Dahlbruch. Für 750.000 Euro wird der Kunstrasenplatz in Dahlbruch erneuert. Schon in vier Wochen soll die Sanierung abgeschlossen sein

„Endlich sind wieder Ortstermine möglich“, freute sich André Jung (CDU). Der Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses Hilchenbach begrüßte die Mitglieder zur dritten Sitzung seit langer Zeit zum ersten Mal nicht im corona-gerecht gestalteten Ratssaal, sondern vor der Winterbach-Arena in Dahlbruch – und damit hatte der Ausschuss gleich einen zweiten Grund zur Freude. Denn die Komplettsanierung des Sportplatzes, die zum größten Teil von Bund und Land finanziert wird, läuft wie geschmiert.

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Sich ein Bild vor Ort zu machen, das helfe immer gut, freute sich auch Baudezernent Michael Kleber. Erfolge – auch Zwischenerfolge wie in diesem Fall – böten für die Arbeit von Politik und Verwaltung eine große Motivation. In der Corona-Zeit vielleicht wichtiger denn je. „Jahrelang haben wir den Königsweg gesucht“, sagte Kleber, – und man habe ihn für die Sanierung der Winterbach-Arena auch gefunden.

Corona-Förderprogramm ermöglicht Sanierung in Hilchenbach

2004 wurde der Kunstrasenplatz eröffnet, als eine der ersten Amtshandlungen des damaligen Bürgermeisters Hans-Peter Hasenstab. Seitdem wurde nichts mehr an der Anlage getan und der Platz ist verschlissen. Seit Jahren war klar, dass er saniert werden muss. Der FC Hilchenbach klagte sogar über vermehrt auftretende Verletzungen, die auf den schlechten Zustand der Spielstätte zurückzuführen seien. Die Frage nach der Finanzierung stand einer schnellen Lösung jedoch im Wege.

Ausgerechnet die Coronakrise schaffte in diesem Fall Abhilfe, genauer gesagt das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket, dass der Bund im Juni 2020 beschloss. Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie aufzufangen, sollten unter anderem Investitionen in Sportstätten ermöglicht werden – und zwar „sehr zeitnah“, wie es in dem Aufruf des Landes NRW zur Teilnahme am Förderprogramm hieß.

750.000 Euro für Sportplatz in Dahlbruch

Die Stadt Hilchenbach stellte bereits im Juli einen Antrag, erhielt im November die Zusage und leitete wiederum kurze Zeit später die Vorbereitungen für einen möglichst frühen Baustart ein. 750.000 Euro bekommt Hilchenbach, die maximale Fördersumme. Lediglich 50.000 Euro muss die Stadt davon im Haushaltsjahr 2021 selbst finanzieren.

Nun ist die Sanierung schon in vollem Gange, in vier Wochen soll alles fertig sein, sagte Dominik Wagener aus der Tiefbauabteilung der Stadt Hilchenbach, der die Ausschussmitglieder und Vertreter der Verwaltung über die Baustelle führte. „Wir sind im Zeitplan und wir kriegen auch Material“, sagte Wagener, anderweitige Informationen seien „Quatsch“.

Anfang und Abschied

Für Dominik Wagener ist die „Herzensangelegenheit“ Winterbacharena eines der letzten Projekte in Hilchenbach; er verlässt die Stadtverwaltung. Zur Eröffnung wolle er aber noch einmal wiederkommen.

Diese könnte – wie 2004 – in Form eines Hobbyturniers stattfinden, schlug Michael Stötzel (SPD) vor und stieß damit auf breite Zustimmung.

Aktuell wird das Fundament für einen neuen Ballfangzaun gelegt. In zwei Wochen wird der alte Kunstrasen entfernt. Die darunter liegende Elastikschicht sei noch vollkommen in Ordnung, heute würde man diese gar nicht mehr in einer solchen Qualität bekommen, erläuterte Wagener, da weniger Chemie verwendet wird und der Gummianteil niedriger sei. Schadstoffe seien hingegen keine gefunden worden, nur deshalb dürfe die Schicht logischerweise bleiben, erläuterte Wagener auf Nachfrage. Der neue Kunstrasen ist hingegen hochwertiger als der alte, Wagener verspricht „höhere Spielqualität“ und eine längere Lebensdauer.

Blitzschutz in Dahlbruch nicht mehr zeitgemäß

Die Leichtathleten dürfen sich über eine neue Anlaufbahn freuen, die alte sei nicht mehr zu retten gewesen. Die Sprunggrube wird lediglich aufgehübscht, der Kreis für das Kugelstoßen bleibt unverändert.

Zu 100 Prozent liege man dann doch nicht im Zeitplan, verriet Wagener: Ganze vier Tage hinke man hinterher, drei Aufgrund von Quarantänefällen und einen wegen des kürzlich in Hilchenbach niedergegangenen Starkregens. Derartige Wetterkapriolen könnten übrigens auch in der Zukunft zu Problemen führen, trotz des nagelneuen Platzes werde starker Regen zu Pfützen führen, prophezeite Wagener.

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Apropos Wetterkapriolen: Im Zuge der Sanierung fiel auf, dass der Blitzschutz nicht mehr zeitgemäß ist. Von den Trainerhütten bis zu den Zäunen wird nun diesbezüglich alles an die aktuellen Anforderungen angepasst.