Siegen. Vor allem Eingriffe in den Privatbereich ärgern die etwa 25 Demonstranten. Bedauern über „unkritische Staatshörigkeit“, Wunsch nach mehr Dialog.
Am Samstagnachmittag, 27. März, gingen wieder einmal die regionalen Kritiker der Corona-Maßnahmen auf die Straße, ganz bewusst im Bereich des Siegener Kreishauses. Männer und Frauen verschiedenen Alters standen auf beiden Seiten der Koblenzer Straße und reckten Autofahrern oder Fußgängern Plakate entgegen.
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„Viele haben zur Zustimmung gehupt oder den Daumen gehoben“ sagt Sophie Wachter, die am Donnerstag so sauer war, dass sie umgehend eine Demo angemeldet hat, die vorher nicht geplant gewesen sei. Geärgert hat sich die junge Frau vor allem über die Eingriffe in die Privatsphäre der Bürger. Da könne sie nicht einfach so schweigen, betont Wachter, „wir wollen hier ein Zeichen setzen!“
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„China 2.0. Nein danke“, steht auf ihrem Plakat. Sie bedauert die unkritische Staatshörigkeit vieler Menschen, „vor allem auch mit höherer Bildung“. Trotz kalten Windes wollten sie bis 17 Uhr durchhalten, „wenn es um etwas geht, ist das Wetter egal“, bekräftigt eine Teilnehmerin.
Polizei muss Vorgaben zur Demonstration in Siegen überwachen
Problematisch ist aber nicht das Wetter, sondern die Organisation. Bis zu 25 Demonstranten dürfen ohne Maske teilnehmen. Zeitweise sind es aber schon einmal 27 oder 28. Da nützen auch die recht großen Abstände untereinander nichts. Den Beobachtern von Polizei und Ordnungsamt ist die Sache sichtlich unangenehm, aber sie haben ihre Vorschriften. Einige Teilnehmer seien schon wieder gegangen, „weil sie keine Masken tragen wollten“, ist zu hören. „Ja, aber wir haben gerade noch einmal gezählt, sind extra ums Gebäude gefahren. Es waren wieder mehr“, sagt ein Beamter und bittet, fürs nächste Mal eine andere Lösung zu finden.
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Weil die Anmelderin einerseits für die gesamte Demo verantwortlich sei, bei diesen Entfernungen aber gar nicht alles im Blick haben könne, zeigt der Polizist Verständnis. Gegen solche Diskussionen haben die Teilnehmer nichts, wünschen sich überhaupt mehr Dialog.
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