Hilchenbach. Vom Gillerturm in Hilchenbach aus reicht der Blick an klaren Tagen bis zum Großen Feldberg bei Frankfurt. Das Panorama zieht viele Menschen an.

Auf dem Gillerturm ist man selten allein. Da ist die ältere Dame mit Nordic-Walking-Stöcken, die, obwohl im Siegerland wohnend, noch nie hier oben war und die nahe gelegene Ginsburg einmal aus der Vogelperspektive sehen möchte. Oder ein junger Mann aus Gießen, ausgestattet mit Fernrohr und Kamera, der von dem einzigartigen Rundblick gelesen hatte, den man vom Gillerturm aus hat, und diesen an Ort und Stelle genießen und festhalten möchte. Und staunt dabei nicht schlecht, dass er an diesem Nachmittag tatsächlich den Kahlen Asten, das 70 Kilometer entfernte Siebengebirge und sogar den Großen Feldberg bei Frankfurt sehen kann. Und das sind Luftlinie immerhin 86 Kilometer.

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Die Wanderfreunde des Sauerländischen Gebirgsvereins aus Hilchenbach haben nicht von ungefähr ihren größten Aussichtsturm auf dem Giller gebaut. Der Berg misst zwar „nur“ 653 Meter und erreicht nicht ganz den Riemen, mit 678 Metern die höchste Erhebung unseres Kreises. Doch mit dem 18 Meter hohen Turm befindet man sich auf dem Gillerberg tatsächlich auf dem Dach des Siegerlandes.

Eine Wendeltreppe mit 72 Stufen führt auf den Gillerturm.
Eine Wendeltreppe mit 72 Stufen führt auf den Gillerturm. © Wolfgang Leipold

Gillerturm in Hilchenbach: Das Berg-Sportfest und Kultur Pur im Blick

Eingeweiht wurde er 1893, aber noch immer staunt man über seine schlanke Eisenkonstruktion und vor allem die Wendeltreppe, die sich in Richtung Himmel zu schrauben scheint und den Besucher auf die Aussichtsplattform bringt, die dann stattliche 671 Meter hoch ist. Die Mühen der 72 Stufen lohnen sich wirklich. Man schaut auf die schon erwähnten, sehr weit entfernten Berge, aber auch auf nähere Ziele. Vor allem auf das große Sportfeld, auf dem der Siegerland-Turngau seit mehr als 100 Jahren im Sommer sein traditionelles Berg-Sportfest veranstaltet. Und nicht vergessen werden darf natürlich das Festival „Kultur Pur“, immer an Pfingsten an gleicher Stelle, das zwar nach 2020 auch in diesem Jahr abgesagt werden musste und dann hoffentlich in 2022 einen glanzvollen Neustart erlebt.

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Der Besucher, der den Gillerturm erstmalig erlebt, glaubt nicht, dass diese imposante Konstruktion schon fast 130 Jahre auf dem Buckel hat. Er hat in dieser langen Zeit Regen und Hitze, Frost und Schnee trotzen müssen. Dass man den Turm auch heute noch besteigen kann, verdankt er umfangreichen und kostspieligen Restaurierungsmaßnahmen. Die letzten in den Jahren 1992 und 2014, bei denen auch eine große Tafel installiert wurde, die dem Betrachter alles Sehenswerte des 360-Grad-Rundblicks anzeigt.

Zahlen und Daten

Erbaut 1893, 18 Meter hoch, 72 Stufen; Aussichtsplattform 671 Meter über dem Meeresspiegel.

Anfahrt: Ab Siegen Richtung Erndtebrück. In Lützel links abbiegen und den Berg hochfahren. Das Auto auf den Parkplätzen links abstellen. Der Turm ist in fünf Minuten erreicht.

Hilchenbach: Rund um den Gillerturm ist eine Menge los

Dass das Gebiet um den Gillerturm auch ein beliebtes Wandergebiet ist – der Rothaarsteig führt mittendurch – und dank seiner Höhe auch Wintersport ermöglicht, ist eine Attraktion für sich. Eine rasante Schlittenbahn, unzählige Loipen und ein Skilift machen es auch in der kalten Jahreszeit zu einem beliebten Ausflugsziel, worauf auch die vielen geräumigen Parkplätze hindeuten, die jedem Fußballstadion zur Ehre gereichen würden. Kurzum: Es gibt ruhigere Berge als den Giller, zumal auch die unterhalb gelegene, inzwischen gut ausgebaute Bundesstraße sowie das Pfeifen der Bahn die Waldesruhe bisweilen aufmischen. Aber der Genuss des Blickes weit ins Land hinaus lohnt immer wieder einen Besuch.

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