Siegen. So bereitet das Team von Julia Pfeifer im Siegener Rathaus den Wahlsonntag vor.

Im Ratsaal im Siegener Rathaus herrscht Kommen und Gehen. Eigentlich immer ist jemand da, der einen Briefwahlantrag stellt, die Wahlunterlagen abholt oder gleich an Ort und Stelle den Stimmzettel in der Wahlkabine ausfüllt und in die Urne steckt, die jeden Abend geleert wird. Und das schon seit 24. August Hinter den abschirmenden Stellwänden werden Umschläge gepackt: für die Wahlberechtigten, die in den letzten Tagen noch die Briefwahl beantragt werden. Und dann stehen auf den Tischen, an denen sonst die Mitglieder des Hauptausschusses sitzen, Kisten. Genau 78, so viele wie Stimmbezirke im Stadtgebiet. Für jeden Briefwähler wird hier der Briefwahlantrag abgelegt, damit er im Wählerverzeichnis gesperrt werden kann. Sonst könnte er ja zwei Mal wählen.

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1000 Wahlhelfer im Einsatz – Schulung in der Siegerlandhalle

Um die 26.500 Siegenerinnen und Siegener haben bisher Briefwahl beantragt, sagt Julia Pfeifer, Leiterin der Arbeitsgruppe Wahlen bei der Siegener Stadtverwaltung. Neben der Stammbesetzung sind neun Zeitarbeitskräfte ins Team dazugekommen. Denn das Wahlbüro, in das der Ratssaal verwandelt wurde, ist nur ein Schauplatz der Wahlvorbereitung.

Hinter den Kulissen arbeitet das Team, das sich um die Wahlhelfer kümmert: acht für jeden der 78 Stimmbezirke, sechs für jeden der 22 Briefwahlvorstände. Im Schnitt, so die Rechnung, soll jeder Briefwahlvorstand mit 1250 Stimmzetteln fertig werden. „Wir wollen ja zügig ein Ergebnis liefern.“ Einschließlich derer, die sich in Reserve halten, sind das um die 1000 Ehrenamtliche, die am Sonntag für die Wahl im Einsatz sind. Die Neuen werden zuerst einmal Beisitzer. „Das ist ein guter Einstieg.“ Die Vorsteher und Schriftführer der Wahlvorstände haben Schlüsselfunktionen: Sie werden in dieser Woche in der Siegerlandhalle geschult – in insgesamt fünf Veranstaltungen zu je anderthalb Stunden.

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78 Wahllokale werden eingerichtet

Ein weiteres Team bereitet die Wahllokale vor, in der Regel, aber nicht nur städtische Gebäude: „Wir wollen möglichst kurze Wege ermöglichen", erklärt Julia Pfeifer, warum die Stadt auch einmal bei anderen Hausbesitzern für den Wahlsonntag Miete bezahlt. In die Wahlurnen, in die hinterher die Stimmzettel fallen, werden Utensilien gepackt: Formulare, Stifte, Hinweise für den Aushang. Sie werden mit Lkw der städtischen Grünflächenabteilung in die Wahllokale gebracht, diesmal außerdem Spuckschutzwände und Desinfektionsmittel. Am Wahlabend, nach der Auszählung der Stimmen und der telefonischen Schnellmeldung ans Rathaus, ist es die letzte Aufgabe des Wahlvorstehers, Stimmzettel, Wahlbenachrichtigung und Niederschriften persönlich im Rathaus abzugeben.

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Nächste Woche: Alles wieder in den Keller

Für Julia Pfeifer ist es die erste Wahl als Arbeitsgruppenleiterin. Lampenfieber? Dafür gibt es keinen Anlass: „Wir haben ein gutes Team.“ Ab Montag wird dann abgebaut und aufgeräumt, der Wahlkeller im Rathaus wieder gefüllt. „Da wird es langsam eng.“ Denn auch die Stimmzettel müssen noch einige Zeit aufbewahrt werden. Und ansonsten: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das nächste Mal schon wieder im Mai 2022. Landtagswahl.

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