Obersdorf. Anna Justine Fritsch näht Baby- und Kinderkleidung bei „Handmade by Anna Ju“ in Wilnsdorf. Auf Anfrage stellt sie Pullover, Kleider und mehr her.
Wenn Anna Justine Fritsch näht, vergisst sie die Zeit. „Mein Freund hat mich gestern um ein Uhr nachts von der Nähmaschine geholt“, erzählt sie. „Wenn man gerade so drin ist…“, sagt sie lachend. Die 29-jährige Wilnsdorferin näht unter ihrem Label „Handmade by Anna Ju“ Baby- und Kinderkleidung. Auf Anfrage stellt sie Pullover, Kleider, Röcke, Mützen, Halstücher, Schals, Softshell- und Wende-Jacken, Pump- und Jogginghosen und vieles mehr her.
„Handmade by Anna Ju“ aus Wilnsdorf: Alles wird mit Liebe genäht
„Mir ist wichtig, dass man das Handgemachte wertschätzt“, betont Anna Justine Fritsch. Ihre Kleidungsstücke seien etwas Persönliches – „nichts von der Stange“. „Ich stecke immer mein Herzblut da rein und versuche alles mit Liebe umzusetzen.“ Die gelernte Kauffrau im Groß- und Außenhandel näht nebenberuflich für „Handmade by Anna Ju“. Als sie im Jahr 2018 wusste, dass sie Tante wird, fing sie mit einer Patchwork-Krabbeldecke auf der alten Nähmaschine ihrer Mutter aus dem Jahr 1987 an.
Schnell hatte sie so viel Spaß am Nähen, dass aus ihrer Leidenschaft viel mehr als nur eine Krabbeldecke wurde: ein Kleingewerbe. Ihre Nichte bekam letztendlich ein Ballerina-Babynest statt einer Krabbeldecke zur Geburt geschenkt. Die Decke fiel ihr zu leicht, sie wollte etwas Aufwendigeres und Besonderes schenken.
Wilnsdorf: Mit „Handmade by Anna Ju“ keine „goldene Nase“ verdienen
An „Handmade by Anna Ju“ möchte sich Anna Justine Fritsch „keine goldene Nase“ verdienen. Ein Basic-Stück, wie eine Pumphose, kostet um die 13 Euro. „Ein Pullover fängt so bei 15 Euro an“, sagt sie. Der Preis wird je nach Bestellung kalkuliert.
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„Meine Kleidungsstücke sind nicht teuer. Ein bisschen was soll aber schon rumkommen“, betont Anna Justine Fritsch. Jedes ihrer Kleidungsstücke ziert das Logo „Anna Ju“. Die Stoffe sucht sie auf Märkten und Läden im Umkreis aus. „Das Nähen ist mein Hobby“, sagt Anna Justine Fritsch. „Handmade by Anna Ju“ ist für sie der Ausgleich zum Büroalltag.
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Ihre Kleidung vertreibt sie vorrangig über Instagram. Ihre Kunden kommen zum Großteil aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis, einige stoßen aber auch im sozialen Netzwerk auf ihre Arbeit. Insgesamt verkauft sie mehr Mädchen- als Jungenkleidung. Warum das so ist, kann sie sich auch nicht ganz erklären. „Jungenstoffe sind gefühlt schwieriger zu finden“, sagt sie. Vielleicht suchen auch mehr Eltern für ihre Töchter auf Instagram nach Baby- und Kinderkleidung.
Wie viel Zeit Instagram einnimmt, sei nicht zu unterschätzen, erzählt Anna Justine Fritsch. Nebenbei ist auch hier nichts schnell gemacht. Und die Zahl der „Likes“ bei den Beiträgen sacke schon einmal ab, wenn „man mal Urlaub macht“, so Anna Justine Fritsch.
Sie versucht daher, möglichst permanent aktiv zu bleiben. Manchmal lässt sie ihre „Follower“ (Zuschauer) auch über den Zeitpunkt des Onlinestellens ihrer Beiträge abstimmen. „Ich habe lieber weniger Follower, aber die schätzen meine Arbeit wert“, sagt sie.
„Handmade by Anna Ju“: Stoffauswahl per Instagram
Neues auf Instagram
Mehr Informationen gibt es auf Instagram und Facebook unter „Handmade by Anna Ju“. Dort hält Anna Justine Fritsch auch über Neuigkeiten auf dem Laufenden. Anfragen sind auch per Mail an handmadebyannaju@gmx.de möglich.
Eine Auswahl der Stoffe zeigt sie in einer gespeicherten „Story“ – kurzen aufeinanderfolgenden Videosequenzen auf Instagram. So können sich die Kunden aussuchen, welchen Stoff bzw. welches Muster sie haben wollen. „Die Kleidungsstücke fangen bei Größe 50 an und reichen bis 146“, erzählt Anna Justine Fritsch. Sie berät die Kunden oft per (Sprach-)Nachricht. „Ich versuche es ihnen immer so gut wie möglich zu erklären.“ Obwohl alles digital gelöst wird, gab es bisher keine Verständigungsprobleme.
„Manche sagen, sie wollen etwas Schlichtes oder Mädchenhaftes“, erzählt Anna Justine Fritsch. Für sie näht sie zum Beispiel ein Kleidchen mit Volants. Mit Zuschneiden und Nähen brauch sie für ein Basic-Kleidungsstück, wie einem Pullover, 45 Minuten bis eine Stunde. „Wenn ich die Sachen dann von links auf rechts drehe, ist das wie Weihnachten und Neujahr in einem.“
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