Siegen. Benefizkonzert Samstag in der Siegerlandhalle: Die Bands Hörgerät, UnArt und Harakiri versprechen das volle Brett – komplett für den guten Zweck

Drei Bands, 500 Leute im Publikum, der große Saal der Siegerlandhalle: Mit „Wir Rocken für Euch“ steigt am Samstag, 25. September, das erste große Indoor-Konzert in der Region seit Beginn der Corona-Zeit. Drei der bekanntesten und beliebtesten Siegerländer Bands spielen ab 18 Uhr ein Benefizkonzert für die Flutopfer im Kreis Ahrweiler: UnArt, Hörgerät und Harakiri. Alle Bands verzichten auf Gage, der komplette Erlös geht an die Menschen im Ahrtal.

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Veranstalter des Benefizkonzerts sind Mike Frost und Joshua Ringler. Die beiden engagieren sich seit den verheerenden Überschwemmungen im Juli für die Flutopfer, organisierten Hilfe aus dem Siegerland, waren selbst mehrfach vor Ort. So entstand die Idee eines Konzerts, um die Menschen, die alles verloren haben, zu unterstützen. Sie wandten sich an die Bands, zuerst Hörgerät, sagt Sänger Andy Link, bald fand sich ein Termin. „Wir haben keine Sekunde gezögert“, erzählt Link – und das taten auch die anderen Musiker nicht.

Hörgerät, UnArt und Harakiri sind beim Benefizkonzert in Siegen sofort dabei

„Wir haben sofort Ja gesagt“, berichtet auch Arno Kuttig, Gitarrist und Sänger von Harakiri. Die Dringlichkeit könnte nicht größer sein, findet er. Kuttig war über seinen Arbeitgeber im Ahrtal als Helfer aktiv, hat die Verwüstungen selbst gesehen. „Wir spielen häufiger bei Benefizkonzerten“, sagt er – dieses sei ihnen ein großes Anliegen.

Die Band UnArt aus Siegen und Umgebung ist beim Benefizkonzert in der Siegerlandhalle für die Flutopfer dabei.
Die Band UnArt aus Siegen und Umgebung ist beim Benefizkonzert in der Siegerlandhalle für die Flutopfer dabei. © UnArt | UnArt

Steffen Wüst und Finn Thiemann, Sänger und Gitarrist von UnArt, haben im Ahrtal bereits ein kleines Akustikkonzert für die Menschen gegeben, unter der Woche, nur für die Anwohner, die dort noch in ihren Häusern waren. Ein Benefizkonzert am Heimatmuseum in Kirchen für die Flutopfer spielte UnArt kürzlich auch, das Publikum feierte trotz strömendem Regen – und jetzt in der Siegerlandhalle, mit zwei anderen Bands aus dem Siegerland, dabei etwas für die Betroffenen tun zu können – auch UnArt sagte direkt zu. „In der Siegerlandhalle im großen Saal spielen ist ja auch nicht unbedingt selbstverständlich“, findet Wüst. „Wir sind froh, dass die Veranstalter an uns gedacht haben.“

90 Minuten für jede Band in der Siegerlandhalle – Setlists nur vom Feinsten

Alle Bands versprechen das volle Brett. „Voll auf die Fresse“, sagt Hörgerät-Sänger Link lachend. Die Band hat ganz frisch einen Saxofonisten mit ins Boot geholt, nochmal Proben angesetzt.

Hörgerät ist eine der erfolgreichsten (Cover-)Bands aus Siegen und dem Siegerland. Für das Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal in der Siegerlandhalle sagten sie sofort zu.
Hörgerät ist eine der erfolgreichsten (Cover-)Bands aus Siegen und dem Siegerland. Für das Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal in der Siegerlandhalle sagten sie sofort zu. © Hörgerät

„Wir bereiten uns generell eigentlich nicht vor“, scherzt Steffen Wüst für UnArt. Corona hat vielen Musikern bei Proben Grenzen gesetzt, „wir sind da ganz offen und spontan – und meistens geht es auch gut“, sagt Wüst. Für die Veranstalter und Musiker ist ein Konzert in einer so großen Halle natürlich organisatorisch und technisch eine Herausforderung – aber da sind alle optimistisch. Wüst: „Das wird klappen.“ Normalerweise spiele Unart drei bis vier Stunden, „jetzt picken wir uns das Beste raus, was wir spielen können und das gibt ein ganz großes Spektakel, voll auf die Zwölf“, verspricht er.

