Buschhütten. Den Koch und Caterer Hendrik Marx aus Kreuztal trifft die Pandemie noch heftiger als seine Berufskollegen. Jetzt startet er ganz neu.
Die Gastronomiebranche litt bekanntermaßen besonders unter der Coronakrise. Der Koch Hendrik Marx aus Kreuztal verlor in dieser Zeit auch noch seine Küche und konnte ohne eigenes Verschulden monatelang nicht arbeiten. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, hat Hendrik Marx Aufbruchstimmung ausgerufen und zieht mit „A bis Z Caterer“ ins Industriegebiet Backeswiese in Buschhütten.
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Die Krise
Bislang arbeitete Hendrik Marx vom Kreuztaler Hof aus, dem Haus seiner Eltern und Großeltern. Seit 2017 befindet sich das Traditionshaus jedoch nicht mehr im Familienbesitz, ein Investor aus Neunkirchen ersteigerte die Immobilie als einziger Bieter im Rahmen einer Zwangsversteigerung im zehnten Anlauf. Marx blieb als Mieter.
Von A bis Z
Das Konzept, von A bis Z alles zu tun, nimmt Hendrik Marx sehr ernst. Auch für Leistungen, die er selbst nicht erbringen kann, ist er auf Wunsch der Kunden der Ansprechpartner. „Zeltbauer, Musiker, Licht und Ton, Grafik, Design – alles ist im Netzwerk drin.“
Wer nicht anrufen oder in die Halle kommen möchte, kann zunächst über das digitale Anfrageformular seine Wünsche an Hendrik Marx übermitteln. Meistens gehe es dann nur zwei bis dreimal hin und her, bis eine grundlegende Planung steht. Weitere Informationen und Kontakt auf der Seite www.hendrikmarx.de.
Selbstständig gemacht hatte er sich 2005, damals schon mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung, unter dem Namen Mietkoch-Service. Da dieser Name jedoch zu einigen Missverständnissen führte, änderte ihn Marx zunächst in Food Partner und schließlich vor zwei Jahren in A bis Z Caterer, da das am besten ausdrücke, was er tut: Marx hilft bei der Planung und liefert dann nicht nur das Essen, sondern auch sämtliches Equipment, von Tassen und Tellern über die Tische und Stühle bis zur Dekoration. Veranstaltungen mit mehr als eintausend Gästen kann er mittlerweile stemmen, darauf sei er mächtig stolz, verrät Marx.
In der Pandemie fielen nicht nur viele, zeitweise alle Veranstaltungen weg. Der Besitzer ließ am Kreuztaler Hof Baumaßnahmen durchführen, die jedoch durch die zuständigen Behörden gestoppt wurden. „Mir wurde die Nutzung der Küche untersagt“, erzählt Marx – eine Katastrophe für den Gastronomen. „Für mich ist jeder Monat wichtig“, sagt Marx, unter diesen Umständen konnte er nicht in das To-Go-Geschäft einsteigen, mit dem viele Berufskollegen versuchten, sich durch die Krise zu retten.
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Der Aufbruch
Marx war zum Handeln gezwungen, und das tat er. „Das hat in mir diese Aufbruchstimmung erzeugt“, sagt der Kreuztaler. Zunächst brauchte er dringend einen neuen Standort, an dem er kochen und spülen, aber auch seine gesamte Ausrüstung lagern kann. Er suchte „eine Halle, in der ich mich auch entwickeln kann“. Diese fand der in einer Lagerhalle der Firma „InProCoat“ in der Backeswiese in Buschhütten. Für den geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Jörg Doege hatte Marx bereits einige Aufträge erledigt. Dieser ermöglicht ihm nun, zunächst 250 Quadratmeter der Halle zu nutzen, mit der Option, sich auf die gesamten 1000 Quadratmeter auszudehnen, wenn es gut läuft.
Die Halle kann Marx nun nach seinen Wünschen herrichten. Der erste Schritt – mit dem er noch im Laufe der Woche beginnen will – ist, eine Halle in der Halle zu bauen. Es soll separate Bereiche für die kalte und die warme Küche geben sowie einen Bereich, in der das Equipment gelagert wird. Außerdem wird es einen Kundenbereich geben, in dem sie mit Marx gemeinsam die Veranstaltungen planen können. Auf lange Sicht kann Marx sich auch vorstellen, vor Ort Events durchzuführen. Das sei aber noch Zukunftsmusik und hänge auch noch von der Genehmigungsphase ab Als er vor einigen Wochen damit begann, seine Sachen aus dem Kreuztaler Hof zu holen und in die Halle zu bringen, sei er „geflasht“ gewesen, was dabei alles zusammenkam. Am alten Standort sei kaum noch eine Struktur möglich gewesen, so hat der Umzug in jedem Fall etwas Gutes.
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Die Motivation
Nun freut sich Marx darauf, seinen neuen Standort zu eröffnen. Wann das soweit sein wird, kann er allerdings noch nicht sagen. Eigentlich sollte es schon im Frühsommer so weit sein, da sei er etwas zu optimistisch gewesen. Aktuell kann er die Küche und die Mannschaft eines befreundeten Steakhausbesitzers nutzen und so zumindest wieder für seine Kunden arbeiten. Lieber wolle er noch zwei Monate länger warten, damit dann alles den höchsten Standards entspricht.
„Jeder Kunde ist wichtig“, sagt Hendrik Marx, „keine Arbeit ist zu schwer.“ Wirklich alles für seine Kunden zu tun, sei das, was ihn auszeichne. Immer wieder habe er nach Veranstaltungen die Rückmeldung erhalten, dass er für seine Arbeit brenne. „Wenn man selbst brennt, zündet man andere an“, sagt Hendrik Marx. Das schönste Kompliment, dass er je bekommen habe, sei jedoch gewesen, dass er wie für einen Freund, nicht wie für einen Kunden gearbeitet habe. Diesen Maßstab möchte Hendrik Marx auch in Buschhütten beibehalten.
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