zentrums – unter Aufsicht eines Arztes – nimmt den Abstrich aus Rachen und Nase vor. „Dann muss der Test eine Viertelstunde liegen“, sagt Füllengraben. Der Proband bekommt im Anschluss eine Mail, beim positiven Ergebnis noch einen persönlichen Anruf. Die Ergebnisse gehen ans Gesundheitsamt, dann folgen Instruktionen zur möglichen Quarantäne und einem PCR-Test, der in diesem Falle ebenfalls nötig sei. Registrierung vor Ort sei leider nicht möglich, um dem Wort Schnelltest gerecht werden zu können.

Testzentrum Siegen soll helfen, Corona-Infizierte frühzeitig ausfindig zu machen

Für Thomas Füllengraben geht es darum, „in die Tiefe zu kommen“, durch die regelmäßigen Tests auch jene Infizierte ausfindig zu machen, die bislang als „Spreader“ unerkannt herumliefen. „Wir möchten, dass der Test Spaß macht und die Leute gern zu uns kommen“, wünscht er sich und kündigt an, die anfänglichen Kernzeiten auch gern auszuweiten, bei größerem Anlauf die bisherigen zwei auf vier Fahrspuren zu verdoppeln.

Ideal sei, wenn die Menschen schon am frühen Morgen vor der Arbeit oder auch danach kommen könnten. Auf Wunsch sei es möglich, die weniger invasiven Tests zu benutzen, die nur den vorderen Nasenraum betreffen, oder auch die Spucktests aus der Apotheke. Da werde dann allerdings ein kleiner Aufpreis von zwei Euro fällig. Auch möglich sein würden mehrere Tests pro Woche, da geht Füllengraben von Preisen zwischen 29 und 35 Euro aus. Vielleicht werde der Staat irgendwann auch da einspringen. Die Verantwortlichen könnten ja einmal die Kosten für Lockdown und Unterstützungsleistungen dagegen rechnen. Bislang werden pro Person zwölf Euro erstattet, davon maximal sechs für den Test an sich: „Wenn der uns allerdings nur 4,50 Euro kostet, wird auch nur diese Summe abgerechnet.“

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Firmen erhalten das Angebot, ihre Mitarbeiter mehrfach die Woche testen zu lassen, können dafür ermäßigte Pakete buchen. Thomas Füllengraben blickt voller Hoffnung in die Zukunft, ist sich des Zwiespaltes aber auch bewusst. Als Unternehmer wünsche er sich eine lange Laufzeit des Projektes, als Mensch und Bürger eher nicht: „Wir wollen ja alle auch einmal wieder ein normales Leben führen.“

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