Wilnsdorf. CDU will sich mit Bau eines neuen Gerätehauses erst in fünf bis zehn Jahren nicht abfinden. Gemeinde hofft auf Geld für Anzhausen/Flammersbach.
Der neue Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde Wilnsdorf ist vom Rat verabschiedet worden. Einstimmig wird das umfangreiche Papier begrüßt und gelobt, wie in der Gemeinde üblich, gibt es aber trotzdem noch eine längere Diskussion. Was unter anderem an der CDU liegt. Aber auch an Ekkehard Blume (Grüne).
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Wilnsdorf hofft auf Zuschuss für Anzhausen/Flammersbach
Eine Sondersitzung ist für die Entscheidung nötig geworden, weil es unter anderem um Investitionen geht, für die Fördertöpfe bemüht werden sollen. Die Frist für die Anträge läuft ab, also muss der Rat vorher beschlossen haben. Vor allem geht es dabei um einen erhofften Zuschuss von 250.000 Euro für den Neubau eines Gerätehauses, dass künftig die zusammengelegten Löschgruppen Flammersbach und Anzhausen beherbergen soll.
Kontrolle aus Arnsberg
Bürgermeister Hannes Gieseler nutzt die Gelegenheit zu einer generellen Abrechnung mit dem Fördersystem. Das sei, unabhängig von Parteien, umständlich, kompliziert und binde erhebliche Kräfte in der Verwaltung, „bei einer Ablehnung war alles umsonst“. Er wünsche sich eine Vergabe von Mitteln an jede Kommune, die dann nach Bedarf damit umgehen könne. Er wisse natürlich auch, dass es in Arnsberg ein Interesse gebe, die Projekte möglichst kontrollieren zu wollen.
Bekannt ist in diesem Zusammenhang nur, dass insgesamt 41 Gerätehäuser mit jeweils der oben genannter Summe gefördert werden sollen. „Wir bewerben uns nur“, betont Bürgermeister Hannes Gieseler auf Nachfrage von Ekkehard Blume (Bündnis 90/Grüne) und kann entsprechend keine Sicherheit vermelden. Kämmerer Daniel Denkert ist allerdings guter Hoffnung, dass die Bezirksregierung auf die Bewerbung positiv reagiert, gehe es doch durch den besonderen Hintergrund des Neubaus „um ein Leuchtturmprojekt“.
In der Vergangenheit habe die Gemeinde mehrfach Glück mit solchen Anträgen gehabt, sagt der Bürgermeister. Wobei der Erfolg meistens erkennbar werde, wenn Wilnsdorf auf der Tagesordnung der Sitzungen des Regionalrates auftauche. Ob da auch in Hinterzimmern nach politischem Proporz entschieden werde, wie Ekkehard Blume kritisch angedeutet hat, könne er naturgemäß nicht wissen, fügt Gieseler an.
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Kritik von der CDU am Aus für Wilgersdorf
Mit oder ohne Zuschuss werde das neue Gerätehaus nicht billig, da sind sich alle einig. Allerdings regt sich Ekkehard Blume umso mehr über die CDU auf, die auch gleich noch weitere Millionen in Wilgersdorf ausgeben wolle: „Ich kann es nicht verstehen.“ Tatsächlich hat Klaus Grünebach den neuen Brandschutzbedarfsplan gelobt und die Zustimmung der CDU versichert. Zugleich aber sieht er Handlungsbedarf bei den im Plan aufgezeigten Problemfällen und fordert im Namen seiner Fraktion einen Neubau für Wilgersdorf. „Zu unserem ‚Ja’ für einen Neubau stehen wir immer noch. Je früher desto besser. Die im Brandschutzbedarfsplan hinterlegten 5 bis 10 Jahre sind aus unserer Sicht nicht hinnehmbar und völlig unverständlich“, erklärt der Fraktionschef und findet die Ablehnung als „Schlag ins Gesicht“ der Feuerwehrleute.
Es dürfe in Sachen Feuerwehr „keine monetären Erwägungen geben“, wie auch bei Schule und Kindern, ergänzt Gabriele Wagener, weil es um Sicherheit der Wehrleute und der Bevölkerung gehe. Zuvor hatte Andreas Klein (Bürger für Wilnsdorf/FDP) Vorwürfe an die Verwaltung zurückgewiesen und an Versäumnisse der Vorgängeradministration erinnert.
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Feuerwehrchefs im Amt bestätigt
Zu Beginn der Sitzung sind Christian Rogalski und Gerd Boller für jeweils sechs weitere Jahre als Leiter der Wilnsdorfer Feuerwehr respektive Stellvertreter gewählt worden. Beide zeigen sich dankbar für das einstimmige Vertrauen von Rat und Verwaltung und erklären, die in der Vergangenheit angestoßenen Veränderungen und Projekte noch weiter begleiten zu wollen, bevor an den Ruhestand zu denken sei. Der Brandschutzbedarfsplan zähle dazu, der noch niemals so umfangreich gewesen sei und ganz bewusst neben den Stärken auch die anzugehenden Knackpunkte enthalte.
Feuerwehr ist eine der größten Baustellen für Wilnsdorf
„Es gibt kaum größere Baustellen“, unterstreicht der Beigeordnete Johannes Schneider. Allerdings mache die Rekrutierung neuer Feuerwehrleute sorge, nicht alle Einheiten kämen mehr auf ihre Sollstärken. Ebenso müssten mehr Kameraden gefunden werden, die als Atemschutzträger einsetzbar seien. Was die Gerätehäuser angehe, werde flächendeckend nach den Vorgaben der Arbeitsmedizin geschaut und abgearbeitet. Und dies gelte auch für das Gerätehaus in Wilgersdorf. Wenn es gelinge, alle Kritikpunkte im bestehenden Gebäude zu beseitigen, sei es gut. Ansonsten gelte ein „oder“. Dann müsse neu diskutiert werden.
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Genau diesen Ansatz lobt Andreas Klein. Der Bürgermeister habe den bereits beschlossenen Neubau in Frage gestellt, weil der ursprüngliche Kostenvoranschlag viel zu niedrig gewesen sei. Daher sollte zumindest versucht werden, zu ertüchtigen, damit sich später niemand Vorwürfe machen müsse. Gabriele Wagener moniert noch die Zeitspanne von fünf bis 10 Jahren. Das sei zu lang, vielleicht habe es dann schon wieder einen Wechsel im Rathaus gegeben. „Ich sage Ihnen zu, alle Probleme, die ich jetzt sehe, gehe ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren an“, entgegnet Hannes Gieseler selbstbewusst.
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