Hilchenbach berät über seine Stellungnahme zum Regionalplan. Es geht um Wohnen, Gewerbe und Wind.

Steffen Schwab

Das sind die Themen für Hilchenbach im Regionalplan:

Wind: Wenig Bedeutung

Der Regionalplan weist Windenergiebereiche aus, die mit der bisherigen Hilchenbacher Planung nicht übereinstimmen. Ins Auge gefasst wird ein Gebiet nördlich von Müsen, das teilweise auch auf Kreuztaler und größtenteils auf Kirchhundemer Gemarkung liegt: „Das Ausmaß voraussichtlich erheblicher Umweltauswirkungen wird in der schutzgutübergreifenden Gesamtschau als gering bis mäßig beurteilt“, heißt es dazu im Entwurf des Regionalplans. Ein weiterer Bereich liegt bei Altenteich: Dort könnten sich „aufgrund des Vorkommens der Wildkatze artenschutzrechtliche Konflikte ergeben, die im Genehmigungsverfahren durch geeignete Maßnahmen zu lösen sind“, heißt es. Und schließlich ein Bereich auf der Stadtgrenze zu Netphen, der allerdings auch für den Regionalplan schon durchs Raster fällt: „Das Ausmaß voraussichtlich erheblicher Umweltauswirkungen wird als sehr hoch eingeschätzt.“

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Baudezernent Michael Kleber erwartet, dass Rothaarwind die Genehmigungen für den zweiten Bürgerwindpark neben der Lümke bekommt, der im Regionalplanentwurf gar nicht dargestellt wird. „Danach hätten wir auf längere Zeit Ruhe mit dem Thema.“ Weil es keine weiteren Interessenten und keine weiteren geeigneten Flächen gibt – das weiß die Stadt, nachdem bereits das gesamte Stadtgebiet auf Windpark-Eignung untersucht wurde. Für die im Regionalplan, so Klebers Erwartung, „wird sich niemand interessieren“.

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Wohnen: Zu viel Fläche

40 Hektar „Überhang“ an Wohnbauflächen rechnet der Regionalplan der Stadt vor. „Wir werden uns darüber ernsthaft Gedanken machen“, sagt Baudezernent Michael Kleber – und dann Prioritäten setzen. „Wir sind nicht geneigt, alle Flächen aufzugeben.“ Bereits vor einem Jahr wurde die Liste schon einmal vorgelegt: Das Kleefeld in Hadem, das Heitfeld in Helberhausen, die immer umstrittenen Streitfelder in Hilchenbach und der Steimel in Vormwald sind als Baugebiete ausgewiesen, über die schon lange nicht mehr gesprochen wird – vom Lohberg in Müsen hat der Rat sich schon 2008 ausdrücklich verabschiedet. Vom Baugebiet Am Höchsten in Dahlbruch wird auf jeden Fall das ehemalige Hauptschulgelände übrig bleiben, das die Stadt zur Bebauung freigeben möchte.

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Gewerbe: Insbach und Lützel

Der Stadt wird ein Bedarf von zehn Hektar zuerkannt, ein von der IHK beauftragtes Gutachten ist auf 17,5 Hektar gekommen. „Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen“, vermutet Michael Kleber. Vielleicht bei 15. Das würde dann genau für die Lützeler Heide (5 Hektar) und die Vordere Insbach 2 (10 Hektar) ausreichen.

Freizeit: Lützel für Tourismus

Das Freizeitgebiet Lützel soll im Regionalplan nicht nur im Textbeitrag zum Tourismus, sondern auch auf der Karte berücksichtigt werden. Hilchenbachs Baudezernent Michael Kleber: „Wir wollen kein Winterberg daraus machen, aber zumindest die Erwähnung wäre sinnvoll."

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