Siegen. Die Zahl der in Siegen lebenden Geflüchteten geht zurück. Die Stadt hat mehr Menschen aufgenommen, als sie musste.
Zwei Asylsuchende aus dem Iran und aus Afghanistan sind der Stadt Siegen in diesem Jahr bisher zugewiesen worden. Insgesamt werden derzeit 284 Personen nach den Bedingungen des Flüchtlingsaufnahmegesetzes versorgt, die Stadt hat damit ihre Aufnahmeverpflichtung um zehn Personen übererfüllt. So niedrig war diese Zahl seit Juli 2015 nicht mehr. Weiter gestiegen ist die Zahl der Personen, die nach Abschluss ihres Asylverfahrens Siegen für zunächst zwei Jahre als Wohnsitz zugewiesen bekommen haben: 2031 Personen, knapp 300 mehr als ein Jahr zuvor und 885 mehr, als die Stadt aufnehmen müsste.
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Wohncontainer für „Systemsprenger“
369 Personen gewährt die Stadt Unterkunft in eigenen Räumen, insgesamt 506 Plätze stehen zur Verfügung. Die Geflüchteten wohnen in der Regel in vier stadteigenen und 54 von der Stadt angemieteten Häusern und Wohnungen. Außerdem werden noch drei Übergangseinrichtungen betrieben: Im Wiesental in Geisweid, Am Dreesch in der Hengsbach sowie im ehemaligen Kreiswehrersatzamt in der Tiergartenstraße. Bisher als Notquartier im Stand-by-Modus vorgehalten wurde die Turnhalle Winchenbach; sie würde nun belegt, falls wegen eines Corona-Ausbruchs eine Massenquarantäne erforderlich würde.
Bei der Beratung über den Etat hat der Sozialausschuss auch die geplante Ausgabe von 150.000 Euro für sechs Wohncontainer zur Kenntnis genommen, „zur Unterbringung von schwierigen Obdachlosen, Flüchtlingen und Systemsprengern“.
„Sicherer Hafen“ für zwei Familien
Im vorigen Jahr hat die Stadt sieben unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen. Insgesamt sind jetzt 13 aus dieser Altersgruppe in der Obhut der Stadt, aufgenommen werden müssten 29. Seit 2019 ist die Stadt Mitglied im Städtebündnis Sichere Häfen. In diesem Rahmen hat sie sich bereiterklärt, 50 Flüchtlinge in humanitärer Notlage zusätzlich aufzunehmen. Bisher von der Siegener „Seebrücke“ Gebrauch machen konnten zwei Familien mit insgesamt zehn Schutzbefohlenen.
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