Siegen. Die Stadt Siegen hat bereits sechs Familien aufgenommen, die noch rechtzeitig aus Kabul ausgeflogen werden konnten.

Die Stadt Siegen hat inzwischen sechs Familien afghanischer Ortskräfte aufgenommen, die für die Bundeswehr in Afghanistan gearbeitet haben und aus Kabul ausgeflogen werden konnten. Das hat die Verwaltung am Mittwoch im Sozialausschuss mitgeteilt. Außerdem wurden drei Familien aus griechischen Flüchtlingslagern aufgenommen.

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Siegen erfüllt Seebrücke-Selbstverpflichtung

Die Stadt Siegen gehört dem Städtebündnis Sichere Häfen an. In diesem Rahmen hat sie sich 2019 bereit erklärt, zusätzlich zu ihrer allgemeinen Verpflichtung 50 Personen in humanitären Notlagen aufzunehmen – gedacht war dabei an Geflüchtete, die vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet wurden, und an Menschen, die in Flüchtlingslagern leben. Darüber hinaus hat Siegen sich für die zusätzliche Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge geöffnet, sofern die Jugendhilfe Betreuungskapazität für sie hat. Bisher hat die Stadt im Rahmen der Seebrücke zwei Familien mit insgesamt zehn Personen aufgenommen.

Mehrzahl der Flüchtlinge bleibt länger

Zugewiesen wurden der Stadt neben den insgesamt 33 Schutzbedürftigen in diesem Jahr neun Flüchtlinge aus Iran, Irak, Somalia, Afghanistan und Pakistan, außerdem drei Spätaussiedler. Die Verpflichtung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz hat sie zu 118,58 Prozent erfüllt, das sind 44 Personen mehr als verlangt. Insgesamt lebten im Juli 279 Flüchtlinge in der Stadt – ein Höchststand mit 1205 war im Juli 2015 erreicht worden.

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Hinzu kommen 2360 Flüchtlinge und Asylsuchende, deren Aufenthalt anerkannt ist und denen Siegen für drei Jahre als Wohnsitz zugewiesen ist. Ihre Zahl steigt stetig, ihre Verpflichtung erfüllt die Stadt zu 203,83 Prozent, rechnerisch mit 1202 Personen zu viel. Die Menschen kommen in der Regel nicht neu in die Stadt, sondern waren schon während ihres Asylverfahrens in Siegen und wechseln nach der Anerkennung ihren Status.

21 unbegleitete Minderjährige leben derzeit in Siegen. Die Stadt hat eine Aufnahmeverpflichtung für insgesamt 27 Jugendliche.

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Freie Plätze in Unterkünften

316 Personen leben derzeit in städtischen Unterkünften: Das sind die drei Übergangsheime Im Wiesental in Geisweid, Am Dreesch in der Hengsbach und Tiergartenstraße in Siegen, vier weitere städtische und 50 angemietete Häuser oder Wohnungen. Vorhanden sind insgesamt 473 Plätze. Hinzu kommt das Notquartier in der Winchenbach. Die Turnhalle ist für eine etwaige Massenquarantäne vorbereitet.

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