Siegen. Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel soll die gesperrte Bahnstrecke wieder frei sein. Auch der Schnellbus Siegen-Kreuztal-Olpe ist in Arbeit.

Der Intercity kommt pünktlich. Zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember fährt alle zwei Stunden ein Fernverkehrszug von Frankfurt über Siegen nach Dortmund sowie in der Gegenrichtung. Bis dahin wird die wegen der Flutschäden bei Hohenlimburg gesperrte Bahnstrecke zwischen Werdohl und Hagen auch wieder geöffnet sein. Das erfuhr jetzt die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Personennahverkehr (ZWS).

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Intercity kommt im Dezember

Derzeit fahren die Züge nur von und bis Werdohl, auf dem Abschnitt bis Hagen werden Ersatzbusse eingesetzt. Der IC soll alle zwei Stunden den RE 16 ersetzen, den Regionalexpress hat der Nahverkehr Westfalen-Lippe folglich ab 12. Dezember nicht mehr stündlich, sondern alle zwei Stunden bestellt. Würde der IC nicht rechtzeitig starten können, gäbe es eine Lücke im Fahrplan. Derzeit wird Informationsmaterial zu dem neuen Angebot vorbereitet – das die Fahrgäste gründlich lesen sollten: Sie dürfen zwischen Dillenburg und Letmathe mit ihren Nahverkehrs-Fahrscheinen im IC mitfahren. Zwölf Züge sind für sie freigegeben, zwei aber nicht: Die „Sprinter“, die nicht überall im Lennetal halten und nach Münster und Norddeich weiterfahren.

Keine Preiserhöhung

Das Job Ticket Plus für 66,80 Euro im Monat soll erhalten bleiben. Der Zweckverband Westfalen-Süd (ZWS) sei „auf gutem Weg“, diese Sonderregelung mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zu vereinbaren, sagte ZWS-Geschäftsführer Günter Padt dieser Zeitung.

NWL-weit sollen die Job-Tickets harmonisiert werden. Demnach würde die für Siegen-Wittgenstein und Olpe gültige Netzkarte 89 Euro kosten.

Bahnhöfe: Aufzug in Weidenau fährt ab 2023

NWL-Abteilungsleiter Markus Stirnberg berichtete der Verbandsversammlung auch über zwei Baustellen: Die Bahn AG will die Modernisierung des Siegener Hauptbahnhofs in diesem Jahr abschließen, derzeit fehlen noch das Dach über der Treppe zur Unterführung, die Videoüberwachung, und die Beleuchtung. Nächstes Jahr folgt dann noch die Überdachung am Bahnsteig 1 – dieses Vorhaben wurde erst nachträglich finanziert. Und ab 2023 sollen Fahrgäste in Weidenau einen neuen Aufzug zum Bahnsteig nutzen können, den sie selbst bedienen. Er ersetzt den Aufzug von 2001, den nur Bahn-Bedienstete steuern dürfen.

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Busse in Kreuztal unpünktlich

Die Busse sind inzwischen wieder weniger pünktlich als noch vor den Sommerferien, aber – so ZWS-Geschäftsführer Günter Padt – „Welten besser“ als noch 2019: Es gibt weniger Baustellen, aber auch immer noch weniger Fahrgäste als vor der Pandemie. Die vom ZWS eingesetzten Qualitätstester machen Stichproben. Danach kamen im August in Siegen 95,1 Prozent der Busse pünktlich, also mit weniger als vier Minuten Verspätung an, in Weidenau 86,9 Prozent und im besonders baustellenbelasteten Kreuztal 85,7 Prozent. Für den ZWS liegt die Grenze bei 80 Prozent: Wenn mehr als jeder fünfte Bus zu spät ist, gilt das als „nicht akzeptabel“. Ausgefallen sind in Weidenau 0,4, in Kreuztal 0,9 Prozent aller Fahrten. In Siegen sind laut Erhebung alle Busse gekommen.

EU-weit ausgeschrieben wurde die erste Schnellbuslinie, die vom Land mitbezahlt wird: Die Busse der neuen Linie sollen ab 2023 von Siegen über die HTS nach Kreuztal und von dort weiter über die A 4 nach Olpe fahren. „Die Ergebnisse werden bald kommen“, kündigt ZWS-Geschäftsführer Günter Padt an.

Nahverkehr: Verspätungen und Ausfälle nach der Flut

Bei der Bahn sind einige Linien in der Bilanz von Januar bis Juli nur im gelben Bereich – wenn nur 80 bis 89 Prozent aller Fahrten pünktlich ankommen: Nur 80,3 Prozent Pünktlichkeit werden für den Rhein-Sieg-Express Siegen-Köln, 85,8 Prozent für die Obere Lahntalbahn, 87,2 Prozent für die Rothaarbahn, 88,6 Prozent für den Main-Sieg-Express nach Gießen, 89,2 Prozent für den Ruhr-Sieg-Express nach Essen, 89,4 Prozent für die Westerwald-Sieg-Bahn nach Au. Im grünen Bereich fahren die Ruhr-Sieg-Bahn nach Hagen (91,7 Prozent), die Sieg-Dill-Bahn nach Dillenburg (94,3 Prozent) und die Hellertalbahn (97,8 Prozent).

Bei den Zugausfällen machen sich die Flutschäden bemerkbar: Beim Ruhr-Sieg-Express sind 5,69 Prozent, bei der Ruhr-Sieg-Bahn 3,63 Prozent, beim Rhein-Sieg-Express 2,93 Prozent aller Fahrten ausgefallen. Ausfallquoten von mehr als 1,5 Prozent gelten als nicht akzeptabel.

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