Kreuztal/Siegen. Die SB1 soll reaktiviert werden – statt A45 aber über die HTS und mit Halt in Kreuztal. Neue Route von Siegen nach Olpe wird aber Geld kosten.
Mehr schnelle und direkte Busverbindungen war ein häufig genannter Wunsch in der ÖPNV-Befragung des Kreises Siegen-Wittgenstein. Am häufigsten genannt wurde dabei die Reaktivierung der SB1 zwischen Siegen und Olpe. Diese Verbindung wurde im aktuellen Nahverkehrsplan von 2018 durch die R53 ersetzt, die Siegen mit Olpe über Wenden, Ottfingen und Hünsborn verbindet – mit erheblich längerer Fahrzeit. Die schnelle Verbindung soll mit Halt in Kreuztal wieder aktiviert werden.
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Landrat Andreas Müller als Verbandsvorsteher des Zweckverbands Personennahverkehr Westfalen Süd (ZWS) hatte ein Schnellbuslinien-Konzept eingefordert, das nun vorliegt und demnächst ZWS-Verbandsversammlung und Kreisverkehrsausschuss Thema ist. Als erste Maßnahme („Bausteinmodul 1“) schlägt Müller vor, die SB1 zu reaktivieren, weil es auf der Strecke hohes Fahrgastpotenzial gebe und sie auch verhältnismäßig zeitnah realisierbar sei.
Neuer Schnellbus SB1 nicht über A45, sondern HTS und Bahnhof Kreuztal
Anders als früher soll der Bus aber nicht über die A45 fahren, sondern über die B54/HTS und zusätzlich am Bahnhof Kreuztal halten. „Das hat eine hohe Erschließungswirkung, verlängert die Fahrzeit aber nicht wesentlich“, so Müller. Damit würde auch die baustellen- und staubelastete Autobahn umfahren – gut für die Fahrplanverlässlichkeit.
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Es bestehe weitgehende Einigkeit, dass der ÖPNV gestärkt und damit Städte von Lärm, Individualverkehr und Abgasen entlastet werden müssten, um wirksam zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen, so Müller. Das gebe es nicht zum Nulltarif, bessere Bus- und Bahnangebote gibt es nicht zum Nulltarif, für ein besseres Schnellbusnetz sei der Kreistag nun gefordert, entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen. Stimmt der Kreistag zu, soll für die SB1 ein Ausschreibungsverfahren gestartet werden, um die Leistung für zehn Jahre zu vergeben.
ZWS empfiehlt Schnellbusse von Freudenberg und Burbach nach Siegen
Ein Großteil der Geldes könne als Fördermittel vom Land und vom NWL kommen. Rund 400.000 Euro stehen dem ZWS künftig pro Jahr für Schnellbuslinien bereits zur Verfügung – das wird aber nicht reichen, erst recht nicht, wenn weitere Linien entstehen sollen. Läuft alles nach Plan, kann die SB1 ab Herbst 2022 wieder zwischen Olpe und Siegen verkehren.
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Der ZWS hat weitere Schnellbuskorridore geprüft und empfiehlt auch einen Stundentakt auf der SB4 von Burbach über Wilnsdorf nach Siegen und die Einrichtung einer neuen Schnellbuslinie zwischen Freudenberg und Siegen. Die Linie ab Burbach habe mit annähernd 19.000 Bewegungen am Tag hohes Potenzial, zwischen Freudenberg und Siegen seien es sogar knapp 33.000. Hier gebe es eine realistische Chance, mit einem guten Angebot Mobilität vom Auto auf den Bus zu verlagern“, so Müller.
Weitere Schnellbusverbindungen nach Siegen geprüft und verworfen
Geprüft hat der ZWS auch Verbindungen zwischen Bad Laasphe und Siegen, Netphen und Siegen, Bad Berleburg und Winterberg, Olpe und Lennestadt, Schmallenberg und Lennestadt sowie Meschede und Lennestadt-Grevenbrück, die aber mangels Fahrgastpotenzial nicht für Schnellbuslinien in Frage kämen.
Interessant könnte allerdings eine Schnellbusverbindung Gummersbach – Olpe, evtl. mit Durchbindung nach Siegen sein. Neben bis zu 13.000 Bewegungen am Tag könne das großen verkehrlichen Mehrwert bieten, weil Städte an unterschiedlichen Bahnlinien ohne direkte Gleisverbindung miteinander verbunden würden.
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