Wann und wie

Einlass in die Siegerlandhalle ist am Samstag, 25. September, ab 16 Uhr, Beginn um 18 Uhr. Moderator Tom Schirmer führt durch den Abend.

Karten kosten im Vorverkauf 25 Euro – und nur im Vorverkauf, eine Abendkasse gibt es nicht.

Der Zugang ist nur unter 3G-Bedingungen möglich: Für Geimpfte, Genese und Personen mit PCR-Test nicht älter als 48 Stunden.

Spendenkonto: DE24 4605 0001 0006 5395 06.

Individuelle Platzbuchung (alles Bodenebene) beim Online-Ticketkauf auf www.ahrweiler.eventbrite.de.

Aufs Beste beschränken wird sich auch Harakiri, die üblicherweise ebenfalls deutlich länger spielen als 90 Minuten. „Absolut auf Publikumswirksamkeit abgestimmt“, kündigt Kuttig als Frontmann der Band mit der wohl rockigsten Setlist an. „Wir werden am Anfang alles tun, um das Publikum aus der Reserve zu locken.“

Hörgerät, UnArt und Harakiri möchten den Menschen im Ahrtal helfen

„Emotionaler und liebevoller kann man es nicht machen“, findet Andy Link: Die Veranstalter wollen die Erlöse des Konzerts persönlich in Umschlägen an die Betroffenen in Ahrweiler überreichen. „Wir möchten zeigen, dass wir den Menschen beistehen“, sagt der Hörgerät-Sänger und wenn man als Coverband aus dem Siegerland dazu ein kleines bisschen beitragen könne, „freut uns das tierisch.“ Und dem Publikum, dem wolle man einfach nur einen schönen Abend machen.

Harakiri ist schon lange im Geschäft und beim Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal die Band mit den wohl härtesten Tönen.
Harakiri ist schon lange im Geschäft und beim Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal die Band mit den wohl härtesten Tönen. © Harakiri

Das wichtigste sei, findet Arno Kuttig, dass die Flutopfer nicht in Vergessenheit geraten. „Die Menschen haben alles verloren, auch viele Dinge, die man nicht ersetzen kann.“ Da könne man gar nicht oft genug drauf hinweisen.

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UnArt sieht das genauso. Und: „Als lokale Coverband in so einer Veranstaltungshalle zu spielen, das haben wir noch nicht gemacht. Wir haben schon auf vielen Plätzen gespielt, auch großen, aber die Siegerlandhalle ist etwas Neues und da freuen wir uns natürlich tierisch drauf. Das gibt ein Feuerwerk!“, ist Wüst überzeugt. Gerade zusammen mit zwei anderen Bands diese Chance zu haben und für die gute Sache zu spielen, sei toll: „Hörgerät ist seit Jahren im Geschäft und wahrscheinlich die erfolgreichste Coverband im ganzen Kreis, auch Harakiri machen das seit Jahren – das sind Größen! Es ist super, dass wir diese Möglichkeit bekommen. Wir sind doppelt und dreifach motiviert.“

Die Siegener Bands sind froh, dass sie nach langer Corona-Pause wieder spielen können

Die Zeit ohne Proben und Konzerte war hart für die Vollblutmusiker. Hörgerät trat kürzlich nach längerer Lockdown-Zeit beim Dorffest des Heimatvereins Achenbach in verkleinerter Besetzung auf (wir berichteten), auch für UnArt gibt es wieder Konzerte. „Wir machen das seit drei Jahren sehr intensiv, gerade im Sommer mit einem Konzert pro Woche, manchmal auch zwei oder drei“, berichtet Steffen Wüst. In der Coronazeit habe es dann doch mal mehr Zeit für Freunde und Familie gegeben, aber die Band, das Publikum – das fehlte. „Die Band ist unsere große Passion“, sagt der Sänger. „Als Musiker fehlte da schon ein ganz großes Stück Leben und Lebensqualität – und es ist gut, dass es wieder anläuft. Jetzt haben wir richtig Bock.“

Alle Infos auf einen Blick: Samstag, 25. September, findet das Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal in der Siegerlandhalle statt. 
Alle Infos auf einen Blick: Samstag, 25. September, findet das Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal in der Siegerlandhalle statt.  © Veranstalter