Ein Drittel in Siegen arbeitet im Homeoffice. Das zeigt unser Corona-Check. Doch viel Sitzen und wenig Bewegung ist ungesund. Diese Tipps helfen.

Das Homeoffice kam durch Corona für viele plötzlich: Schnell musste ein Arbeitsbereich improvisiert werden. Doch gerade bei der Einrichtung des Homeoffice sind einige gesundheitsfördernde Aspekte zu beachten.

Eine Umfrage des Instituts der AOK zeigt, dass Menschen, die im Homeoffice arbeiten, häufiger mit Problemen wie Erschöpfung, Konzentrationsmangel und Schlafstörungen kämpfen. „Oft ist es schwierig das Private von der Arbeitswelt zu trennen“, sagt Oliver Vogel von der AOK Nordwest. Er empfiehlt:

eine klare Tagesstruktur zu schaffen und Pausen fest zu legen,

die gleiche Kleidung zu tragen, wie als würde man ins Büro gehen,

leichte Ernährung, um ein „Suppenkoma“ zu vermeiden,

zum Beispiel beim Telefonieren auf- und abgehen. Denn: „Sitzen ist das neue Rauchen“, so Vogel.

Das kann Alina Maskos, Gesamtkoordinatorin des Marien Aktiv, einem Bereich für interdisziplinäre Therapie und Rehabilitation der Marien Gesellschaft Siegen, bestätigen: „In den letzten anderthalb Jahren hat die Nachfrage nach Therapien aufgrund sitzender Tätigkeiten deutlich zugenommen.“ Die ihr vorliegenden Zahlen zeigten mehr Diagnosen von Verspannungen, einseitigen Belastungen und Bewegungsdefiziten. Dies könne damit zusammenhängen, dass Menschen teilweise im Homeoffice am Esstisch oder eingesunken auf der Couch arbeiteten.

Doch wie sitzt man richtig?

„Das Gesäß einen Hauch oberhalb der Knie, die Fersen und die Knie in einer Linie“, erklärt Maskos. „Oberkörper aufrecht, der Kopf in Verlängerung mit der Halswirbelsäule.“ Der Computer dürfe nicht zu hoch, und nicht zu tief eingerichtet sein: „Es hilft die Vorstellung eines leichten Doppelkinns und dann: gerade auf den PC schauen.“ Aber: vor allem solle man nicht statisch verharren. Es sei nicht das wichtigste gerade zu sitzen – auf die Bewegung käme es an. „Krumm und schief ist auch okay – wichtig ist, die Sitzposition regelmäßig zu wechseln.“ Zudem müsse man die Muskulatur stärken. „Wir von Marienaktiv erstellen Therapiepläne“, sagt Maskos – es gebe auch sonst genug Angebote, in die ihrer Meinung nach auch Arbeitgebern mehr investieren müssten. „Muskelaufbau ist wie Zähneputzen, da muss man regelmäßig etwas tun.“

Diese Physio-Tipps für Zwischendurch liefert Alina Maskos von Marien Aktiv Siegen:

In einen Türrahmen stellen, rechten Unterarm im 90°-Winkelan den Türrahmen legen, dabei Ellenbogen auf Schulterhöhe platzieren. Kopf dreht nach links – Blickrichtung und Drehung des Kopfes nach links unten geneigt. Bauchmuskulatur fixieren. Schultern von den Ohren wegziehen (50 Sekunden links, dann rechts).

Auf den Boden setzen, Beine strecken, Fußspitzen zum Körper heranziehen. Oberkörper dreht nach links – linke Handfläche in den Boden drücken. Kopf dreht über die linke Schulter. Bauchmuskulatur fixieren. Schultern von den Ohren wegziehen. Halswirbelsäule strecken (50 Sekunden links, dann rechts).

Auf den Boden knien, Beine beugen und Gesäß auf Fersen ablegen, wenn möglich. Oberkörper auf Oberschenkel ablegen. Arme in V-Formation am Boden ablegen. Stirn am Boden ablegen. Tief in den Bauch atmen, mit jeder Ausatmung tief in die Dehnung sinken. In den Vierfüßlerstand kommen, Hände unterhalb des Schultergelenks, Knie unterhalb des Hüftgelenks, Wirbelsäule aktiv strecken!Bauchmuskulatur fixieren!Wirbelsäule möglichst strecken (50 Sekunden).

Auf den Boden setzen, rechtes Bein strecken, Fußspitze zum Körper heranziehen, linkes Bein anwinkeln. Oberkörper dreht nach rechts, Arme auf Schulterhöhe anwinkeln, Kopf dreht über rechte Schulter. Bauchmuskulatur fixieren. Schultern von den Ohren wegziehen. Halswirbelsäule strecken (50 Sekunden links, dann rechts).

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