Siegen-Wittgenstein. Rund 16 Prozent der Siegen-Wittgensteiner sind inzwischen gegen Corona geimpft – mehr wäre möglich, wenn es Impfstoff gäbe.
In Siegen-Wittgenstein sind bisher mehr als 60.000 Dosen mit den Vakzinen von BioNTech, Astrazeneca und Moderna gegen das Coronavirus verimpft worden. Diese Bilanz zieht jetzt das Impfzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein.
Einschließlich Montag haben insgesamt 45.023 Personen eine Erstimpfung erhalten, davon 15.779 auch bereits eine Zweitimpfung. Damit sind 16,25 Prozent der Menschen in den elf Städten und Gemeinden des Kreisgebietes mindestens einmal geimpft. „Das entspricht praktisch genau dem Bundesschnitt, der vom RKI für den gestrigen Montag mit gerundeten 16,3 Prozent angegeben wird“, freut sich Landrat Andreas Müller und macht deutlich: „Wir haben alle Impfstoffkontingente, die uns vom Land zur Verfügung gestellt wurden, immer zeitnah abgerufen und verimpft. An Spitzentagen haben wir so bis zu 1.600 Impfungen in unserem Impfzentrum durchgeführt.“
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Impfzentrum zieht erste Bilanz
Die 60.000 verimpften Dosen verteilen sich auf die unterschiedlichen Impforte wie folgt:
Erstimpfungen: Impfzentrum: 28.828, Mobile Teams: 7.347, Arztpraxen: 3.553, Krankenhäuser: 5.295.
Zweitimpfungen: Impfzentrum: 8.202, Mobile Teams: 4.499, Arztpraxen: 14, Krankenhäuser: 3.064.
Durch die Zweitimpfungen verfügen 5,7 Prozent der Bevölkerung in Siegen-Wittgenstein bereits über einen vollen Schutz vor dem Coronavirus.
38 Prozent: Beruf, 54 Prozent: Alter
Von den annähernd 29.000 Personen, die im Impfzentrum des Kreises geimpft wurden, waren 38 Prozent aufgrund ihres Berufes impfberechtigt. Dazu gehören zum Beispiel Lehrkräfte der Grund- und Förderschulen, Erzieherinnen und Erzieher, Personen, die regelmäßig in Senioren- und Pflegeheimen tätig sind oder auch Polizistinnen und Polizisten.
54 Prozent der Impflinge im Impfzentrum gehörten auf Grund ihres Alters zur priorisierten Impfgruppe. Neben den über 80-Jährigen sind das auch Personen der Jahrgänge 1941, 1942 und 1943. Angehörige der beiden letztgenannten Jahrgänge erhalten in den nächsten Tagen eine schriftliche Impfeinladung des Landrates. Aber auch ohne diese Einladung sind schon jetzt Anmeldungen möglich (Hotline 0800 116 117 02 oder online unter www.116117.de). Erste Personen dieser Altersgruppe haben auch bereits Termine erhalten oder wurden schon im Impfzentrum geimpft. Zu denen, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt waren, gehören auch die über 60-Jährigen, die sich über die Osterfeiertage zu einer Impfung mit Astrazeneca anmelden konnten. Davon profitierten in Siegen-Wittgenstein etwas mehr als 6.000 Personen. Deren Impfung erfolgte sukzessive und wird bis Ende dieser Woche abgeschlossen sein.
Weitere neun Prozent der Impflinge im Impfzentrum waren aus medizinischen Gründen impfberechtigt.
Durch die mobilen Teams wurden 3.471 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen geimpft und 3.764 Mitarbeitende der entsprechenden Häuser.
Siegen-Wittgenstein ist Inzidenz-Hotspot
Grundsätzlich sind sowohl das Impfzentrum des Kreises als auch die Hausärzte in Siegen-Wittgenstein problemlos in der Lage, deutlich mehr Personen zu impfen, als das durch die aktuell zur Verfügung stehenden Impfstoffdosen möglich ist. Nach wie vor ist die 7-Tages-Inzidenz in Siegen-Wittgenstein eine der höchsten in NRW. Vor diesem Hintergrund hatte der Landrat schon vor drei Wochen in einem Brief an den Ministerpräsidenten Armin Laschet die dringliche Bitte um zusätzliche Impfkontingente aus den Reserven des Landes geäußert. Dabei verwies er auf das dynamische Infektionsgeschehen in allen Kreisen im Dreiländereck und auf die Tatsache, dass auch der Nachbarkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz aufgrund der hohen 7-Tages-Inzidenz von der dortigen Landesregierung zusätzliche Impfstoffmengen erhalten hat. Eine Antwort auf das Schreiben des Landrates an den Ministerpräsidenten ist bis heute noch nicht im Kreishaus eingegangen.
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