Netphen. Der älteste Heimatverein Netphens blickt auf 50-jährige Geschichte zurück. Aus Heimatstube in Grissenbachs alter Schule wird das Heimatmuseum.

Am 26. Februar 1971 hat Wilhelm Knop zur Gründungsversammlung des Heimatvereins Netpherland in den längst abgebrochenen Netpher Hof eingeladen – das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Am Samstag, 18. September, wird das Jubiläum gefeiert.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

25 ausschließlich männliche Heimatfreunde kamen und wählten Wilhelm Knop auch zum Vorsitzenden des neuen Vereins, dem damit ältesten Heimatverein des Netpherlandes. Von den Gründungsmitgliedern leben noch Horst Kühn, Manfred Schröder und Peter Vitt. Auch der wenige Wochen später eingetretene Ulf Stötzel, Gemeindedirektor in Netphen und später Bürgermeister in Siegen, kann inzwischen auf 50 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken.

Heimatgeschichte

Der Verein hat sich in den Anfängen vor allem intensiv mit der Erforschung der Vor- und Frühgeschichte des Netpherlandes beschäftigt. Ein Teil der zusammengetragenen Fundstücke ist jetzt im Heimatmuseum Netpherland ausgestellt. Heute bemüht sich der Heimatverein ganz allgemein um die Bewahrung von regionalgeschichtlichen Kulturgütern. Hierzu zählen im Rahmen der Mundart- und Gesangsgruppe die Pflege des Volksliedes und der Siegerländer Mundart, heimatkundliche Veranstaltungen, Ausstellungen und Vorträge.

Die Zeitschrift „Blick ins Netpherland“ hat seit 1977 in bisher 62 Ausgaben heimatgeschichtliche Themen abgehandelt und Chroniken aller Ortsteile von Netphen festgehalten. Schriftleiter des Hefts ist nach dem Tod von Elke Werner-Salveter inzwischen der Grissenbacher Heimatforscher Wilfried Lerchstein. Der Verein hat außerdem mittlerweile zahlreiche Sonderhefte und Bücher veröffentlicht. Seit Jahren gehört auch die Herausgabe eines Fotokalenders mit historischen Aufnahmen aus dem Netpherland zum Jahresprogramm des Vereins.

+++ Lesen Sie auch: Netphen: Walpersdorfer Stollen wird Quartier für Fledermäuse +++

Heimatmuseum

Die zunächst provisorisch eingerichtete und im Januar 1973 durch einen Wasserrohrbruch in Mitleidenschaft gezogene Heimatstube in der ehemaligen Grissenbacher Schule wurde vom Verein am 27. Oktober 1974 wiedereröffnet und zog nach einem erneuten Wasserschaden am 25. Juni 1978 als Heimatmuseum Netpherland in das alte Netpher Amtshaus in der Lahnstraße 47. Nach dem durch die Gemeinde Netphen vorgenommenen Um- und Anbau wurde dort am 25. Februar 1994 unter dem Vorsitzenden Josef Verhoeven das neu konzipierte Heimatmuseum Netpherland eröffnet, das vom Museumsteam des Heimatvereins betreut wird.

+++ Lesen Sie auch: Netphen: Ein Grissenbacher gegen Krupp und Moltke +++

Das Heimatmuseum besitzt umfangreiche Sammlungen aus den Gebieten Vor- und Frühgeschichte, Geschichte des Netpherlands, Landwirtschaft, Handwerk und Verkehrswesen. Außerdem widmet es sich bekannten Persönlichkeiten wie den Heimatdichterinnen Katharina Diez und ihrer Schwester Elisabeth Grube sowie dem Werk des Heimatmalers Georg Heimann.

Dämmerschoppen

Gefeiert wird das Vereinsjubiläum am 18. September ab 18 Uhr im kleinen Rahmen mit einem Dämmerschoppen rund um Wickels Hus, zu dem das Vorstandsteam um Vorsitzenden Nico Eggers einlädt.

Heimathaus

Der Heimatverein beteiligte sich bisher regelmäßig an vielen Veranstaltungen wie Siegtal Pur und den Ferienspielen. Außerdem organisiert er seit Jahren einen kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt, auf dem regionale Erzeugnisse angeboten werden. Vom 8. bis 10. September 2017 wurde unter Federführung des Heimatvereins Netpherland auf dem Marktplatz in Obernetphen die „Schusterschlacht von Netphen 1584“ aufgeführt, die auch überregional große Aufmerksamkeit fand.

+++ Lesen Sie auch: Herzhäuser Panoramaweg hat den Namen voll verdient +++

Hier befindet sich im Eigentum des Vereins auch „Wickels Hus am Maart“, das unter dem damaligen Vorsitzenden Bernd Kühn zu einer Bürgerbegegnungsstätte umgebaut und am 28. Juni 2014 eröffnet wurde. Die verschieden großen Räume können für öffentliche und private Veranstaltungen angemietet werden. Selbst der größte Raum, der 80 Personen Platz bietende „Ollern“, kann barrierefrei mit einem Aufzug erreicht werden und erhält derzeit eine Klimaanlage für noch mehr Komfort. Ein Bauteam des Vereins hält das schmucke Fachwerkhaus auf Vordermann.

Weitere Informationen über den Heimatverein Netpherland: www.heimatverein-netpherland.de

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++