Kreuztal. Ätherische Öle, pflanzliche Mittel und Homöopathie: Eine Tierheilpraktikerin aus Kreuztal macht seit Neustem Hausbesuche bei Hund, Nager und Co.

Wellness – ein allgegenwärtiger Trend unserer Leistungsgesellschaft: Badezusätze, Teeverpackungen und Urlaubsprospekte werben damit. Doch nicht nur Menschen leiden unter Stress. Als Tierheilpraktikerin will die Kreuztalerin Andrea Rujanski Tieren zu mehr Wohlbefinden verhelfen. Mit ihrer mobilen Praxis wagt sie sich in die Selbstständigkeit – und macht Hausbesuche über Kreuztal hinaus bis nach Olpe und Oberberg. In ihrem Repertoire: ätherische Öle, pflanzliche und homöopathische Mittel.

„Ich habe schon immer gerne mit Tieren gearbeitet“, erzählt Andrea Rujanski, die auch privat so etwas wie einen kleinen Zoo besitzt: Mit 13 Hühnern, drei Kaninchen, vier Meerschweinchen, einem Hund und einem Hamster lebt die Kreuztalerin zusammen. Trotzdem sei sie beruflich erst einmal in die Verwaltung gegangen. Ihr Interesse für Homöopathie und Kräuterheilkunde lief als Hobby nebenbei – auch ihre beiden Kinder behandelt sie weitgehend alternativmedizinisch.

Kreuztalerin wagt Selbstständigkeit trotz Corona

Da sie das Thema einfach nicht losließ, entschied sich Andrea Rujanski neben Haushalt und Kindern noch für eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin an der Wuppertaler Schule für freie Gesundheitsberufe „Impulse e.V.“. Trotz Corona stand für sie fest: „Ich will das Gelernte auch anwenden.“

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Tatsächlich ist die Pandemie bislang kein Dämpfer fürs Geschäft – vielleicht sogar im Gegenteil. Das Thema: „Leben mit Tieren“ habe durch Corona an Bedeutung gewonnen. Zudem spüre man auch bei Tieren Auswirkungen des in letzter Zeit oft belastenden Alltags. „Ich merke das auch an meinem Hund“, erzählt die Kreuztalerin. „Bei dem spiegelt sich total die Stimmung.“ Der Stress der Menschen übertrage sich auf die Tiere.

„Tierheilpraxis Kreuztal“ macht Hausbesuche im Siegerland

Erstmal habe sie bei ihren eigenen Tieren die Therapien angewendet. In ihrem Hühnerstall habe sie zum Beispiel einen sogenannten Diffusor aufgestellt, der ultraschallbetrieben ätherische Öle in der Luft verbreitet. Mit ihrer mobilen „Tierheilpraxis Kreuztal“ macht sie nun Hausbesuche und führt solche Anwendungen wie die Aromatherapie vor Ort durch. „Die Besitzer rufen mich an und dann führe ich die Behandlung bei ihnen zuhause durch. So ist es für die Tiere stressfreier in ihrer vertrauten Umgebung.“

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Als erstes kommt die Anamnese. Das dauere schonmal ein bis zwei Stunden. „Ich suche nach der Ursache für die Beschwerden und betrachte die Tiere ganzheitlich: Was fressen sie? Wie leben sie? Gibt es Vorerkrankungen?“ Danach wähle sie die Therapie aus – Pflanzenheilkunde wie Bachblütentherapie, Schüssler Salze oder Homöopathie.

„Tierkommunikation“ als Ferndiagnose

Auch „Tierkommunikation“ kommt bei Andrea Rujanski zum Einsatz – das ginge dann „mehr so in die esoterische Richtung“. Anhand einer Fotografie des tierischen Patienten könne sie durch Meditation mit dem Tier über die Distanz Kontakt aufnehmen und so von seinen Leiden erfahren. Und dann sei da noch die „Healthy Touch“-Methode, bei das Tier – anders als bei einer Massage – nur mit sanft kreisenden Berührungen behandelt werde.

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„Nicht alle sind offen für diese Heilpraktiken“, sagt Andrea Rujanski. Natürlich wisse auch sie: Naturheilkunde habe ihre Grenzen. „Ich bin dafür, eine Brücke zu schlagen zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin.“ In manchen Fällen helfe nur ein Tierarzt. Ihr ginge es vor allem um heilungsunterstützende und vorbeugende Maßnahmen.

Bis jetzt habe sie unter anderem eine Pilzerkrankung bei einem Meerschweinchen, mehrere Futter-Allergien, Nierensteine und Hautprobleme bei einer Ziege behandeln können – wie sie sagt: erfolgreich. Oft seien die Krankheiten stressbedingt und könnten durch diese Art der Therapien gelindert werden. „Tiere können ja nicht an Homöopathie glauben – und trotzdem wirkt sie oft“, meint die Heilpraktikerin.

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