Siegen-Wittgenstein. Dr. Martin Junker appelliert an Eltern in Siegen-Wittgenstein, ihre Kinder gegen Corona impfen zu lassen. Sorge um Nachteile in der Bildung.

Dr. Martin Junker, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung, ruft Kinder und Jugendliche dazu auf, sich, mit Zustimmung ihrer Eltern, gegen Covid 19 impfen zu lassen: „Schnellstens“, fordert der Allgemeinmediziner mit Praxis in Olpe, „damit sie nicht im kommenden Schuljahr nicht aufzuholende Bildungsnachteile und Freiheitsberaubungen erleiden müssen. Leider hat man 1 ½ Jahre versäumt, die Schulklassen und Gemeinschaftseinrichtungen mit einfachen UV-C-Filtern statt unsinnigem Kältelüften auszurüsten.“ Der Nutzen der Impfungen sei längst bewiesen, die Nebenwirkungen seien nachweislich gering, dagegen die Long-Covid-Folgen „fürchterlich“.

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Lange zugelassene Medikamente

Es sei verständlich, dass sich die Ständige Impfkonferenz, StiKo, aus freien, unabhängigen Wissenschaftlern bestehend, erst nach Vorliegen von großen Erfahrungszahlen entscheidet. „Aber können wir uns erlauben, darauf zu warten? Immerhin handelt es sich um bei allen Covid-19-Impfungen um dafür lange zugelassene Medikamente.“

Nur durch eine hohe Impfrate würden die Risiken des Einzelnen, die Nachteile für die persönliche Lebensqualität und wirtschaftliche Existenzen gemindert. „Mit welcher ernst zu nehmenden Begründung kann man sich da, auch in der Verantwortung gegenüber der Familie, den Nachbarn, den vielen wirtschaftlich bedrohten Berufsgruppen verweigern?“, fragt Dr. Junker.“ Ist die persönliche Freiheit von 10 bis 15 Prozent mehr wert als die von 85 Prozent, die in Lockdown, in Ausgehverbot, in die kulturelle und Bildungs-Wüste geschickt werden, die in ganzen Berufszweigen gefährdet sind?“

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Impfpflicht auch bei Hepatitis und Masern

Schon lange müssten sich Angehörige von Gesundheitsberufen gegen Hepatitis impfen lassen und wie andere Berufsgruppen gegen Masern: „Wo blieb da der Freiheits-Aufschrei? Mit welcher Begründung auch?“ Offensichtlich seien Politiker jeglicher Couleur „zu feige“, eindeutig zu sagen: „Wer sich die Freiheit nimmt, sich nicht impfen zu lassen, muss von der Multiplikation der Pandemie, der Verbreitung ausgeschlossen werden, muss sich auf eigene Kosten mindestens drei Mal pro Woche testen lassen, kann sonst nicht an Veranstaltungen, Restaurant- und Kneipenbesuchen teilnehmen, muss rigorose Einschränkungen seiner Freiheit zugunsten der Geimpften hinnehmen.“

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Dr. Martin Junker berichtet, dass gerade in der eigenen Praxis 600 Dosen Impfstoff vernichtet werden mussten. Angesichts des weltweiten Impfstoffmangels „tut das in der Seele weh“.

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