Kreuztal/Hilchenbach. Bei einer digitalen Messe tauschen sich Projektverantwortliche mit Menschen aus Hilchenbach und Kreuztal über den Sachstand zur Route 57 aus.
Noch bis Sonntag können sich Interessierte online auf www.57-verbinden.de über den aktuellen Planungsstand rund um die „Route 57“ informieren. Neben digital aufbereiteten Informationen in Form von vier „Messeständen“ mit Videos und Grafiken sind die Verantwortlichen via Videokonferenz auch mit Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog getreten. Die Themen: Planungsprozess/-auftrag und Planfeststellungsverfahren, Umwelt, Verkehrsuntersuchung sowie Dialogforum (siehe Infobox), das sich künftig zweimal im Jahr treffen soll.
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Ludger Siebert, Leiter Regionalniederlassung von Straßen NRW, zeigte sich zufrieden mit dieser ersten digitalen Messe: Rund 800 Besucher seien auf der Seite gezählt worden, „in der Realität wäre das eine Großveranstaltung gewesen“. Er findet den Dialog mit den Bürgern wichtig, weist Vorwürfe einiger Teilnehmer ab, dass Politiker oder Lobbyisten entscheidenden Einfluss auf Trassen oder Details nehmen könnten. Diese Zeiten seien vorbei. Die vielen Vorschriften sorgten für einen sehr engen Rahmen und dass am Ende tatsächlich die optimale Lösung herauskomme.
Route 57 beschäftigt die Menschen in Kreuztal und Hilchenbach nach wie vor sehr
Er erinnert auch daran, dass eine Ortsumgehung Lützel aus eben diesen Gründen komplett verworfen worden sei: „Weil sich einfach keine Lösung finden ließ.“ Die Planungen seien irgendwann völlig absurd geworden, die Straße „lief vorher vor der Haustür und dann hinter dem Garten vorbei“.
Dialogforum
Für das Dialogforum gebe es bereits einige „berufene Stakeholder“ (Interessensvertreter), so Helena Schmidt, Vertreterin des für die technische Abwicklung zuständigen Unternehmens.
Interessierte können sich für einen von acht weiteren Plätzen bewerben. Hubertus Brombach, Kreuztaler Ratsherr (Grüne) ist interessiert, bewertet das allerdings eher als „Feigenblatt“.
Bei geschätzt 80.000 Betroffenen entlang der geplanten Route seien acht nicht viel.
Anfangs sind 29 Teilnehmer am Bildschirm, am Schluss noch 25. Von denen beteiligen sich fünf oder sechs sehr rege, fragen nach Möglichkeiten, noch in den Planungsprozess einzugreifen, nach Kosten, der Machbarkeit des Gesamtprojekts vor dem Hintergrund weiterer Klimaschutz-Einschränkungen.
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Ute Pospischil erkundigt sich, warum ein dünn besiedeltes Gebiet wie Wittgenstein unbedingt in dieser Weise erschlossen werde müsse. Wenn jedes Wohnareal gleichermaßen gut erreichbar sein solle, müsste noch viel mehr asphaltiert werden, was sie für fragwürdig hält. Es geht konkret um das Haus Kronprinzenstraße 38, das nach den Planungen abgerissen werden müsste, erst kürzlich aber für 10.000 Euro versteigert worden sei – ob da ganz neu geplant werden müsse?
Route 57: In Kreuztal-Eichen sollen 160 Jahre alte Eichen Platz machen
Ein Diskutant fragt, warum die Strecke von Lützel nach Erndtebrück nicht vorgezogen werden könne – es gehe doch nur um einen Ausbau der bestehenden Trasse, alle seien sich einig. Ludger Siebert verweist auf die Bahn und andere Hindernisse, die auch in solchen Fällen eine genaue Prüfung nötig machten – wie bei anderen Abschnitten.
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Viel wird über das Fällen von 160 Jahre alten Eichen diskutiert, was unverantwortlich sei. Julia Barej erklärt für den Landesbetrieb die besondere Sorgfalt und Abwägung bei allen Prüfungen. „Wir dürfen keine Art töten“, betont sie und versichert, dass natürlich auch bei Menschen darauf geachtet würde, Leben und Gesundheit nicht zu sehr zu beinträchtigen.
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