Seelbach. Judith und Björn Kathreiner betreiben die Kaffeerösterei „Kathreiner’s“ in Siegen-Seeelbach. Das Verrückte: Lange mochten sie gar keinen Kaffee.
Judith und Björn Kathreiner mochten keinen Kaffee – jetzt haben sie eine Kaffeerösterei: Das „Kathreiner’s“ in Seelbach. Beide erlebten vor Jahren einen Aha-Moment, als sie auf einer Messe eine Tasse schwarzen Kaffee aus Äthiopien probierten. „Da dachte ich: Wow, Kaffee kann ja schmecken!“, so die 44-Jährige. Der Grundstein für die Kaffeeleidenschaft war gelegt und das Ehepaar begann, sich intensiv mit Kaffee und der Rösterei auseinanderzusetzen. „Jetzt verkaufen wir den Kaffee so, wie er uns am besten schmeckt“, sagt Björn Kathreiner. Darüber hinaus gibt es auch einen gemütlichen Café-Bereich in einem der ältesten Gebäude Seelbachs.
Siegen: Kaffeerösterei „Kathreiner’s“ befindet sich in Gebäude mit Geschichte
„Das ist das Großeltern-Haus meiner Frau“, erzählt Björn Kathreiner. 1630 wurde es erbaut, seit fast zwei Jahrhunderten trägt es den Hausnamen „Wisse“. Das Ehepaar ist Hausbesitzer in der elften Generation. „Kathreiner’s Kaffeerösterei“ betreiben sie schon seit 2014. Erst wollten sie einen Laden in der Innenstadt Siegens eröffnen.
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Doch als sie die Gelegenheit bekamen, das „Wisse“-Haus zu kaufen, war es für beide Schicksal, sagen sie. Eineinhalb Jahre bauten sie es von „oben nach unten“ um, so Judith Kathreiner. Im Dach- und Obergeschoss schufen sie Wohnungen und Büroräume, im Erdgeschoss die Kaffeerösterei, die sie 2019 eröffneten. Entstanden ist ein uriges und modernes Café mit Terrasse.
Siegen: Kaffeerösterei „Kathreiner’s“ setzt auf Nachhaltigkeit und Qualität
Die Röstmaschine liegt vom Eingang aus im hinteren Bereich des Erdgeschosses. Hier haben sich die beiden Hausbesitzer für eine Trommelröstung entschieden. „Der Kaffee muss sich entwickeln können“, sagt Björn Kathreiner. Wenn man den Rohkaffee länger röste, würde der Kaffee säurearmer. „Wenn ich ihn hell röste, betone ich die Säure.“
Er legt wert auf die Qualität seiner Produkte. So greift er auf den Rohkaffee aus dem „Cafecita“-Projekt zurück: „Ein ARD-Dokumentarfilmer hat diesen entdeckt“, berichtet er. Die Kaffeebauern bekommen hier einen Preis, der 40 Prozent über dem Weltmarktniveau liegt. Björn Kathreiner war auch schon selbst auf einer Kaffeeplantage, hat dort mitgepflückt.
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Er weiß, wie viel Arbeit die Bauern in ihren Kaffee investieren. „Viele von ihnen verstehen nicht, was für ein Hype hier um Kaffee gemacht wird“, sagt er. Björn Kathreiner setzt den Fokus auf das Substanzielle – bei seinem Kaffee gibt es keine Milchschaumfiguren. Auf den Geschmack kommt es an – nichts soll davon ablenken.
Siegen: „Kathreiner’s“ möchte „Geheimtipp“ sein
„Wir wollen als Geheimtipp wahrgenommen werden“, sagt Björn Kathreiner. Wer einmal da war, kommt wieder. „Hier wird das Persönliche noch groß geschrieben. Chefin und Chef arbeiten mit“, sagt der ehemalige Vertriebler. Anonymität wie in der System-Gastronomie gibt es in der Seelbacher Kaffeerösterei nicht. „Und das wissen die Leute zu schätzen.“
Die Öffnungszeiten
Die „Kathreiner’s Kaffeerösterei“, Freudenberger Straße 477, hat von Donnerstag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet sowie jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr.
Den Kaffee gibt es auch im „Genußvoll“ in Netphen sowie in den Unverpackt-Läden in Siegen und Olpe.
Mehr Infos und einen Online-Shop finden Interessierte unter www.kathreiners.de. Eine Reservierung ist unter
0271/31760998 oder 0176/70251092 möglich.
Vor allem ältere Menschen besuchen gerne das „Kathreiner’s“ für Kaffee und Kuchen, die Jüngeren ab 30 schätzen den hervorragenden Kaffee. „Viele sagen auch: Ihr habt euren Garten so schön angelegt!“, sagt Björn Kathreiner. Auch ausgewählte Dekoartikel werden im „Kathreiner’s“ verkauft. „Meine Vorliebe“, so Judith Kathreiner lachend.
Kaffeerösterei „Kathreiner’s“: Das gibt es hier an Essen und Trinken
„Kaffee ist so ein tolles Produkt. Er ist es wert, wertgeschätzt zu werden“, sagt sie. Drei Espresso-Sorten und je sieben Kaffee- und Filtermischungen sind in der Kaffeerösterei erhältlich. Darunter das „Siegener Käfchen“ und eine „Henner & Frieder“-Variante. Für den teuersten Kaffee werden 28 Euro pro Kilo fällig, für den günstigsten 26 Euro. „Bald werden wir unser Sortiment um Bio-Kaffee erweitern“, erzählt Björn Kathreiner. Viele Kunden würden erst beim Probieren seines „Spezialitäten-Kaffees“ merken, „wie gut Kaffee schmecken kann“. Für Nicht-Kaffeetrinker gibt es Tee und mehr.
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Der Kuchen bei der Kathreiner’s Kaffeerösterei kommt vom Hotel Café Römer in Geisweid. „Die Waffeln machen wir selbst“, sagt Björn Kathreiner. Frühstücken ist im Café ebenso möglich. „Da gibt’s zum Beispiel Bio-Eier.“ Nachhaltigkeit und Qualität kommen nicht zu kurz.
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