Bad Berleburg. Das Start-Up „Chinchilla“ vertreibt nachhaltige Produkte für den Haushalt. Warum das junge Unternehmen nun nach Bad Berleburg gezogen ist.
Alles begann mit Zahnseide. Die wollte Florian Nölling kaufen, als ihm auffiel, dass es in der Drogerie keine einzige, plastikfreie Variante gab. Also entschied sich der Bad Berleburger kurzerhand, selbst eine Zahnseide auf den Markt zu bringen. Nach nur zwei Wochen waren 2000 Stück bereits ausverkauft. Das ist nun knapp drei Jahre her. Mittlerweile ist Florian Nölling mit seinem nachhaltigen Start-Up „Rocket Life“ selbstständig und hat mit „Chinchilla“ die erste eigene Tochtermarke herausgebracht.
„Chinchilla“ ist nicht nur eine süße Wollmaus aus Südamerika, sondern ein Unternehmen, das nachhaltige, plastikfreie Produkte für Badezimmer und Haushalt entwickelt und vertreibt. Die Zahnseide war der Startschuss – mittlerweile gibt es Wattestäbchen aus Bambus, Kokosnussschalen, Spülschwämme oder Küchentücher. „Wir wollen eine nachhaltige Alternative für Produkte im Haushalt anbieten“, erklärt Nölling das Firmenkonzept. Bislang gibt es 16 Produkte von Chinchilla. Die gibt es im eigenen Online-Shop, sowie bei lokalen Händlern in der Region zu kaufen.
Umzug nach Bad Berleburg hat mehrere Gründe
Ursprünglich aus Bad Berleburg ist der gelernte Maler und Lackierer mit seinem Unternehmen nun zurück in der Heimat und so schlägt „Chinchilla“ seine Zelte seit kurzem in der Bahnhofsstraße – direkt neben dem Orient-Markt – auf. Der Umzug nach nur einem Jahr von Schmallenberg ins Wittgensteiner Land hat mehrere Gründe: Zum einen ist die Anreise für die Mitarbeiter kürzer. „Wir kommen alle aus Bad Berleburg oder Umgebung. Da passt es ganz gut und man kann sogar das Auto stehenlassen und zum Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen- Außerdem wurde Bad Berleburg ja schon zur nachhaltigsten Kleinstadt Deutschlands gekürt - da sind wir natürlich genau richtig“, erklärt Nölling. Denn er und seine drei Mitarbeiter in Bad Berleburg wollen nicht nur im Haushalt nachhaltiger leben, sondern im ganzen Alltag. Zum anderen steigt die Nachfrage nach Chinchilla-Produkten immer weiter an, sodass die Menge an Produkten erhöht werden muss. „Dafür haben wir von der Sparkasse Wittgenstein und dem Siegerlandfonds eine Wachstumsfinanzierung bekommen“, erklärt Nölling. „Dafür muss der Firmensitz eben auch in Siegen-Wittgenstein liegen.“
Chinchilla produziert nicht selbst
Chinchilla kümmert sich nur um den Vertrieb der Produkte – selbst produziert wird nicht. „Wir suchen uns für die jeweiligen Produkte nachhaltige Produzenten“, erklärt der Gründer. Die beliebten Kokosnussschalen werden beispielsweise von einer Familie in Vietnam hergestellt. In Zukunft möchte das Start-Up aber vermehrt auf „Made in Germany“ setzen, um noch nachhaltiger zu werden. Mit dem neusten Produkt macht Chinchilla den ersten Schritt in diese Richtung: Die waschbare Küchenrolle ersetzt bis zu 2700 Blätter herkömmlicher Wegwerf-Küchenrolle. Sie wird komplett in Deutschland hergestellt.
Aber wie kommt man eigentlich auf den Namen Chinchilla? „Ich wollte irgendein Tier im Namen. Irgendwann bin ich dann auf den Chinchilla gestoßen und fand, dass sich das hipp und jung anhört. Als ich dann noch erfahren habe, dass mein Opa früher selbst mal Chinchillas hatte, hab ich gedacht: Das passt ja perfekt“, erinnert sich Gründer und Geschäftsführer Florian Nölling.
Für die Zukunft nimmt sich Florian Nölling mit Chinchilla einiges vor: „Wir wollen jeden Monat ein neues Produkt rausbringen. Außerdem wollen wir noch transparenter werden und beispielsweise die Produktion auch in Videos den Kunden zeigen. Und wir wollen weitere Marken kreieren. Derzeit arbeiten wir zum Beispiel an einer Marke, die nur aus Filzprodukten besteht.“
Hier findet man Chinchilla im Internet
Wer mehr über Chinchilla erfahren möchte, kann dies auf der Website www.chinchilla.pro tun. Dort gibt es weitere Infos zum Start-Up und zu den Produkten. Hier geht’s zum Online-Shop. Auf Instagram findet man Chinchilla unter „chinchilla_pro“.